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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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und wirft sie sich diagonal über die Schulter.
    Charles umklammert meinen Arm. »Ich habe hier in der Wohnung einen Fahrstuhl«, sagt er und zeigt in den Flur, der zu seinem Schlafzimmer führt. »Er wurde erst letztes Jahr eigens für mich eingebaut, es ist also unwahrscheinlich, dass er auf irgendwelchen Plänen eingezeichnet ist, die Race für seinen Überfall benutzt hat. Wenn ihr jetzt geht, könnt ihr ihn nehmen.«
    Ich weiß, es ist keine Zeit. Ich weiß, sie kommen. Aber … »Mom, auf dem Weg können wir alle hier raus. Geh nicht da runter. Komm mit uns.«
    Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. »Ich wünschte, ich könnte. Aber sie sind schon zu nahe. Wenn ich ihre Aufmerksamkeit errege, dann kriegen sie euch nicht.« Sie berührt mich am Arm, und ihr Kiefer ist angespannt, als hätte sie Mühe, ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten. »Bitte, geh einfach, okay? Ich sehe dich bald.« Sie dreht sich um und rennt ins Treppenhaus, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Ich stehe da, als wären meine Füße in Beton gegossen, und beobachte meine Mom, wie sie sich aufmacht, um sich einem verdammten Sondereinsatzkommando entgegenzustellen. »Nein.« Die Tür zum Treppenhaus knallt hinter ihr zu.
    Charles stößt mich in die Seite. »Der Fahrstuhl ist in der Richtung.«
    Die ersten Schüsse werden abgefeuert, bevor er den Satz beendet hat.
    »Nein!«, rufe ich.
    Meine Mutter ist drauf und dran, sich wegen des dreißig Zentimeter langen Teils in meinem Rucksack abknallen zu lassen. Genau wie zuvor mein Vater. Hinter mir höre ich Christina sagen, dass wir losmüssen, dass wir rennen müssen, dass wir hier rausmüssen. Aber ich bin hier festgefroren, und während die Sekunden verrinnen, denke ich an meinen Vater und daran, was er getan hätte. Ja, er wäre gestorben, damit Race den Scanner nicht in die Hände kriegt. Aber hätte er meine Mutter sterben lassen? Hätte er gewollt, dass ich sie beide verliere? Ich kann nicht glauben, dass er das wollte.
    »Tate!« Charles’ Stimme ist so scharf wie die Explosion einer Granate.
    Ich schaue über meine Schulter, will ihm sagen, dass ich gehen muss, dass ich den Scanner zerstören oder Race geben oder sonst was damit machen werde, solange nur meine Mutter am Leben bleibt …
    Charles Willetts packt ein Büschel von Christinas Haaren. Sie steht über seinen Rollstuhl gebeugt. Seine Waffe ist gegen ihre Schläfe gedrückt. »Es tut mir leid, Tate. Ich weiß, es ist schwer. Aber ich brauche dich, um den Scanner zu transportieren, und das kannst du nicht machen, wenn du vom Kern gefangen genommen wirst.«
    »Ich muss zu meiner Mom«, sage ich dümmlich über das Spritzen, Knallen, Bersten der Schießerei hinweg. »Und Sie müssen sie gehen lassen.«
    Charles schüttelt den Kopf. Christinas Gesicht ist schmerzverzerrt, was nicht überraschend ist, wenn man bedenkt, dass sie erst vor einem Tag am Kopf genäht wurde. Mit ihren Zähnen beißt sie sich auf die Unterlippe, die Augen kneift sie zusammen, als wäre sie sich sicher, dass das hier ihr letzter Moment auf Erden ist. Ich verspüre den Wunsch, Charles’ Kopf gegen etwas sehr Hartes zu schlagen. Er muss es mir ansehen, denn er rollt ein Stück zurück in seine Wohnung. »Nimm den Scanner und geh, Junge.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, wir könnten Ihnen vertrauen.« Und ich hätte meinem Bauchgefühl trauen sollen.
    Charles lächelt mich gespenstisch an. »Ich bin nicht dein Feind.«
    Ich schaue auf die Mündung der Pistole, die er meiner Freundin an den Kopf hält. »Sind Sie da sicher?«
    Er lockert seinen Griff, aber nur leicht. »Diese junge Dame wird absolut sicher sein, und ihr beide seid wieder zusammen, sobald du George den Scanner übergeben hast. Ich will nur, dass du dich konzentrierst. Und allein bist du schneller.«
    »Das ist doch bescheuert.« Ich lasse den Rucksack an meinem Arm hinabrutschen und halte ihn ihm hin. »Ich geb Ihnen das beschissene Ding jetzt sofort und Sie lassen uns gehen.«
    Er schüttelt den Kopf. »George wird in einer knappen halben Stunde bei Walmart sein und du musst ihn dort treffen. Ich werde nicht zulassen, dass die H2 die Kontrolle darüber bekommen«, knurrt er.
    Meine Gedanken verschließen sich bei diesen Worten. »Sie wollen nicht, dass die H2 die Kontrolle bekommen?« Ich denke an letzte Nacht zurück und erinnere mich, dass er sich nicht selbst gescannt hat. »Wer sind Sie, Professor, und für welche Seite spielen Sie?«
    Ich mache einen Schritt auf ihn zu,

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