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Tastenfieber und Liebeslust

Titel: Tastenfieber und Liebeslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Mascha Blankenburg
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Besondere zwischen uns denken. Und Du sollst wissen, dass ich sehr traurig bin. Vielleicht hast Du das gestern bei mir gesehen – ich weiß es nicht. Es wäre auch eigenartig, wenn kein Schmerz da wäre, nach so vielen schönen Gefühlen für Dich.
     
    Vielleicht kommen unsere Unterschiede ja daher, weil Du etwas nachzuholen hast, und ich darunter leide, Beruf und Zugehörigkeit verloren zu haben. Ich bin darüber hinaus viel grüblerischer – trotz Optimismus – veranlagt als Du. Du bist geradlinig und nicht so von Gefühlen besetzt wie ich. Meine Ambivalenzen sind nun einmal ein Teil von mir, auch wenn sie mich selbst manchmal stören und belasten.
    Unsere Unterschiede sind so groß, dass wir uns gegenseitig wohl nicht verstehen können und deshalb auch immer wieder missverstanden haben. Darum ist es für uns beide besser, jetzt auseinanderzugehen, als in zwei oder drei Jahren. Ich bin aber sehr froh darüber, dass wir uns nun nicht streitend und böse trennen. Du weißt ja: Eigentlich ist Freundschaft für mich das Schönste!
     
    Auch Dir einen schönen Tag! Alles Liebe für Dich.
    Eva
     
     
    15. Juli – 12:55 Uhr
    Mein liebes Evachen,
    da ich ab morgen wieder mehr Zeit haben werde, möchte ich mich etwas mit Deinem Lebenswerk beschäftigen. Ich muss ja schließlich wissen, wer mich in den Armen gehalten hat, oder darf ich sagen, wen ich in den Armen halten durfte? Es wäre doch sehr peinlich, wenn mich meine Urenkel in 40 oder 50 Jahren nach Dir fragen würden, und ich über Dich nur von Persönlichem und Intimem, aber nichts über Deine Arbeit und Deine Erfolge berichten könnte. Gewährst Du mir denn diese Bitte? Es würde mich freuen!
    Dein Multi-Ex oder Ex-Multi
     
    PS: Ich werde mein ganzes Leben immer Pläne schmieden. Unabhängig davon, ob ich Erfolg habe oder nicht. Als alles noch mit meiner Firma positiv aussah, machte ich schon Pläne für meine Zeit nach dem Ausscheiden aus der Geschäftsführung. Ich habe (subjektiv) genug Erfolge. Was andere darüber denken, ist mir egal. Das ist eben der Gegensatz zu einem Künstler, der ja ohne Leistung und breite Anerkennung nicht existieren kann.
     
     
    15. Juli – 17.00 Uhr
    Meine geliebte Regina,
    seit drei Tagen ist es nun endgültig mit Max aus, und ich leide schon wieder – wie jedes Mal – wie ein Tier!
    Anlass war wieder eine Mail, die mich verletzte. Aber es ist einfach ganz generell so, dass unser so verschiedenes Wesen immer wieder Anlass zu Konflikten und Auseinandersetzungen gibt. Da er aber nicht bereit ist, über diese zu reden, und auf der Ansicht beharrt, dass das Darüber-Reden nur ein Zer-reden der Gefühle ist, drehen wir uns im Kreis, können uns nicht finden und verstehen und können so auch nicht an die Wurzeln unserer Liebe kommen.
    Nur oder vorwiegend in unseren rasenden und hingebungsvollen Umarmungen und in der nonverbalen Begegnung (Streicheln, Blicke, Lachen) zeigt sich eine tiefe gegenseitige innere Zugehörigkeit. Ich habe das noch nie so erlebt.
    Wir haben nun beschlossen, Freunde zu bleiben. Zu bleiben? Bisher waren wir ja noch gar keine! Auch das müssen wir erst lernen! Ich weiß nicht, ob mir das gelingen wird, denn ich habe große Sehnsucht nach ihm. Der Kopf sagt Nein und mein Herz sagt Ja. Das ist schrecklich anstrengend!
    Er ist für mich da, hilft mir in vielen Dingen. Aber er ist auch sehr egoistisch, denn dies tut er nur bei Dingen, die ihm selbst Freude machen: Kochen, Feste bei mir vorbereiten und feiern, eBay-Angebote für mich aussuchen. Aber er blockt bei allem ab, was ihm ungenehm oder lästig ist. Er will mich schlicht und freundlich, so waren wohl auch die Frauen, die er vor mir hatte. Na ja, dann muss er wohl wieder eine solche finden. Warum fällt mir die Trennung trotzdem so schwer?
    Sei umarmt von
    Deiner Eva
     
     
    15. Juli – 16:55 Uhr
    Liebes Evachen,
    bei der Durchsicht unserer Mails der letzten Tage fiel mir etwas auf. Ich sagte mehrfach, ich sei traurig. Und Du schriebst heute Vormittag:
    »Und Du sollst wissen, dass ich sehr traurig bin.«
    Warum trauern wir denn so rum? Gibt es denn nicht Lösungen, die nicht mit Trauer, sondern mit Freude behaftet sind?
    Jetzt will ich Dir mal einen Gedanken vortragen, den Du in Ruhe abwägen und nicht gleich verwerfen solltest. Diesen würde ich keiner anderen Frau vortragen, aber ich denke, dass Du, aber nur Du, in der Lage bist, ihn zu verstehen.
    Erstens wollen wir beide weiter miteinander befreundet sein. Ich freue mich drauf, denn ich bin nicht

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