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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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Köchin. Und
unsere Hausmädchen Alma und Carlita.
    "Hallo."
    Das ist Miguel, mein
Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Wann immer du mal en Handlanger brauchst, ist er
dein Mann.
    "Miguel, schön dich kennenzulernen."
    "Señora ."
Der ältere Mann lächelte und senkte den Kopf.
    "Nun, wollen wir dich mal
einrichten." Er führte Amanda zum Sofa, während er Anweisungen das Gepäck
hereinzubringen gab, lief Miguel zur Tür.
    "Señora , darf
ich Ihnen was zu trinken bringen?" fragte Rosita.
    "Ja bitte. Wasser, Kaffee, alles
recht."
    Brian ging hinter Rosita in die Küche und
winkte Alma und Carlita herbei. Als sie in der Küche waren, begann er zu
sprechen.
    "Ich will nicht, dass meine Frau einen
Finger rühren muss. Wann immer sie irgendetwas wünscht, bringt ihr es
ihr. Verstanden?"
    "Si, Señor."
    "Gut. In einer Stunde wollen wir
Abendessen."
    Als er gegangen war, sahen sich die Frauen
fragend an. Sie wunderten sich, wie hilfsbedürftig diese neue Frau wohl sein
mochte.
     
    * * *
     
    Nach einer Woche fühlte sich Amanda
gelangweilt und angespannt, weil sie nichts zu tun hatte, um den Tag
auszufüllen. Immer wenn sie was zu tun gefunden hatte, kam eins der Hausmädchen
angerannt und nahm es ihr ab, leise schimpfend dass sie ihre Arbeit machte.
Brian hatte sogar darauf bestanden, ihr eine Kristallglocke zu geben, damit sie
läuten konnte, wenn sie etwas brauchte. Eine Kristallglocke!
    Eines Nachmittags wollte sie sich grade
Mittagessen machen, als Brian in die Küche kam und sie dabei erwischte.
    "Die Hausmädchen können das machen",
erinnerte er sie.
    "Das weiß ich, aber ich langweile mich.
Es ist viel einfacher, wenn ich es selbst mache."
    "Wenn du unbedingt willst." Er
küsste sie auf die Stirn und lief durchs Haus. Bevor sie mit der Zubereitung
fertig war, hörte sie wütende Stimmen im Flur.
    "Ist mir egal, ob du's nicht gewusst
hast!" schrie Brian. "Sie muss nicht selber ihr Essen machen!"
    "Aber, Señor!"
    Amanda hielt inne und drehte den Kopf in die
Richtung, wo die Stimmen herkamen. Sie hörte ein seltsames Geräusch, ein
schriller Schrei und jemand lief davon. Noch nicht eine Minute und Alma kam in
die Küche gerannt, hielt sich eine Seite des Gesichtes, mit Tränen in den
Augen.
    "Por favor, Señora." Sie nahm ihr mit zitternden Händen den Teller ab. "Ich mach's
fertig. Setzen Sie sich."
    Erschrocken ging Amanda langsam aus der Küche
und setzte sich an den Esstisch. Als Brian vorbeikam, hielt sie ihn an.
    "Hast du sie geschlagen?"
    "Halt dich da raus, Amanda!" Er
stapfte zur Tür.
    "Warte mal!"
    "Was?"
    "Warum hast du sie geschlagen?"
    "Weil es nicht vorgesehen ist, dass du
arbeiten musst."
    "Mein Mittagessen machen ist keine Arbeit ."
    Er betrachtete einen Moment lang ihr
ärgerliches Gesicht. "Sieh", seine Stimme wurde sanft, "ich
möchte einfach gut für dich und das Baby sorgen."
    "Das weiß ich zu schätzen, aber ich bin
keine Porzellanpuppe. Ich zerbreche nicht. Aber ich dreh durch , wenn ich
nicht irgendwas zu tun habe." Sie machte eine kurze Pause und fügte
dann hinzu, "und ich will nicht, dass du die Mädchen schlägst!"
    "Dies ist mein Haus. Ich führe es,
wie ich es für richtig halte!"
    Sie starrte ihn lange an, dann sagte sie fast
flüsternd: "Ich hab dich nie für einen Tyrann gehalten."
    Das bremste ihn. "All right, all
right." Er warf die Hände in die Luft. "Tu was du willst, aber ich
will, dass sie die meiste Arbeit machen."
    "Gut. Das werden sie. Versprochen."
    Brian nickte und lief raus.
    Alma kam herein und stellte das Essen vor
Amanda hin. Sie hielt sich immer noch die Wange, die von der Ohrfeige rot war. "Gracias,
Señora."
    "Wofür?"
    "Dass Sie dem Señor gesagt haben,
er soll mich nicht mehr schlagen."
    "Oh, gern geschehn."
    Das junge Mädchen machte einen Knicks und lief
schnell in die Küche zurück.
    Amanda stand auf und ging ihr nach. Sie drehte
sich langsam im Kreis und fragte schließlich Rosita.
    "Wo sind die Kaffeetassen?"
    "Dort, Señora ."
    Amanda ging zum Schrank und nahm sich eine
Tasse heraus. Dann ging sie zum Herd und schenkte sich Kaffee ein. Ohne ein
Wort ging sie zurück ins Esszimmer um ihr Mittag zu essen. Die beiden Frauen
waren froh, dass die Hausherrin offenbar doch Mumm in den Knochen hatte.
     
    * * *
     
    An dem Abend waren ein paar von Brian's
Freunden zum Abendessen eingeladen. In Anbetracht des Vorfalls am Nachmittag,
dirigierte Amanda die Vorbereitungen pflichtgemäß von ihrem Sessel im
Wohnzimmer aus. Sie wollte nicht, dass sonst noch irgendjemand wegen

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