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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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eine weitere Person dabei.«
    »Mann oder Frau?«
    »Ein Mann.«
    »Miss Sheltons Begleiter?«
    »Ja.«
    »Und wohin fuhren Sie bei dieser Gelegenheit?«
    »Ich — das weiß ich nicht mehr.«
    »Nach außerhalb?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Soll das heißen, daß Sie sich nicht mehr an den Namen des Motels erinnern können, in dem Sie abstiegen?« fragte Parker.
    Der Verteidiger sprang auf. »Diese Fragen sind unzulässig, belanglos und nebensächlich. Es ist ein eindeutiger Versuch, den Zeugen zu diskreditieren. Uns interessiert hier nur die Beziehung des Zeugen zu seiner Mitangeklagten Marilene Curtis, und die Verteidigung hat diese Beziehung anstandslos zugegeben und genau geschildert. Es ist unzulässig, die Geschworenen durch derart unsachliche Fragen zu beeinflussen.«
    »Der Zeuge hat ausgesagt, daß er ebensowenig daran gedacht hätte, andere Personen zu Zeugen seiner Vertrautheit mit Marilene Curtis zu machen, wie er ein zweites Paar in sein Schlafzimmer eingeladen hätte.«
    »Ja, aber nicht im direkten Verhör, sondern bloß im Kreuzverhör.« Der Verteidiger warf einen verzweifelten Blick auf die Uhr. »Wenn es dem Gericht beliebt: Es fehlen nur noch ein paar Minuten bis zur Mittagspause. Ich würde gern zu diesem strittigen Punkt die Meinung von Sachverständigen einholen und sie dem Gericht nach der Pause präsentieren.«
    »Gut«, sagte der Richter. »Dann machen wir jetzt unsere Mittagspause. Das Gericht tritt um zwei Uhr wieder zusammen.« Er erhob sich und stelzte hinaus.
    Parker zwängte sich durch die hinausströmende Menge. »Lam«, sagte er aufgeregt, »ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Ich folgte ihm in einen Vorraum.
    »Sie hatten den richtigen Riecher«, sagte er. »Es hat gefunkt. Wir können jetzt nicht aufhören. Wir müssen einfach weitermachen. Sie gehen zur Polizei und...«
    »Und die locht mich wieder ein. Sie mag's nicht, wenn Privatdetektive sich in ihre Mordfälle einmischen.«
    »Aber was, zum Teufel, können wir denn sonst machen?«
    »Rufen Sie meine Partnerin Bertha Cool an, und beauftragen Sie sie mit Ermittlungen für das Büro des Distriktsanwalts.«
    »Und dann?«
    »Dann muß Bertha sich Carlotta Shelton vorknöpfen. Mich können Sie zu einer Art Sonderbeauftragten ernennen, das gibt mir einen gewissen offiziellen Status. Wir wollen's jedenfalls probieren. Als Privatdetektiv sind uns die Hände gebunden.«
    »Warum, zum Henker, haben Sie nicht mit der Polizei zusammengearbeitet?«
    »Weil die Polizei nicht mit uns Zusammenarbeiten wollte.«
    Er zögerte einen Moment lang und holte dann tief Luft. »Verdammt, ich stecke so tief in der Sache drin, jetzt kann ich nicht mehr zurück. Okay, wie ist die Telefonnummer von Bertha Cool?«
     

16
     
    Bei den Möglichkeiten, die Parker zur Verfügung standen, hatten wir nach ein paar Minuten heraus, daß Carlotta Shelton untergetaucht war und daß niemand wußte, wo sie steckte. Die Polizei hatte zwar Recherchen angestellt, sich dabei aber kein Bein ausgerissen.
    Harden C. Monroe, prominenter Geschäftsmann und Grundstücksmakler, war beruflich unterwegs. Seine Sekretärin konnte dem Büro des Distriktsanwalts leider nicht sagen, wo ihr Chef zu erreichen war.
    Parker sah mich an.
    »Wir wollen es bei Elaine Paisley versuchen«, sagte ich.
    »Glauben Sie, daß sie weiß, wo die beiden stecken?«
    »Da es zwei sind, weiß sie vermutlich, wo wenigstens einer ist.«
    Ein Fahrer des Distriktsanwalts expedierte uns mit Sirenengeheul und Rotlicht durch den Verkehr, und genau zwölf Minuten nach dem Beginn der Mittagspause klopften wir bereits an die Tür von Elaine Paisleys Apartment.
    Sie war in ein durchsichtiges Gewand gehüllt, das so gut wie nichts verhüllte, und da sie mit dem Rücken zum Licht stand, konnte niemandem zweifelhaft bleiben, daß sich unter dem hauchdünnen Négligé nichts befand außer ihrer eigenen gewinnenden Persönlichkeit.
    Als wir uns ins Zimmer drängten, wich sie ein paar Schritte zurück.
    »Donald Lam!« rief sie aus. »Wieso, ich dachte... Sie haben nicht das Recht...«
    »Das hier ist ein Beamter vom Büro des Distriktsanwalts. Zuerst möchten wir wissen, wo Carlotta Shelton ist.«
    »Keine Ahnung. Ich habe Carlotta seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Ich möchte sie auch gar nicht sehen. Ich wüßte nicht, wie ich ihr gegenübertreten sollte.«
    »Warum?«
    »Dieses gräßliche alte Weib hat mich dazu gezwungen, ein falsches Geständnis zu unterzeichnen.«
    »Was für ein Geständnis?«
    »Na, Sie wissen

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