Tatort Doppelbett

13 innehatten? Zwischen den beiden Bungalows war eine Verbindungstür, die Sie öffneten. Ich frage Sie ferner, ob Sie nicht in Gegenwart von Marilene Curtis, Carlotta Shelton und Harden Monroe erklärten, daß Ihre Frau sie zu ruinieren versuchte, daß sie wohl mit der Scheidung einverstanden wäre, aber eine enorme Abfindung verlangte, und daß Sie, bevor Sie sich völlig ausplündern und Ihres Vermögens berauben ließen, Ihre Frau umbringen würden? Und um allem Zweifel vorzubeugen, werde ich jetzt den Gerichtsdiener bitten, Carlotta Shelton in den Gerichtssaal zu führen, damit der Zeuge sie sehen und...«
    »Das ist nicht nötig«, sprudelte Cliffs heraus, ohne sich Zeit zum Nachdenken zu lassen. »Ich habe mich damals nicht so ausgedrückt. Ich sagte nur, meine Frau versuchte mich um mein Vermögen zu bringen — ebenso wie Harden Monroes Frau ihn — und daß solche Frauen nichts als Goldgräberinnen wären.«
    »Und umgebracht werden müßten?« fragte Parker.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Und daß Sie Ihre Frau eher umbringen würden, als auf ihre exorbitanten Forderungen einzugehen?«
    »Ich mag gesagt haben, daß solche Frauen umgebracht werden sollten, aber ich habe ganz bestimmt nicht gesagt, daß ich sie umbringen würde.«
    »Sagten Sie, daß Sie Ihre Frau am liebsten umbringen würden?«
    »Ich — ich hatte getrunken und war wütend. Ich — ich weiß nicht mehr, was ich sagte.«
    »Sie erinnern sich nicht mehr an den genauen Wortlaut?«
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Sie waren zu dem Zeitpunkt betrunken?«
    »Nicht direkt, aber ich war nicht mehr ganz nüchtern.«
    »Sie haben vorhin hier ausgesagt, Sie hätten ebensowenig daran gedacht, andere Personen zu Zeugen ihrer Vertrautheit mit Marilene Curtis zu machen, wie Sie ein zweites Paar in Ihr Schlafzimmer einladen würden. Möchten Sie diese Aussage jetzt nicht doch abändern?«
    »Ich hatte diese — diese Zusammenkunft ganz vergessen«, sagte Cliffs erschöpft.
    »Mit anderen Worten, Sie gingen nicht nur zu viert aus, sondern die Tatsache selbst machte Ihnen noch dazu einen so geringen Eindruck, daß Sie sie völlig vergaßen.«
    »Nun ja — es kam so oft vor...«
    »Das Sie zu viert ausgingen?« fragte Parker.
    »Also, Monroe und ich litten an dem gleichen Übel: Wir hatten beide Schwierigkeiten mit unseren Frauen. Wir hatten geschäftlich viel miteinander zu tun, und so schützten wir gelegentlich eine gemeinsame Geschäftsreise vor, und die — die anderen kamen dann nach.«
    »Oh, dann sind Sie also mehr als einmal mit Harden Monroe und Carlotta Shelton zusammengewesen?«
    »Ja.«
    »Und Sie hatten all diese Ausflüge zu viert vergessen?«
    »Ich — sie waren mir im Moment nicht mehr gegenwärtig.«
    »Deshalb Ihre Aussage, daß Sie nie zu viert ausgegangen wären?«
    »Ja.«
    »Diese Aussage war falsch?«
    »Ja.«
    »Sie haben gelogen?«
    »Ja.«
    »Unter Eid«, sagte Parker.
    »Ja!« kreischte Cliffs ihn an.
    Parker verbeugte sich zum Richter hin. »Wenn es dem Gericht beliebt, ich bin mit meinem Kreuzverhör zu Ende.«
    Der Richter sah auf die Anwälte hinunter.
    »Damit ist die Beweisaufnahme in Sachen Staunton Cliffs abgeschlossen«, sagte einer der Anwälte.
    »Was ist mit Marilene Curtis?« fragte Richter Trent.
    Der andere Verteidiger erhob sich. »Wenn es dem Gericht beliebt, wir hatten zwar dem Gericht versichert, daß Marilene Curtis in eigener Sache aussagen würde, haben nun jedoch beschlossen, auf diese Aussage zu verzichten. Damit ist auch die Beweisaufnahme in Sachen Marilene Curtis abgeschlossen.«
    »Irgendwelche Einwände von seiten der Anklage?«
    »Ja«, sagte Parker. »Ich möchte Carlotta Shelton aufrufen und bei der Gelegenheit darauf hinweisen, daß wir uns bemühen, Harden Monroe zu erreichen und unverzüglich vorzuladen. Indes dürfte das Verhör von Miss Shelton den ganzen Nachmittag dauern, da es unter anderem eine Aussage enthält, die einiges Licht auf den Tod meines verstorbenen Kollegen Ronley Fisher werfen kann.«
    Die Unruhe im Gerichtssaal ging in lärmende Erregung über. Ein Tumult brach los.
    »Die Verhandlung wird für zehn Minuten unterbrochen«, sagte Richter Trent.
     

18
     
    Wir saßen im Büro des Distriktsanwalts, der über das ganze Gesicht strahlte.
    Parker versuchte das bescheidene .Veilchen zu spielen, kam damit aber nicht richtig zu Rande.
    Die Reporter hatten ihre Interviews bekommen und waren abgezogen.
    Ein Angestellter öffnete die Tür und sagte: »Sergeant Sellers.«
    »Führen