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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Boden lag.
    Er hatte keine Ahnung von dem unsichtbaren Feind am Flußufer, sondern ließ sich langsam stromab treiben, während Pawlowitsch ihm auf einem Dschungelpfad mit einigen Yards Abstand folgte.
    Eine Meile unterhalb des Dorfes der Schwarzen tauchte der Junge sein Paddel ins Wasser und lenkte sein Fahrzeug zum Ufer. Hocherfreut über den Zufall, der den Mosulajungen an dasselbe Ufer zog, auf dem er ihm gefolgt war, und nicht ans gegenüberliegende, wo er außerhalb seiner Reichweite gewesen wäre, versteckte sich Pawlowitsch im Gebüsch nahe der Stelle, wo das Boot aller Wahrscheinlichkeit nach anlanden würde. Der Fluß schien ohnedies über jeden treibenden Gegenstand verdrossen zu sein, weil dieser ihn scheinbar nur dem breiten, schlammigen Ugambi zuführte, damit er dort für immer seine Identität verlor und in dem breiteren Strom aufging, der seine Wasser kurz danach ins Meer ergoß.
    Gleichermaßen träge waren die Bewegungen des Mosulajungen, als er sein Boot jetzt unter den überhängenden Zweig eines großen Baumes lenkte, der sich herabzuneigen schien, um die glatte Oberfläche des Flusses mit den grünen Blattwedeln zu liebkosen.
    Wie eine Schlange lag der Russe im Blattwerk verborgen, bereit zu übler Tat. Er ließ seinen grausamen, unsteten Blick frohlockend über das heißbegehrte Kanu schweifen und betrachtete abschätzend die Gestalt des Besitzers, um seine Chancen auszurechnen, sollte es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit ihm kommen.
    Nur äußerste Notwendigkeit konnte Alexander Pawlowitsch zur Anwendung physischer Gewalt treiben, aber genau die lag jetzt vor, so daß er handeln mußte.
    Es blieb gerade noch Zeit, die Kincaid bei Anbruch der Nacht zu erreichen. Warum verließ der dumme Junge sein Boot nur nicht? Pawlowitsch wurde nervös und verlor die Geduld. Der Bursche dehnte und streckte sich. Mit entnervender Bedächtigkeit überprüfte er die Pfeile in seinem Köcher, testete den Bogen und betrachtete die Schneide des Jagdmessers, das in seinem Lendenschurz steckte.
    Abermals streckte er sich gähnend, blickte das Ufer entlang, zuckte die Schultern und legte sich ins Boot, um noch eine kleine Siesta zu halten, ehe er sich zum eigentlichen Zweck seiner Herfahrt, der Jagd, in den Dschungel verfügte.
    Pawlowitsch richtete sich halb auf und starrte mit angespannten Muskeln auf sein ahnungsloses Opfer. Langsam fielen dem Jungen die Augen zu. Dann hob und senkte sich seine Brust in den regelmäßigen Atemzügen eines tief Schlafenden. Der Moment war gekommen!
    Der Russe schlich sich vorsichtig näher. Ein Zweig knackte unter seinem Fuß, und der Junge bewegte sich im Schlaf. Pawlowitsch zog den Revolver und richtete ihn auf den Eingeborenen. Einen Augenblick stand er reglos, dann sank der Junge wieder in ungestörten Schlummer.
    Der Weiße stahl sich näher heran. Er wollte keinen Fehlschuß riskieren. Dann beugte er sich über den Mosula. Der schwere Revolver zog seine Hand immer tiefer zur Brust des Jungen, der selig schlief. Nun verharrte er nur wenige Zoll über dem schlagenden Herzen.
    Ein Fingerdruck lag zwischen dem Leben des ahnungslosen Jungen und der Ewigkeit. Die sanfte Blüte der Jugend rötete seine braune Wange, ein Lächeln spielte um den halbgeöffneten Mund. Rührte sich bei dem Mörder nicht das Gewissen und erfüllte ihn mit stillem Vorwurf?
    Für dergleichen war Alexander Pawlowitsch unempfänglich. Höhnisch kräuselte er die Lippen, als sein Zeigefinger sich um den Abzug legte. Ein lauter Knall ertönte. Über dem Herzen des Jungen war ein winziges Loch zu sehen, umrandet von einem schwarzen Ring verbrannten Fleisches.
    Der Junge richtete sich halb auf. Die lächelnden Lippen verzogen sich zum Schock einer kurzen Todesqual, die sein Verstand gar nicht richtig erfaßte, dann sank er zurück in jenen tiefen Schlummer, aus dem es kein Erwachen gibt.
    Schnell stieg der Mörder zu ihm ins Boot, packte ihn mit groben Händen und hob ihn zur niedrigen Bootswand. Ein kurzer Ruck, ein Platschen, einige zentrifugal auseinanderlaufende Kreise, zerstört durch das plötzliche Auftauchen eines dunklen Körpers aus glitschiger Tiefe, und das ersehnte Kanu befand sich im alleinigen Besitz des weißen Mannes – der wilder war als der Junge, dem er das Leben geraubt hatte.
    Er machte die Leine los, ergriff das Paddel und widmete sich voll der Aufgabe, das kleine Fahrzeug mit Höchstgeschwindigkeit stromab zum Ugambi zu lenken.
    Es war schon Nacht, als der Bug des

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