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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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dürfen, weil er in ihm einen Spielkameraden sah. Tarzan hätte nichts dagegen gehabt, aber Lady Greystoke war entsetzt, wenn sie nur daran dachte. Jack flehte seine Mutter an, doch vergebens. Sie beharrte auf ihrem Standpunkt, und schließlich schien sich der Junge damit abzufinden, daß der Affe nach Afrika und er in die Schule zurückkehren müsse, da die Ferien bald vorüber waren.
    Er versuchte an jenem Tag nicht wieder, Pawlowitsch zu besuchen, sondern beschäftigte sich auf andere Weise. Da er mit Geld stets wohlversehen war, bereitete es ihm keine Schwierigkeiten, einige Hundert Pfund zusammenzubekommen, wenn die Notwendigkeit dafür gegeben war. Einen Teil dieses Geldes investierte er in seltsame Einkäufe, die er auch unbemerkt ins Haus schmuggeln konnte, als er am späten Nachmittag zurückkehrte.
    Am nächsten Morgen ließ er seinem Vater Zeit, den Russen vor ihm aufzusuchen, damit er das Geschäft mit ihm abschließen konnte. Dann eilte auch er zu Pawlowitschs Quartier. Da er dessen wahren Charakter nicht kannte, wagte er nicht, den alten Mann voll ins Vertrauen zu ziehen aus Angst, dieser könne ihm daraufhin womöglich seine Hilfe verweigern und die ganze Sache seinem Vater hinterbringen. Also bat er einfach um Erlaubnis, Ajax nach Dover mitzunehmen. Er begründete diesen Wunsch damit, daß er dem alten Mann die Beschwerlichkeiten der Reise ersparen wolle. Außerdem steckte er ihm eine Anzahl Pfundnoten in die Tasche, denn er gedachte, den Russen gut zu bezahlen.
    »Wissen Sie, es besteht kaum Gefahr, daß die Sache ruchbar wird, denn man wird allgemein glauben, ich führe mit dem Nachmittagszug in die Schule. Stattdessen werde ich hierher kommen, nachdem meine Eltern mich zum Zug begleitet haben. Ich bringe Ajax nach Dover und komme eben einen Tag später in die Schule, verstehen Sie? Keiner wird es erfahren, keiner Schaden nehmen, und ich habe Ajax einen Tag ganz für mich, ehe ich ihn auf immer verliere.«
    Das Vorhaben fügte sich vortrefflich in Pawlowitschs Pläne. Hätte er gewußt, was der Junge weiterhin tun würde, so hätte er den eigenen Racheplan zweifellos völlig aufgegeben und dem Jungen mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Durchführung seiner Absichten geholfen. Das wäre ihm nur zu gelegen gekommen, hätte er wenige Stunden in die Zukunft vorausblicken können.
    Am Nachmittag sagten Lord und Lady Greystoke ihrem Sohn Lebewohl und sahen ihn wohlbehalten in das Erste-Klasse-Abteil des Zuges steigen, der ihn in wenigen Stunden zum Schulort bringen würde. Kaum hatten sie ihn jedoch verlassen, raffte er seine Gepäckstücke auf, verließ das Abteil und ging zum Droschkenstand vor dem Bahnhof. Hier mietete er einen Wagen, der ihn zur Wohnung des Russen bringen sollte. Es war schon dunkel, als er ankam. Pawlowitsch wartete bereits auf ihn und ging nervös im Zimmer auf und ab. Der Affe war mit einer soliden Schnur ans Bett gebunden. Es war das erste Mal, daß Jack Ajax so angebunden sah. Er blickte Pawlowitsch fragend an. Dieser erklärte ihm undeutlich murmelnd, er vermute, das Tier ahne, daß es fortgeschickt werden solle, und nun befürchte er einen Fluchtversuch.
    Pawlowitsch hielt noch eine zweite Schnur in der Hand. An einem Ende war eine Schlinge, mit der er ständig spielte, während er im Zimmer auf und ab ging. Sein pockennarbiges Gesicht wechselte fortwährend den Ausdruck, während er lautlos mit sich redete. Der Junge hatte ihn noch nie in diesem Zustand gesehen – er kam ihm unheimlich vor. Schließlich blieb Pawlowitsch auf der anderen Seite des Zimmers weit entfernt von dem Affen stehen.
    »Komm mal her, ich will dir zeigen, wie man Ajax sichert, sollten während der Reise bei ihm Anzeichen von Rebellion auftreten.«
    Der Junge lachte. »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte er. »Ajax wird alles tun, was ich ihm sage.«
    Der alte Mann stampfte zornig auf. »Komm her, wenn ich es dir sage«, wiederholte er. »Wenn du nicht kommst, darfst du ihn nicht nach Dover begleiten – ich will das Risiko nicht eingehen, daß er dir entwischt.«
    Noch immer lächelnd, stellte sich der Junge vor den Russen.
    »Dreh dich mit dem Rücken zu mir, damit ich dir zeigen kann, wie du ihn schnell fesseln kannst.«
    Der Junge tat, wie ihm geheißen, und legte die Hände auf den Rücken, wie Pawlowitsch es wollte. Im Nu hatte der Alte die laufende Schlinge über das eine Handgelenk des Jungen gestreift, die Schnur sodann dann einige Zoll um das andere Handgelenk gewickelt

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