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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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blutbefleckten Fahrzeugs in die Strömung des großen Flusses schoß. Unverwandt starrte der Russe in die weiter zunehmende Dunkelheit im vergeblichen Bemühen, die schwarzen Schatten zu durchdringen, die zwischen ihm und dem Ankerplatz der Kincaid lagen.
    Schaukelte das Schiff noch auf den Fluten des Ugambi, oder war der Affenmensch zu der Ansicht gelangt, sich doch ungefährdet dem abnehmenden Sturm anvertrauen zu können? Diese und noch viele andere Fragen stellte sich Pawlowitsch, während er mit der Strömung dahinschoß, wobei die beunruhigendste davon seine weitere Zukunft betraf, sollte die Kincaid inzwischen abgefahren sein und ihn den erbarmungslosen Schrecknissen der Wildnis überantwortet haben.
    In der Dunkelheit kam es dem Paddler vor, als fliege er nur so über das Wasser, und schon war er überzeugt, daß das Schiff seinen Ankerplatz verlassen hatte und er an der Stelle vorbeigefahren war, wo es früher am Tage noch gelegen hatte, als er jenseits einer vorspringenden Landzunge, die er gerade umfahren hatte, vor sich den flackernden Schein einer Schiffslaterne entdeckte.
    Fast hätte er vor Freude laut aufgejubelt. Die Kincaid lag noch da! Leben und Rache waren ihm sicher.
    Er hörte einen Moment mit Paddeln auf, um dieses blinkende Licht der Hoffnung vor ihm besser ausmachen zu können. Lautlos trieb er durch das schlammige Wasser des Ugambi und tauchte das Blatt des Paddels nur gelegentlich in die Strömung, um das primitive Gefährt längsseits zu bringen.
    Als er näher herankam, ragte die dunkle Masse des Schiffes deutlicher aus der pechschwarzen Nacht. Kein Laut kam von seinem Deck. Er trieb nun ungesehen dicht bei der Bordwand. Nur ein kurzes Schaben des Bugs seines Kanus an den Planken brach die Stille der Nacht.
    Zitternd vor Aufregung, blieb er noch einige Minuten sitzen. Doch von der großen, dunklen Masse über ihm war kein Laut zu hören, der darauf hingedeutet hätte, daß man ihn bemerkt hatte.
    Behutsam lenkte er sein Boot nach vorn, bis die Stangen des Bugsprits direkt über ihm waren. Er konnte sie gerade erreichen. Das Kanu daran festzumachen war Sache von ein, zwei Minuten, dann kletterte er leise in die Takelung.
    Einen Moment später ließ er sich weich an Deck fallen. Die Erinnerung an die gräßliche Meute, die das Schiff bewohnte, jagte ihm einen eisigen Schauer den Rücken hinunter, doch sein Leben hing vom Erfolg dieses Unternehmens ab, und so brachte selbst dieser feige Halunke die Kraft auf, sich innerlich gegen alle Eventualitäten zu wappnen.
    An Deck war keine Wache zu sehen oder zu hören. Pawlowitsch schlich sich zum Vorschiff. Stille herrschte überall. Die Luke war aufgeklappt, und als er hinabblickte, sah er einen der Leute beim Licht einer blakenden Laterne lesen, die von der Decke des Mannschaftsraumes herabhing.
    Er kannte den Mann gut, einen verdrossenen Halsabschneider, auf den er bei der Ausführung seines Planes in hohem Maße rechnete. Sachte glitt er durch die Öffnung und trat auf die Leiter, die ins Vorschiff hinabführte.
    Er blickte den lesenden Mann unverwandt an, um ihn jederzeit durch ein Zeichen zum Stillschweigen zu veranlassen, sollte er ihn entdecken. Doch der war so in seine Zeitschrift vertieft, daß der Russe unbemerkt unten anlangte.
    Er wandte sich um und flüsterte den Namen des Mannes. Dieser blickte von seiner Lektüre auf, und seine Augen weiteten sich einen Moment, als er die vertrauten Züge von Rokoffs Stellvertreter vor sich sah, jedoch nur, um sich sofort wieder zu einem mißbilligenden Blick zu verengen.
    »Wo zum Teufel kommst du her?« stieß er hervor. »Wir war’n fest überzeugt, sie hätt’n dich alle gemacht, und du wärst dort, wo du schon lange hingehörst. Seine Lordschaft wird mächtig erbaut sein, dich zu seh’n.«
    Pawlowitsch trat zu ihm, er lächelte freundlich und streckte ihm zur Begrüßung die Hand hin, als sei der andere ein alter, lange vermißter Freund. Der Seemann übersah sie jedoch, auch veränderte sich seine Miene in keiner Weise.
    »Ich bin hier, um euch zu helfen«, erklärte Pawlowitsch. »Ich will euch helfen, den Engländer und seine Tiere loszuwerden – dann haben wir seitens des Gesetzes nichts zu befürchten, wenn wir heimkommen. Wir können uns hineinschleichen, während sie schlafen – ich meine Greystoke, seine Frau und diesen schwarzen Halunken Mugambi. Danach können wir uns mühelos mit den Tieren befassen. Wo sind sie jetzt?«
    »Unter Deck«, erwiderte der Seemann. »Aber ich will

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