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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verfahren.«
    »Stimmt.«
    »Und ich kann ihm die Fragen nicht stellen, wenn ich keinen Beweis dafür habe.«
    »All right, dann fragen Sie ihn, wie oft er mit Marilene Curtis zusammen war und wo sie überall abgestiegen sind.«
    Er warf die Hände verzweifelt hoch. »Was, zum Henker, nützt das schon? Sie geben ja alles zu. Sie sind stolz darauf. Sie sagen, es war Liebe, und es gibt immer ein paar romantische Gemüter unter den Geschworenen, die auf so was hereinfallen.«
    »Okay, aber Sie können ihn doch fragen, ob sie je zu viert aus waren oder nicht?«
    »Ja, das geht.«
    »Dann können Sie ihn doch auch noch fragen, ob er Carlotta Shelton kennt?«
    Er kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Nein, das kann ich nicht. Ich kann sie nicht in die Sache hineinziehen, solange ich keine Gewähr dafür habe, daß sie nicht hineinverwickelt ist.«
    »Na schön, dann können Sie von mir aus auch Ihren Fall verlieren. Meinen Segen haben Sie.« Ich machte kehrt und ließ ihn stehen, und diesmal rief er mich nicht zurück.
    Das Gericht trat wieder zusammen, und Parker stürzte sich erneut ins Kreuzverhör.
    Cliffs war voller Zuversicht. Er wußte, daß er das Schlimmste überstanden hatte, und gab sich gar keine Mühe mehr, seine Siegesgewißheit zu verhehlen.
    Das Blättchen hatte sich gewandt. Alle im Saal spürten das. An einem Freispruch war kaum noch zu zweifeln. Marilene Curtis brauchte praktisch nur noch Cliffs' Aussage zu bestätigen, und die beiden konnten sich ungehindert und mit dem Segen der Geschworenen in die Arme sinken.
    Parker warf einen hilflosen Blick durch den Saal. Er sah das triumphierende Lächeln auf Marilene Curtis' Gesicht. Plötzlich wirbelte er herum und sagte zu Cliffs: »Was nun diese Ausflüge, diese geheimen Schäferstündchen mit Marilene Curtis, Ihrer Geliebten, betrifft — waren Sie dabei immer allein?«
    »Wie meinen Sie das? Ich war mit Miss Curtis zusammen.«
    »Nein, ich meine, gingen Sie je zu viert aus, mit irgendeinem Freund und dessen Mädchen?«
    Cliffs war offensichtlich schmerzlich berührt. Er sagte würdevoll: »Unser Verhältnis war keine Wochenendtändelei, keine Sexaffäre, Mr. Parker. Es war ein Verhältnis, das sich auf Liebe gründete. Wir hätten ebensowenig daran gedacht, andere Personen zu Zeugen unserer Vertrautheit zu machen, wie ich ein zweites Paar in mein Schlafzimmer eingeladen hätte.«
    Parker holte tief Luft. »Kennen Sie Carlotta Shelton?«
    Der Zeuge erstarrte, als hätte er einen Schock bekommen. »Ich — ich — ja.«
    »Haben Sie je bei irgendeinem Ihrer Stelldicheins Miss Shelton gesehen?«
    »Ich habe eine ganze Menge Leute gesehen, die ich kenne. Ich bin nicht...«
    »Beantworten Sie meine Frage. Haben Sie Carlotta Shelton bei einer Ihrer verstohlenen Zusammenkünfte gesehen?«
    »Ich — ich glaube, ja.«
    »Erzählen Sie dem Gericht von den Begleitumständen dieser Begegnung.«
    »Einen Augenblick, bitte«, warf der Verteidiger höflich ein und stand auf. »Wenn es dem Gericht beliebt, das ist kein korrektes Kreuzverhör. Die Frage ist nicht nur aus der Luft gegriffen, sie ist auch unzulässig, belanglos und nebensächlich.«
    »Der Zeuge hat seine Zusammenkünfte mit seiner Geliebten beschrieben und sich über die Natur dieser Zusammenkünfte ausführlich geäußert. Es ist mein gutes Recht, ihn über dieses Thema zu verhören«, sagte Parker.
    »Das Gericht ist geneigt, dem beizupflichten«, verkündete der Richter.
    »Wo soll ich sie denn gesehen haben?« fragte Cliffs.
    »Wo haben Sie sie gesehen?«
    »Ich hatte mit der fraglichen Dame keine Liaison, falls es das ist, worauf Sie hinaus wollen.«
    »Ich habe Sie gefragt, wo Sie sie gesehen haben«, sagte Parker.
    »Es fällt mir schwer, die Frage so aus dem Stegreif zu beantworten. Ich war nicht darauf vorbereitet.«
    Parker wuchs über sich selbst hinaus. Er fischte ein Notizbuch aus der Tasche und blätterte darin herum. »Genaugenommen sahen Sie sie mehrmals, nicht wahr, Mr. Cliffs?«
    Cliffs zögerte. »Nun ja — ich glaube schon.«
    »Und bei wenigstens einer Gelegenheit hatte sie einen Freund bei sich, nicht wahr?«
    »Sie ist fast immer in Begleitung. Sie ist eine sehr attraktive Frau.«
    »Sind Sie und Marilene Curtis je in Miss Sheltons Wagen gefahren?«
    »Ja.«
    »Und befanden sich nur Sie drei im Wagen?«
    »Einspruch!« rief der Verteidiger.
    »Abgelehnt!« fauchte der Richter.
    Der Zeuge geriet aus den Fugen. Er schwitzte, und er hatte Angst. »Nein«, sagte er. »Es war noch

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