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Tastenfieber und Liebeslust

Titel: Tastenfieber und Liebeslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Mascha Blankenburg
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habe ja Dich, dann kann ich auch auf Werkbank und Kreissäge verzichten. Aber solltest Du Dir eine Wohnung kaufen, achte bitte auf den Keller! Der ist für mich genauso wichtig, wie für Dich Dein Flügel. Jeder hat eben sein eigenes Handwerkszeug!
    Oder willst Du mich nicht mehr? Schlaf und träume schön, mein Liebling. Wenn Du mich morgen sehen willst, dann sage oder maile es mir. Ich eile doch mit Flügeln zu Dir!
    Dein Amore
     
     
    29. Juli – 23:39 Uhr
    Mon chèr chou-chou,
    Deine Frage ist einfach zu beantworten: Ich will Dich und auch morgen Dich sehen. Den Keller für Dich werde ich kaufen. Sonst noch Wünsche? Bitte um Mitteilung.
    Zwei Küsse hinters Ohr (links).
    Eva
     
     
    30. Juli – 00:55 Uhr
    Eva,
    ich komme gerade zurück, stürze ans Internet in der Hoffnung, eine Mail von Dir vorzufinden, ein Liebessäuseln von Dir, sozusagen als Einschlafhilfe. Ich rufe Dich an: Es klingelt und klingelt und klingelt. Nüscht!
    Meine Geliebte ist mal wieder aushäusig! Tiefste Enttäuschung! Schluchz. Sie sitzt und wartet nicht, und ich dachte, ich hätte eine Traumfrau wie Solvejg gefunden.
    Bin ich denn noch Dein Amore?
     
     
    30. Juli – 01:16 Uhr
    Ja, natürlich bist Du noch mein Amore! Ich liebe Dich. Habe stundenlang mit meinem Exmann Milan telefoniert. So konntest Du mich nicht erreichen! Habe gerade angerufen, aber Du schläfst. Bis morgen also, mein Teufelchen.
    Eva
     
     
    30. Juli – 01:42 Uhr
    Ma chatte,
    ich denke, ich werde morgen auf den Flohmarkt gehen. Wenn Du willst, komme ich danach zu Dir. Sag mir doch bitte, ob und wann Du geruhst, mich zu empfangen. Dein Diener fühlt sich natürlich auch geehrt und ausgezeichnet, wenn er beim Levée assistieren darf.
    Dein Barone
     
     
    30. Juli – 01:54 Uhr
    Amore, ich möchte mit Dir auf den Flohmarkt gehen.
     
     
    30. Juli – 13:05 Uhr
    Maestrissima,
    als ich heute Morgen den Tagesspiegel las, sah ich eine interessante Anzeige! Das bist Du!
     
    Aparte 60-jährige Künstlerin (60 kg, 163 cm), Halbitalienerin mit sanftem, aber ebenso feurigem Wesen, sucht gebildeten, musikbegeisterten und unternehmungslustigen, fröhlichen Partner zwischen 55 und 65, der sie als Neu-Berlinerin auf den Erkundungswegen durch diese spannende Stadt begleiten möchte.
     
    Du schamlose Lügnerin!
    Die Daten! Und ›sanft‹ schreibt mein Evalein! Sanft und erregend ist nur Deine Haut, nicht Deine Seele und schon gar nicht Dein Gemüt. Aber auf ›feurig‹ werden sicher viele Herren anspringen. Der Ausdruck ist schon sehr eindeutig! Immer musst Du mit gleicher Münze heimzahlen!
    Hört denn dieses Theater mit uns beiden nie auf? So wild habe ich es mit meiner Anzeige jedenfalls nicht getrieben.
    Ich bin sicher, die nächste Woche kann ich abschreiben, denn Du wirst wohl mit der Beantwortung der zahlreichen Zuschriften vollauf beschäftigt sein. Ich bin sehr traurig, dass Du Dich nicht meldest. Ich hatte gehofft, Dich zu sehen und etwas mit Dir zu unternehmen.
    Dein Amore
     
     
    30. Juli – 13:44 Uhr
    Geliebte Regina,
    mit Max und mir ist und bleibt es ein ewiges Hin und Her!!!
    Wieder schrieb er mir deftige Sexmails, und das war erneut Anlass zu einem massiven Krach. Seine spätere Entschuldigung nahm ich dann nicht an, da er selbst in diesem Mail seine Pornosprache fortsetzte.
    Da gab er kurzerhand eine Kontaktanzeige auf!
    Unglaublich! Absolut krass!
     
    Wir einigten uns, unsere Beziehung als Freundschaft weiterzuführen, und blieben so in Kontakt. Wie konnte es anders sein: Nach zehn Tagen lagen wir wieder zusammen im Bett!
    Trotzdem setzt er seine Korrespondenz mit den Frauen fort, er hatte über 20 Antworten erhalten. Es war eine Bestätigung für ihn, und scheint ihm großen Spaß zu machen.
    Die Korrespondenz mit den Frauen schickt er mir immer zu. Er schreibt völlig aberwitzig und tobt seinen skurrilen Humor voll an Ihnen aus!
    Aber ich bemerkte an seinen Mails an die Damen, dass er gar kein Interesse hat, ihnen persönlich zu begegnen. Das war auch kein Wunder, denn es war keine darunter, die ihn wirklich faszinierte, keine mit der er sich auf ›gleicher Augenhöhe‹ befand, wie er sich auszudrücken pflegt.
    Ich hatte gleich nach seinem Inserat Rache geschworen! Du kennst mich ja! Ich gab natürlich dann auch eine Anzeige auf. Aber, es kommt noch besser:
     
    Heute habe ich ihm unter falschem Namen und mit falscher Mailadresse einen Superbrief (finde ich!) geschrieben. Diese Frau wird ihn bestimmt interessieren! Ich muss wissen, wie weit er sich

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