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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Fächer. Eines enthielt einen Mechanismus, der an ein Uhrwerk erinnerte, ferner eine kleine Batterie und zwei Trockenzellen. Ein Draht führte vom Uhrwerk zu einem der Pole an der Batterie, und ein zweiter vom anderen Pol durch die Trennwand ins zweite Fach und wieder zum Uhrwerk.
    Was im zweiten Fach lag, war nicht zu erkennen, weil unter einem Deckel, außerdem schien es durch eine teerartige Masse fixiert zu sein. Ganz unten im Kästchen neben dem Uhrwerk lag ein Schlüssel. Pawlowitsch nahm ihn heraus und steckte ihn auf den Aufzugsstift.
    Er drehte ihn sanft und dämpfte das Aufzugsgeräusch dadurch, daß er ein paar Kleidungsstücke auf das Kästchen legte. Immer wieder hielt er inne und lauschte, ob irgendein Geräusch darauf hindeutete, daß der Seemann eintrat oder jemand anders sich seiner Kajüte näherte, aber niemand störte ihn bei seiner Tätigkeit.
    Als er das Uhrwerk aufgezogen hatte, stellte er den Zeiger auf dem kleinen Zifferblatt an der Seite des Kästchens auf eine bestimmte Zeit, klappte den Deckel zu und stellte das ganze Gerät wieder in das Versteck unter der Tischplatte.
    Ein gehässiges Lächeln spielte um seine Lippen, als er seine Wertsachen aufsammelte, die Laterne ausblies und zu dem wartenden Seemann hinaustrat.
    »Hier sind meine Schätze«, sagte er. »Nun laß mich gehen.«
    »Erst will ich noch deine Tasch’n durchsuch’n«, erwiderte der Mann. »Womöglich hast du eine Kleinigkeit überseh’n, die im Dschungel für dich völlig nutzlos ist, ein’m armen Seemann in London jedoch mächtig zustatten käme. Sieh an, was ich befürchtet habe!« rief er kurz darauf und angelte eine Rolle Banknoten aus Pawlowitschs Innentasche.
    Der Russe murrte und verlegte sich aufs Bitten, erreichte jedoch nichts mit seinen Argumenten, und so hielt er es fürs beste, sich mit dem Verlust des Geldes abzufinden, zumal er sicher sein konnte, daß der Seemann London niemals erreichen, somit auch nicht die Früchte seiner Untat ernten konnte.
    Mit Mühe unterdrückte er ein brennendes Verlangen, den Mann mit einer Andeutung des Schicksals, das ihn und die anderen Mitglieder der Mannschaft der Kincaid in Kürze ereilen würde, in Unruhe zu versetzen, doch er fürchtete, daß er dadurch in Panik geraten könne. So überquerte er das Deck und stieg schweigend in sein Kanu hinab.
    Eine Minute später paddelte er aufs Land zu und wurde sehr bald von der dunklen Dschungelnacht verschluckt. Er ruderte den Schrecken eines grauenvollen Daseins entgegen, und hätte er auch nur die geringste Ahnung von dem gehabt, was ihn in den kommenden Jahren erwartete, so hätte er den sicheren Tod auf dem offenen Meer vorgezogen, statt es auf sich zu nehmen.
    Nachdem der Seemann sich vergewissert hatte, daß Pawlowitsch abgefahren war, kehrte er ins Vorschiff zurück, wo er seine Beute verwahrte und sich sodann in die Koje begab, während in der Kajüte, die dem Russen gehört hatte, die nächtliche Stille nur durch das unermüdliche Ticken des kleinen Apparats in dem schwarzen Holzkästchen gestört wurde, das für die ahnungslosen Schläfer an Bord der unglückseligen Kincaid die Rache des sonst stets zur Niederlage verdammten Russen bereithielt.
     
     

Das Letzte über die »Kincaid«
     
    Kurz nach Tagesanbruch stand Tarzan an Deck, um die Wetterverhältnisse zu prüfen. Der Wind hatte nachgelassen, der Himmel war wolkenlos. Für die Rückreise zur Dschungelinsel, wo sie die Tiere an Land setzen wollten, schienen ideale Bedingungen zu herrschen. Und dann – nach Hause!
    Er weckte den Maat und erteilte Anweisung, die Kincaid zum frühestmöglichen Zeitpunkt auslaufen zu lassen. Die verbliebenen Mannschaftsmitglieder machten sich im Vertrauen auf Lord Greystokes Zusicherung, sie wegen ihrer Beteiligung an den Schurkereien der beiden Russen gerichtlich nicht zur Verantwortung zu ziehen, mit freudiger Geschäftigkeit an ihre verschiedenen Arbeiten.
    Die aus ihrem Gewahrsam im Laderaum befreiten Tiere wanderten an Deck umher, sehr zum Unbehagen der Mannschaft, die noch immer sehr deutlich das Massaker vor Augen hatte, das die Tiere unter denen angerichtet hatten, die schließlich durch ihre Reißzähne und Krallen zu Tode gekommen waren. Sie schienen nach dem weichen Fleisch frischer Beute zu lechzen.
    Unter den wachsamen Augen von Tarzan und Mugambi zügelten Sheeta und die Affen von Akut jedoch ihre Gier, so daß die Leute an Deck umringt von ihnen dennoch in größerer Sicherheit arbeiten konnten, als sie

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