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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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Perm-Trias-Aussterben das Beeindruckendste, da mehr als 90 % aller Pflanzen- und Tierlinien verschwinden. Die Kreide-Tertiär-Grenze ist allerdings meist bekannter, obwohl ihre Konsequenzen für das Leben wohl weit weniger katastrophal waren als die der Perm-Trias-Grenze. Es ist heute weitgehend anerkannt, dass das Kreide-Tertiär-Massenaussterben durch einen Meteoriten-Einschlag ausgelöst wurde. Es ist allerdings falsch zu sagen, dass dadurch die Dinosaurier ausgestorben sind. Die Linie der Dinosaurier existiert in Form der Vögel bis heute und war während der Kreide in einem Umbruch. Massenaussterben können auch durch die Entfaltung des Lebens selbst ausgelöst werden. So hat der Aufstieg von photosynthetisch aktiven Lebensformen mehrmals die Zusammensetzung der Atmosphäredrastisch verändert. Der erste dieser tiefen Einschnitte findet sich im Präkambium. Die Aktivität photosynthetischer Organismen, wie Cyanobacteria, führte zu einer Umwälzung von einer Atmosphäre ohne freien Sauerstoff zu einer Atmosphäre mit freiem Sauerstoff. Dies führte zum Aussterben vieler anaerober Organismen. Weniger drastische Folgen hatte die Kolonisation der Landmassen durch die Vorfahren der Landpflanzen. Der Aufstieg der Landpflanzen veränderte entscheidend den Karbonzyklus, da Landpflanzen sowohl die Erosion von Silikatgesteinen als auch die Ablagerung von Karbon beeinflussen. Die Forschergruppe um Robert Berner fand eindeutige Belege zur Bedeutung der Landpflanzen für das drastische Absinken des Kohlendioxidgehaltes der Atmosphäre im Devon und Karbon.

    Abb. 7. 12 Übersicht zur Entfaltung des Lebens als eine Anreicherung der Zahl von Familien. Die Darstellung umfasst die letzen 600 Millionen Jahren, die in 10 Zeiteinheiten (Kambrium bis Tertiär) eingeteilt sind. Die Kurve zeigt eine generelle Tendenz zum Anstieg der Familienzahl, allerdings unterbrochen von Ereignissen, durch welche die Zahl der Familien deutlich reduziert wurde: die Massenaussterben am Ende des Ordoviziums, des Devons, des Perms und der Kreide. Besonders drastisch ist das Massenaussterben an der Grenze des Perms zum Trias. Das Leben benötigte geraume Zeit, um wieder den Reichtum zu erreichen, den es im Karbon hatte. Auf der rechten Seite wird die Zusammensetzung der heutigen Vielfalt des Lebens gezeigt. Die Insekten sind mit Abstand die artenreichste Linie. Eine vergleichbare Darstellung der Zusammensetzung der Vielfalt des Lebens in verschiedenen Zeitperioden würde sehr unterschiedlich ausfallen. So fehlen im Kambrium die Insekten und die Landpflanzen (= höhere Pflanzen) völlig. Die Landpflanzen entstehen im späten Ordovizium, erreichen aber eine große Vielfalt erst im Devon. In dieser Zeit beginnen auch die Insekten ihren Aufstieg zur artenreichsten Linie des Lebens. Die Artenzahlen sind Schätzungen und unterliegen einem Wandel, allerdings sind die Relationen der Artenvielfalt der Linien untereinander stabil.
    Die Rekonstruktion der Evolution in den letzten 500 Millionen Jahren hat den Aufstieg und Niedergang vieler Linien des Lebens aufgezeigt. Allerdings sind die Muster der Diversifikation von Linien sehr unterschiedlich. Einige Linien zeigen das Muster von Stasis. Sie waren nie artenreich. Andere hingegen waren artenreich für einen kurzen Zeitraum und verschwinden danach. Der Erfolg einer Linie kann entweder in ihrer Langlebigkeit oder aber in ihrer Artenvielfalt liegen. Das Auftreten neuer Linien kann zur Verdrängung alter Linie ( Replacement ) führen oder aber zu einem parallelen Anstieg der Vielfalt. Diese Zusammenhänge können recht kompliziert sein. So ist es wohl nicht richtig, einen entscheidenden Zusammenhang zwischen dem Kreide-Tertiär-Massenaussterben, dem Verschwinden der Dinosaurier und dem Aufstieg der Säuger zu sehen. Zum Ersten existieren die Dinosaurier in Form der Vögel bis heute fort und die Linie der Dinosaurier befand sich während der oberen Kreide in einem Umbruch. Die Säuger begannen ihren Aufstieg schon in der Kreide, obwohl dieser möglicherweise durch die ökologischen Veränderungen an der Kreide-Tertiär-Grenze beschleunigt worden sein könnte. Bekannte Dinosaurier wie der Brontosaurus und Tyrannosaurus rex starben schon im Laufe des späten Mesozoikums aus.
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    Der Zusammenhang zwischen dem Aufstieg der Angiospermen in der Kreide und Veränderungen der Diversität der Farne wurde mit dem folgenden Forschungsansatz untersucht. Mehr als 80% der rezenten leptosporangiaten Farne gehören zu einer Linie

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