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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sich.
    »Warum hast du mich weggeschleppt?« rief er. »Ich hätte ihnen eine Lehre erteilt! Ihnen allen! Nun werden sie denken, ich hätte Angst vor ihnen.«
    »Was sie denken, kann dir nicht schaden«, antwortete Akut. »Du lebst noch. Hätte ich dich nicht weggebracht, so lägst du jetzt tot da und ich mit dir. Weißt du nicht, daß selbst Numa den großen Affen aus dem Weg geht, wenn ihrer so viele und sie so tollwütig sind?«
     
     

Kapitel 9
     
    Am Tag nach dem ungastlichen Empfang durch die großen Affen wanderte ein unglücklicher Korak ziellos durch den Dschungel. Er litt sehr unter dieser Enttäuschung. Hinzu kamen unerfüllte Rachegelüste. Voller Haß schaute er auf die Bewohner seiner Dschungelwelt, er bleckte die Zähne und knurrte diejenigen an, die in den Bereich seiner Sinnesorgane kamen. Dieses Kennzeichen des frühen Lebens seines Vaters war bei ihm stark ausgeprägt und durch monatelangen Kontakt mit Tieren vertieft worden, von denen sich der Nachahmungstrieb des Jugendlichen eine Vielzahl kleinerer Wesensmerkmale der räuberischen Geschöpfe der Wildnis zu eigen gemacht hatte.
    Er bleckte die Zähne jetzt ebenso selbstverständlich und bei geringstem Anlaß wie Sheeta, der Panther. Er knurrte genauso wild wie Akut. Traf er unverhofft auf ein anderes Tier, so erinnerte sein schnelles Ducken stark an eine Katze, die einen Buckel macht. Korak, der Killer, war auf einen Kampf aus. Tief in seinem Innersten hoffte er, dem Königsaffen zu begegnen, der ihn aus dem Amphitheater verjagt hatte. Deshalb bestand er auch darauf, daß sie in der Umgebung blieben, doch die Notwendigkeiten ständiger Nahrungssuche führten sie tagsüber stets mehrere Meilen weg.
    Sie bewegten sich langsam mit dem Wind und waren auf der Hut, denn jedes Tier, das vor ihnen jagte, war ihnen gegenüber im Vorteil, da die leichte Brise ihm ihre Witterung zutrug. Plötzlich blieben die beiden abrupt stehen und neigten den Kopf auf eine Seite. Wie aus Fels gehauene Statuen standen sie regungslos und lauschten. Kein Muskel zuckte. Nach einigen Sekunden ging Korak vorsichtig einige Yards weiter und schnellte gewandt auf einen Baum. Akut folgte ihm auf den Fersen. Keiner hatte ein Geräusch verursacht, das für menschliche Ohren auf ein Dutzend Schritte deutbar gewesen wäre.
    Häufig innehaltend und lauschend, arbeiteten sie sich durch die Baumwipfel vorwärts. Daß beide in hohem Maße beunruhigt waren, ließ sich den fragenden Blicken entnehmen, die sie sich immer wieder zuwarfen. Schließlich entdeckte der Junge etwa hundert Yards vor ihnen einen Palisadenzaun, dahinter die Spitzen einiger Ziegenhautzelte und eine Anzahl strohgedeckter Hütten. Seine Lippen kräuselten sich in einem wilden Knurren. Schwarze! Wie er sie haßte! Er gab Akut ein Zeichen, zu bleiben, wo er war, während er weiterging, um zu erkunden.
    Wehe dem unglücklichen Dorfbewohner, auf den der Killer jetzt traf! Er pirschte sich durch die unteren Zweige der Bäume an, sprang behend von einem Baumriesen zum nächsten, wenn die Entfernung nicht allzugroß war, oder schwang sich von einem Ast zum anderen und näherte sich auf diese Weise lautlos dem Dorf. Hinter der Palisade ertönte eine Stimme, und er hielt darauf zu. Genau an der Stelle, woher die Stimme kam, hing ein großer Baum über die Umzäunung. Korak verschwand in seinem Laub, den Speer wurfbereit in der Hand. Seine Ohren bezeugten ihm die Nähe eines menschlichen Wesens. Seine Augen bedurften nur eines einzigen Blickes, um ihm das Ziel zu weisen. Wie ein Blitz würde das Geschoß dann dorthin fliegen. Mit erhobenem Speer kroch er durch die Äste des Baumes und blickte mit schmalen Augen nach unten, um den Eigentümer der Stimme, die an sein Ohr drang, ausfindig zu machen.
    Schließlich sah er den Rücken eines Menschen. Die Hand mit dem Speer streckte sich zu äußerster Wurfposition, um eine Schwungkraft zu erlangen, die ausreichte, damit das Geschoß mit seiner Eisenspitze den Körper des ahnungslosen Opfers durchdrang. Da hielt der Killer inne. Er beugte sich etwas nach vorn. Geschah es, um das Ziel besser erkennen zu können, oder hielten die zarten Konturen und die kindliche Haltung des kleinen Wesens da unten die Mordlust in Schach, die sich seiner bemächtigt hatte?
    Behutsam senkte er den Speer, damit er nicht in den Blättern raschelte oder laut an einen Zweig stieß. Ruhig hockte er in bequemer Haltung auf einem großen Ast und blickte mit weitgeöffneten, staunenden Augen auf das Geschöpf,

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