Taschenapotheke Naturheilkunde
mit dem Extrakt in Berührung kommen. Ggf. mit warmem Wasser ausspülen und den Arzt aufsuchen.
Heilerde (Luvos)
Heilerde ist naturreiner Löss (aus Steinen, die von eiszeitlichen Gletschern stammen) und enthält wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, die für unseren Körper unerlässlich sind, u. a. Kieselerde, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kalium, Natrium, Kupfer und Kobalt.
Es gibt dieses uralte Heilmittel in Form von Pulver und als Kapseln. Innerlich angewendet hilft es vor allem bei Magenbeschwerden durch Übersäuerung, bei Sodbrennen sowie zur Darmregulierung. Da Heilerde über die Eigenschaft verfügt, Giftstoffe im Darm zu binden, hat sie reinigende Wirkung. Auch kann sie zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut beitragen.
INNERLICHE ANWENDUNG
1 - 2 TL Heilerde in ein ½ Glas Leitungswasser, Mineralwasser oder Tee geben, gut verrühren und in kleinen Schlucken trinken.
Um die Konzentration der Heilerde im Verdauungstrakt zu erhöhen, kann sie auch pur eingenommen werden. Dafür das Pulver vor dem Schlucken gut einspeicheln.
Dosierung
Pulver: Mehrmals täglich kleinere Mengen
Kapseln: 1 - 2 Kaps. 3 x tgl
ACHTUNG: Da Heilerde die Wirkung anderer Medikamente herabsetzen kann, bitte nicht gleichzeitig einnehmen, mindestens 1 Stunde damit warten.
ÄUSSERLICHE ANWENDUNG
Heilerde mit Wasser, Essigwasser (vorzugsweise Bio-Apfelessig) oder Kamillentee zu einem streichfähigen Brei anrühren, der als Pflaster, Packung (Auflagen) oder Wickel verwendet werden kann.
»Pflaster«
Den Heilerdebrei direkt auf die betroffene Hautpartie (z. B. Insektenstich) auftragen, antrocknen lassen, dann den Brei mit kaltem Wasser abwaschen.
Wickel
Vor der Behandlung ein Leinentuch (z. B. Geschirrtuch, Windel) in Wasser tauchen und kräftig auswringen.
Der Heilerdebrei wird direkt auf die Haut aufgebracht und der entsprechende Bereich dann fest mit dem Leinentuch umwickelt. Sie können aber auch den Brei auf das Tuch auftragen, ein größeres, trockenes Leinen- oder Baumwolltuch darüberlegen und mit Sicherheitsnadeln befestigen. Den Patienten dann in eine Decke einhüllen und ruhen lassen, bis der Heilbrei getrocknet ist.
Homöopathie
Die Homöopathie wurde vor gut 200 Jahren von dem Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann (1755 - 1843) begründet und ist eine eigenständige Heilweise, die sich in ihrer Denkweise grundlegend von der Schulmedizin unterscheidet.
In der Homöopathie wird Ähnliches mit Ähnlichem geheilt. Ein einfaches, aber überzeugendes Beispiel dafür: Bei Erfrierungen ist es, wie jeder weiß, am besten, den betroffenen Körperteil zunächst einmal mit Schnee abzureiben. Kälte gegen Kälte. Das bedeutet es, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen .
Wie Hahnemann zu seinen Erkenntnissen kam, ist eine faszinierende Geschichte:
Bei der Übersetzung eines medizinischen Werks aus dem Englischen stieß er auf widersprüchliche Aussagen über die heilende Wirkung von Chinarinde bei Malaria. Dies veranlasste ihn zu einem mittlerweile berühmten Selbstversuch. Dafür nahm er Chinarindenpulver ein und stellte fest, dass bei ihm, dem Gesunden, die fiebrigen Symptome der Malaria auftraten. Sie dauerten 2 - 3 Stunden an und klangen dann wieder ab, um sich nach einer erneuten Gabe von Chinarindenpulver abermals einzustellen. Die Ähnlichkeit der Krankheitserscheinungen, die bei ihm zu verzeichnen waren, mit den bekannten Symptomen der Malaria schien der Grund dafür zu sein, dass das Medikament in der Lage war, die Krankheit zu bekämpfen. Daraus folgerte Hahnemann: Eine Arznei, die einen gesunden Menschen krank macht, kann auch einen kranken heilen. Von dieser Entdeckung wie elektrisiert, forschte er weiter.
Wie Hahnemann im Laufe der Zeit herausfand, deutet das Auftreten von Krankheitssymptomen darauf hin, dass
die tief im Inneren des Menschen vorhandene, unsichtbare Lebenskraft, die alle körperlichen, geistigen und seelischen Vorgänge steuert, aus der Ordnung geraten ist. Daher, folgerte er weiter, beruht jegliche Heilung darauf, diese Lebenskraft wiederherzustellen.
In vielen Jahren des Experimentierens mit allerlei pflanzlichen, tierischen und mineralischen Stoffen stellte Hahnemann fest, dass sich deren Wirkung potenzierte, wenn er sie nicht nur stufenweise verdünnte (dies allein bewirkte nichts Bemerkenswertes), sondern auch verschüttelte. Auf diesem Wege ließen sich offenbar verborgene heilende Kräfte, die in einer Substanz enthalten sind, aufschlüsseln. So gelang es ihm, aus Rohstoffen, die
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