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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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langjährigen Gebrauch glattgewetzten Schlegeln bearbeitet wurde, daß es weithin hallte.
    Akut kannte das Temperament und die Bräuche von seinesgleichen und war klug genug, sich ihnen erst dann zu zeigen, wenn die Ekstase ihres Tanzes vorüber war. Er würde sie anrufen, wenn die Trommel verstummt und die Bäuche der Stammesgenossen wohl gefüllt waren. Dann würde ein Unterhändler kommen, und erst danach würden sie beide als Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Möglicherweise gab es auch welche, die etwas dagegen hatten, aber solche konnten durch Einsatz ihrer Körperkräfte zur Vernunft gebracht werden. Und daran fehlte es ihnen beiden ja nicht. Einige Wochen, vielleicht Monate würde es dennoch dauern, ehe die anderen Stammesmitglieder ihnen nicht mehr mit Argwohn begegnen würden. Zu guter Letzt würden diese fremden Affen sie jedoch als ihre Brüder betrachten.
    Akut hoffte, an Affen geraten zu sein, die Tarzan noch kannten, da dies seiner Einführung bei ihnen und der Erfüllung seines Herzenswunsches förderlich sein würde, daß Korak König der Affen würde. Mit Mühe nur konnte er den Jungen zurückhalten, einfach unter die tanzenden Menschenaffen zu rennen – eine Handlungsweise, die für sie beide den sofortigen Tod bedeutet hätte, denn diese großen Affen steigerten sich im Verlauf ihrer seltsamen Riten in eine derart tollwütige Verzückung hinein, daß selbst die wildesten Raubtiere einen großen Bogen um sie machten.
    Als der Mond sich langsam den Wipfeln der Bäume zuneigte, die das Halbrund umgaben, wurde das Dröhnen der Trommel allmählich schwächer, und auch die Bewegungen der Tänzer verlangsamten sich, bis schließlich der letzte Schlag erscholl und die riesigen Tiere sich auf die Beute stürzten, die sie für die Orgie und das anschließende Festmahl herbeigeschleppt hatten.
    Nach alledem, was Akut gesehen und gehört hatte, konnte er Korak berichten, daß die Riten auf die Wahl eines neuen Königs deuteten, und er machte den Jungen auf die massige Gestalt des struppigen Monarchen aufmerksam, dem die Königswürde zweifellos auf die gleiche Art zufiel, wie dies unter den Herrschern der Menschen häufig der Fall war – durch Ermordung des Vorgängers.
    Als die Affen ihre Bäuche gefüllt hatten und viele sich am Fuße der Bäume zum Schlafen zusammenrollten, zupfte Akut Korak am Arm.
    »Komm« flüsterte er. »Komm langsam mit. Folge mir. Tu genau das, was ich tue.«
    Er rückte behutsam durch die Baumwipfel vor, bis er einen Ast erreichte, der das Amphitheater an einer Seite überragte. Hier stand er einen Augenblick schweigend. Dann stieß er ein leises Knurren aus. Sofort sprangen mehrere Affen auf die Füße. Ihre wilden, kleinen Augen schweiften schnell über den Rand der Lichtung. Der Königsaffe war der erste, der die zwei Gestalten auf dem Ast sah. Er äußerte ein unheilverkündendes Brummen. Dann ging er wankend einige Schritte auf die Eindringlinge zu. Sein Fell sträubte sich. Seine Beine waren steif, und dies verlieh seiner Bewegung etwas Ruckartiges, Stoßhaftes. Eine Anzahl Männchen folgte ihm dichtgedrängt.
    Er blieb ein kurzes Stück unter den beiden stehen – weit genug entfernt, daß sie nicht auf ihn springen konnten. Ein wachsamer König! Nun schaukelte er auf seinen kurzen Beinen heftig hin und her, bleckte die Zähne zu einem widerlichen Grinsen und stieß ein immer lauter werdendes Knurren aus, das sehr bald schon in Gebrüll überging. Akut erkannte, daß sie in ihm einen Angreifer sahen. Er wollte jedoch nicht kämpfen. Er war mit dem Jungen hergekommen, um sein Schicksal mit dem des Stammes zu teilen.
    »Ich bin Akut«, sagte er. »Dies ist Korak. Korak ist der Sohn Tarzans, der König der Affen war. Auch ich war einmal König der Affen, die in der Mitte des großes Wassers lebten. Wir sind gekommen, um gemeinsam mit euch zu jagen und zu kämpfen. Wir sind große Jäger. Wir sind mächtige Kämpfer. Und wir kommen in Frieden.«
    Der König hörte mit dem Hin- und Herschaukeln auf und beäugte die beiden von unten unter borstigen Brauen. Seine blutunterlaufenen Augen blickten wild und tückisch. Er war erst seit kurzem König und deshalb um seine Macht besorgt. Womöglich kam es zu Übergriffen seitens dieser zwei fremden Affen. Der glatte, braune, unbehaarte Körper des Jungen bedeutete für ihn »Mensch«, und er fürchtete und haßte die Menschen.
    »Schert euch fort!« knurrte er. »Schert euch fort, oder ich werde euch töten.«
    Der

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