Tascosa (German Edition)
wahrsten Sinn des Wortes, einschließlich dich zu
lieben."
Nachdem er ihr aufmerksam zugehört hatte,
nickte er, fühlte sich irgendwie besänftigt. Er stand am Fenster und blickte
über sein Land, und traf seine Entscheidung. Ihre Not trieb sie direkt in seine
Arme, wo er sie seit langem haben wollte. Jetzt würde sie ihm bis an ihr
Lebensende gehören, wenn er dem zustimmte.
Das Kind eines anderen, hingegen… das gab ihm
zu denken. Nicht irgendeines anderen — Bradford's! Dieser Gedanke
hämmerte in seinem Kopf, pulsierte bis tief in die Brust. Andererseits wusste
Brian, wenn er Amanda haben wollte, müsste er ihr Kind aufziehen. Wenn die Zeit
kommt, wäre das nächste Kind seins, etwas was er seit Jahren wollte. Er
überlegte, dass ein Stiefkind aufzuziehen ein kleiner Preis wäre, den er für
die Gründung einer Familie mit dieser wunderschönen, intelligenten Frau zahlen
würde. Es versicherte ihm, dass sie überhaupt Kinder bekommen konnte. Bei
Carolyn hatten ihn ständig Zweifel geplagt.
Brian trat hinter ihren Stuhl und legte die
Hände sanft auf ihre Schultern. "Du bist ungefähr im zweiten Monat.
Richtig?"
"Ja. Wir waren kurz vor seinem Tod
zusammen."
"Ach, Amanda." Er seufzte
verständnisvoll und ging um ihren Stuhl herum, zog sie auf die Füße.
"Amanda Clark, willst du mir die große
Ehre erweisen und meine Frau werden?"
"Oh, Brian. Danke!" Sie hüpfte in
seine Arme und ließ sich von ihm voll auf die Lippen küssen, wie Liebende. Er
fragte sich, ob ihr Herz jemals dabei sein würde. Denn jetzt fühlte es sich
gewiss nicht so an.
Dennoch, er hatte lange darauf gewartet, sie
so zu küssen. Also küsste er sie noch einmal und trat zurück.
"Wir werden eine schnelle Hochzeit
wollen. Wie wär's mit Fort Worth?"
"Was immer du willst."
"Und du wirst das Restaurant aufgeben
müssen. Meine Frau wird niemals…"
"Ich weiß", seufzte sie.
"Und erst recht mit dem Baby", fügte
er hinzu.
"Joey wird sich freuen, das Lokal zu
führen. Er macht es schon so gut."
"Ich hab hier ein paar Sachen zu
erledigen. Ich muss klären, wann wir nach Ft. Worth gehen können."
"In Ordnung, Brian." Sie ging zur
Tür. "Ich muss zurück. Vor mir liegt ein arbeitsreicher Tag." Er ging
mit ihr zur Haustür und zu ihrem Wagen. Als er sie hielt, fühlte er so große
Freude und Siegeslust, dass er es nicht zurückhalten konnte. Er küsste sie mit
Leidenschaft und auch Besitzerstolz. Als sie im Wagen saß und davon fuhr,
drehte er sich um und sah, dass ihn ein paar Arbeiter beobachteten, mit großen
neugierigen Augen.
"Gewöhnt euch schon mal dran,
Jungs", grinste er. "Sie wird die neue Missus."
* * *
Amanda gab den Wagen im Stall zurück und ging
zum Lokal. Joey saß an einem Tisch und machte die Speisepläne für die nächste
Woche. Er sah von seiner Arbeit auf.
"Wo bist du gewesen? Als ich aufgewacht
bin, warst du nicht da."
"Ich hab Brian getroffen."
"Brian? Warum so früh?"
Amanda nahm den Hut ab und setzte sich zu ihm.
"Ich muss dir was erzählen, was du sicher nicht verstehen wirst, glaube
ich."
Joey richtete sich im Stuhl auf und legte den
Stift weg.
"Brian hat mir einen Heiratsantrag
gemacht… und ich habe angenommen." Sie beobachtete Joey's Reaktion genau.
"Du wirst McLeod heiraten?
Aber…"
"Ich weiß, es scheint sehr bald, aber es
gibt Dinge die du nicht verstehst."
"Bald? Du heiratest bald?"
"Ja, in ein paar Wochen. Wir gehen nach
Ft. Worth." Innerlich zuckte sie zusammen, als sie Joey's Ausdruck sah,
Ratlosigkeit, Zweifel und Wut.
Er musterte sie für einen langen Moment.
"Wirst du mir sagen warum? Ich mein, ich dachte du liebst Nate."
"Ach, Joey, ja ich liebe Nate. Aus ganzem
Herzen."
"Dann versteh ich wirklich nicht."
"Ich weiß. Es tut mir Leid. Es muss
einfach so sein. Eines Tages kann ich es dir vielleicht sagen."
Vor seiner nächsten Frage kniff er die Augen
zusammen. "Du heiratest ihn also, obwohl du ihn nicht liebst?"
"So einfach ist es nicht. Ich liebe ihn…
auf eine gewisse Art. Nicht wie ich Nate liebe. Aber ich liebe ihn genug, um
ihn zu heiraten. Ich weiß, dass er mich liebt."
"Dann muss es wohl sein Geld sein."
Joey kam zum einzigen, noch verbleibenden logischen Schluss.
Amanda schloss die Augen als dieser geflügelte
Pfeil traf, wohlwissend dass sie Joey eher eine Lüge auftischen musste, anstatt
ihm die Wahrheit über ihr furchtbares Geheimnis zu sagen. Er kannte zu viele
Leute in der Stadt, und ein noch so kleiner Hinweis von ihm hätte die Zukunft
ihres Babys
Weitere Kostenlose Bücher