Tastenfieber und Liebeslust
Auto.
Liebe Grüße
Eva
13. Juli – 22:59 Uhr
Liebe Eva,
es hat mich sehr gefreut, dass Du meine Angebote angenommen hast bzw. nutzen willst. Stehst Du noch zu Deinem Angebot, meine Bücher zu ordnen? Es wäre mir eine große Hilfe, mehr noch, eine große Freude! Heute habe ich das letzte Regal erhalten. In spätestens drei Wochen habe ich die Dekoration für die Regale fertiggestellt. Dann wäre Deinem Schaffensdrang nach oben hin keine Grenze gesetzt! Es wird richtig Arbeit sein!
Ich würde mich für diese tolle Unterstützung mit Berlin-Sightseeing oder Radtouren durch die Mark revanchieren. Wenn Du also willst, erreichst Du noch alles, was Du Dir von Deinem Inserat erhofftest. Du musst nur Bescheid sagen, wann Du aktiv werden willst.
Liebe Grüße
Max
14. Juli – 10:45 Uhr
Liebe Eva,
ich muss heute Nachmittag mal unbedingt Pause machen und will mich bei diesem schönen Wetter an die frische Luft begeben. Wollen wir nicht etwas Rad fahren? Ohnehin muss ich Dir das Buch zurückgeben und habe wohl noch einige Sachen abzuholen. Ich würde mich freuen, wenn Du Zeit und Lust hättest.
Dein Max
15. Juli – 10:37 Uhr
Liebes Evachen,
es war sehr schön, Dich wiederzusehen. Ich genieße es trotz allem, mit Dir zusammen zu sein und, selbst wenn der Grund Deine Schmerzen im Bein sind, Dich mal wieder in den Arm zu nehmen!
Diese letzten Monate waren für mich wunderschön, und ich werde sie nie vergessen! Es ist doch aufregender, einige rauschhafte, intensive Monate gelebt zu haben (trotz eines unerwarteten und traurigen Endes), als nur Bücher zu lesen oder Versuche zu machen. Unsere Unterhaltung ist mir natürlich noch durch den Kopf gegangen. Dann habe ich mir noch mal zwei Deiner Mails vom 11.7. vorgenommen.
»Ich küsse und umarme Dich. Du bist ein wunderbarer Geliebter und Liebhaber und Liebender.«
Und:
»Kannst Du mir bitte solche Ergüsse ersparen? Ich habe wirklich genug von Deiner primitiven Sprache.«
Selbst wenn meine Sprache primitiv gewesen sein sollte (Ich denke, mehr die hinter der Sprache liegende Idee hat Dich abgestoßen – zudem habe ich mich ganz primitiv ja selbst zum Warmmachen andienen wollen und Dir nie und nimmer – Eifersucht? einen anderen Kerl gewünscht), ist Deine Reaktion unverständlich, wenn Dich nicht etwas ganz anderes, wesentlich Gravierenderes unzufrieden gemacht hätte. Diese Unzufriedenheit war latent und unterschwellig immer da und kam plötzlich explosiv aus Dir heraus.
Gestern hast Du es ja gesagt. Genauso wie Alberto, der sich auch nicht mit Deinen CDs, Zeitungsartikeln etc. vertraut machte oder machen wollte, habe auch ich mich nicht in dem notwendigen – zumindest von Dir erwarteten – Umfang mit Deinem Lebenswerk beschäftigt. Ich habe Dich jedenfalls vorrangig als Frau (aber auch Mensch) und erst in zweiter Linie als Künstlerin mit außerordentlichen Lebensleistungen und Erfolgen gesehen. Zudem war ich – als notorischer Optimist – mehr der Zukunft (Lebenspartnerin, Pläne, gemeinsame Projekte, etc.) zugewandt, als mich dauernd mit dem Vergangenen, wie Liebschaften, Erfolgen aber auch unseren vergangenen Mails, zu beschäftigen. So wird mir erst Deine Reaktion verständlich.
Heute gibt es eine witzige Anzeige. Eine Frau sagt, was sie alles nicht ist: Attraktiv, wohlhabend, geistreich, humorvoll etc. Mal was anderes, sich in einer Anzeige selbst auf den Arm zu nehmen. Leider ist sie erst 51, etwas zu jung für eine Teilnahme am Wettbewerb.
Ich wünsche Dir nochmals von ganzem Herzen gute Besserung und einen schönen Sonntag. Wenn Du wieder mal radeln willst und Begleitung suchst oder Aufmunterung brauchst, melde Dich bitte.
Liebe Grüße
Dein Examore, Excavaliere, Exbarone, Exgeliebter, Exliebhaber, Exliebender, Exknecht, aber vielleicht zukünftiger Fahrradkumpel und Hauskoch.
15. Juli – 12:00 Uhr
Lieber Exgeliebter,
beide Äußerungen von mir hatten einen Anlass. Die erste kam aus meinem Herzen, meinem Gefühl für Dich, die zweite durch die für mich beleidigende Mail. Ich kann nichts dafür, dass das an einem einzigen Tag stattfand.
Sehr heftige Reaktionen gegen Dich kamen von mir nur dann, wenn Du mich, und das immer wieder – trotz meines geäußerten Widerwillens – mit Deiner Primisprache belästigt hast. Dem hast Du aber nie Rechnung getragen, sondern Deine banalen Äußerungen immer wieder fortgesetzt. Aber da kann man jetzt nichts mehr machen.
Auch ich werde immer an das Schöne und
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