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Tatjana

Tatjana

Titel: Tatjana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cruz Smith
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habe. Wie lange kannte sie ihn schließlich schon? Fünfzehn Minuten? Und was konnte er für sie tun, während sie in der Falle saß?
    Arkadi ging zuerst mit Polo hinaus und rollte den Gummiball des Hundes unter das Auto des Polizisten. Der Mops bellte so hysterisch, dass Arkadi brüllen musste. »Nicht bewegen.«
    Stasow ließ das Fenster an der Beifahrerseite herunter. »Was? Wovon reden Sie?«
    »Mein Hund ist unter Ihrem Auto. Wenn Sie es bewegen, überfahren Sie ihn.«
    »Dann holen Sie ihn raus.«
    »Ich werde es versuchen, wenn Sie stehen bleiben.«
    »Ich bleibe ja stehen, Himmel noch mal.«
    »Er hat einen Ball gejagt.«
    »Holen Sie einfach den verdammten Hund raus. Was für ein Idiot.«
    »Haben Sie die Handbremse angezogen?«
    »Beeilen Sie sich gefälligst, oder ich überfahre Sie beide.«
    »Er ist nur ein Welpe.«
    »Gleich wird er Matsch auf der Straße sein, wenn Sie ihn nicht rausholen.«
    »Können Sie von Ihrer Seite die Leine erreichen?«
    »Nein, ich kann die verfluchte Leine nicht erreichen.«
    »Oh, gut, da kommen noch mehr Leute zu Hilfe.«
    »Wir brauchen nicht mehr Leute.«
    »Sie können einem Welpen doch nicht die Schuld geben.«
    »Ich erschieße Sie, wenn Sie nicht gleich vom Auto weggehen.«
    »Ach, jetzt ist er anscheinend verschwunden.«
    »Verschwunden?«
    »Oh, ich sehe ihn. Alles in Ordnung, Gott sei Dank.« Arkadi zog Polo an der Leine heraus und hob ihn hoch. Inzwischen war Tatjana aus dem Gartentor geschlüpft und hatte sich unter die Käufer zwischen den Ständen gemischt.
    »Sieben Buchstaben, eine Hunderasse, fängt mit den Buchstaben ›Af‹ an.«
    »Ich glaub es nicht«, sagte Schenja.
    »Kommt schon, seid nicht solche Stockfische. Ihr löst ein Rätsel, ich löse ein Rätsel. Wir können uns gegenseitig helfen. Okay, beliebte Fernsehserie, ein Wort, fängt mit ›Da‹ an. Ihr könnt doch sowieso nirgends hin. Na gut, wenn ihr nicht wollt.«
    Ein halbe Stunde verging, bevor der Mann im Flur seinen Mund wieder an die Tür drückte. »Seid doch nicht so stur. Ein Wort, fängt mit Da an.«
    »Dallas«, sagte Lotte.
    »Passt. Na, seht ihr, das war doch nicht schlimm. Jetzt könnt ihr mich was fragen.«
    »Sie fragen?«
    »Fair ist fair.«
    Schenja überlegte, wie der Mann auf der anderen Seite der Tür wohl aussah. Groß oder klein? Dünn oder dick? Schaukelte er zwischen zwei Morden ein Kleinkind auf dem Schoß? Schenja und Lotte warteten mit dem einen Schuss aus Arkadis Pistole und den Skistöcken unter dem Tisch.
    »Unser Rätsel ist anders«, sagte Schenja.
    »Du klingst sehr überheblich. Ich versuche doch nur zu helfen.«
    »Haben Sie Kinder?«, fragte Lotte.
    »Nein, nein. Nichts Persönliches. Persönliches ist verboten. Ich sollte nicht mal mit euch reden.«
    »Dann lassen Sie es«, sagte Schenja.
    »Wie du willst. Dir bleibt noch etwa eine Stunde, nach meiner Uhr. Hör zu, ich rede nur mit dem Mädchen. Sie braucht nicht mal was zu sagen. Schreib es auf ein Stück Papier, schieb es unter der Tür durch.«
    »Das ist totale Zeitverschwendung«, meinte Schenja. »Der Mann ist ein Killer. Er will uns nur quälen.«
    »Ich rede bloß mit ihr.«
    Lotte nahm ein Stück Papier vom Tisch, schrieb den Buchstaben ›L‹ darauf und schob das Papier unter der Tür hindurch.
    »Mehr nicht?«, fragte der Mann.
    »Kommt bestimmt was Tolles bei raus«, knurrte Schenja. »Der würde einen Afghanischen Windhund nicht mal erkennen, wenn der ihn beißt.«
    Das Papier kam zurück. Der Mann auf der anderen Seite der Tür sagte: »Die römische Zahl für fünfzig. Kommt in jedem verdammten Kreuzworträtsel vor.«
    Lotte ging die Liste der Bedeutungsmöglichkeiten für den Buchstaben ›L‹ durch und schaute Schenja an. »Das ist uns entgangen.«
    »Es könnte fünfzigtausend, fünfzig Millionen, fünfzig Prozent bedeuten.«
    »Wofür? Und was ist mit den eingekreisten Wespen?«
    Schenja merkte, wie er auf Lottes Brust schaute. »Die Wespe«, sagte er. »Wenn sie im Bernstein gefangen ist, dann ist Bernstein der Anhaltspunkt, nicht die Wespe.«
    Im Flur läutete ein Handy. Der Rätselmann ging dran und hörte sich unglücklich an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Schenja.
    Schweigen von der anderen Seite der Tür.
    »Kommt Alexi zurück? Uns bleibt immer noch eine halbe Stunde.«
    Wieder nichts.
    »Sie haben uns gerade gesagt, wir hätten noch fast eine Stunde«, sagte Lotte.
    Nichts.
    »Sie können niemanden vorzeitig töten.« Noch während er das sagte, war Schenja bewusst, wie

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