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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hinter dem großen Akut stehende Junge war ganz aufgeregt vor Erwartung und Freude. Am liebsten wäre er zwischen die behaarten Ungeheuer gesprungen, um ihnen zu zeigen, daß er ihr Freund und einer von ihnen war. Er hatte gehofft, mit offenen Armen empfangen zu werden, und war nun entrüstet und bedrückt über die Worte des Königsaffen. Die Schwarzen hatte sich gegen ihn gewendet und ihn vertrieben. Dann hatte er sich den Weißen zugewandt – Menschen seinesgleichen –, jedoch nur, um die Kugeln pfeifen zu hören, wo er Worte herzlichen Willkommens erwartet hatte. Die großen Affen waren seine letzte Hoffnung gewesen. Bei ihnen suchte er die Geselligkeit, die die Menschen ihm verweigert hatten. Plötzlich überkam ihn wilder Zorn.
    Der Königsaffe befand sich direkt unter ihm. Die anderen standen im Halbkreis einige Yards hinter ihm. Sie verfolgten das Geschehen interessiert. Ehe Akut ahnen konnte, was der Junge vorhatte oder es verhinden konnte, sprang dieser direkt vor dem König zu Boden. Der hatte sich in einen Wutanfall hineingesteigert.
    »Ich bin Korak!« rief der Junge. »Ich bin der Killer. Ich kam, um als Freund unter euch zu leben. Du willst mich vertreiben. Gut, ich werde gehen, aber vorher werde ich dir zeigen, daß der Sohn von Tarzan dein Herr ist, wie sein Vater es vor ihm war – daß er weder den König fürchtet noch dich persönlich.«
    Einen Augenblick stand der Königsaffe reglos vor Verblüffung. Solch schnelle Reaktion seitens eines der beiden Eindringlinge hatte er wahrlich nicht erwartet. Akut war gleichermaßen überrascht. Nun rief er Korak aufgeregt zu, er solle zurückkommen, denn er wußte, daß die anderen Männchen in dieser geheiligten Arena ihrem König gegen einen Außenstehenden durchaus zu Hilfe kommen konnten, wenngleich es kaum wahrscheinlich war, daß der König Hilfe benötigte. Hätten sich dessen mächtige Kiefer einmal im weichen Hals des Jungen verbissen, so wäre das Ende schnell eingetreten. Und würde Akut zu Koraks Rettung hinunterspringen, würde dies auch seinen Tod bedeuten. Aber der tapfere alte Affe zauderte nie. Knurrend und mit gesträubtem Fell ließ er sich ins Gras fallen, als der Königsaffe gerade angriff.
    Er streckte die Hände aus, um den Jungen zu packen. Sein furchtbarer Rachen war weit geöffnet, um die gelben Zähne tief ins braune Fleisch zu schlagen. Korak war auch nach vorn gesprungen, um dem Angriff zu begegnen, nur duckte er sich dabei unter die ausgestreckten Armen des Gegners. Im Moment der Körperberührung drehte er sich auf einem Fuß und trieb die geballte Faust mit dem ganzen Gewicht seines Körpers und der Kraft seiner trainierten Muskeln dem Affenmännchen in die Magengrube. Der Königsaffe knickte mit einem keuchenden Schrei zusammen und griff vergebens nach dem beweglichen, nackten Wesen, das seinem Griff seitlich auswich.
    Ein Wut- und Schreckensgeheul brach unter den anderen Affenmännchen hinter dem zusammengesunkenen König aus, als sie mit Mordlust im Herzen gegen Korak und Akut anstürmten. Aber der alte Affe war zu klug, sich auf eine so ungleiche Begegnung einzulassen. Dem Jungen jetzt zum Rückzug zu raten wäre vergebens gewesen, das wußte er. Auch nur eine Sekunde aufs Argumentieren zu verwenden wäre dem Todesurteil für sie beide gleichgekommen. Es bestand nur eine einzige Hoffnung, und Akut nutzte sie. Er packte den Burschen um die Hüfte, hob ihn auf und rannte schnell zu einem anderen Baum, dessen Zweige tief über die Arena hingen. Die gräßliche Meute folgte ihnen auf dem Fuß, doch Akut war noch immer schneller als seine Verfolger, obwohl er alt war und das Gewicht des widerstrebenden Korak ihn behinderte.
    Mit einem Satz langte er nach dem tiefhängenden Ast, schwang sich mit der Behendigkeit einer kleinen Meerkatze hinauf und flüchtete mit dem Jungen in zeitweilige Sicherheit. Er hielt sich auch hier nicht auf, sondern preschte durch die Dschungelnacht und schleppte seine Last weiter in Sicherheit. Die Affenmännchen verfolgten sie eine Weile, gaben jedoch sehr bald die Jagd auf, da der andere einfach schneller war als sie und sie sich außerdem zu weit von ihren Stammesgenossen entfernt hatten. Sie blieben stehen und schrien und brüllten, bis der Dschungel von ihrem gräßlichen Lärm widerhallte. Dann machten sie kehrt und stampften zum Amphitheater zurück.
    Als Akut sich überzeugt hatte, daß sie nicht länger verfolgt wurden, blieb er stehen und gab Korak frei. Der Junge war außer

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