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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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Dinger werden können und welch dunkle Farbe sie annehmen? Bittere Schokolade, und dabei schmecken sie süß wie Champagnertrüffel, erst dann ... Jetzt haben Sie einen Ständer, stimmts? Herrlich. Aber ihr Männer seid ja immer viel zu schnell, oder? Du nicht? Was? Okay, okay, ich verstehe, du willst nicht mit mir reden, willst keine Schweinigeleien austauschen, schade, ich bin eine Meisterin darin, glaub mir.“
    Erschöpft von ihren Tiraden sackt Rebekka nach diesem Aufbäumen auf ihrem Sitz zusammen. Ihr ausdrucksstarker Mund zuckt nervös. Di Flavio lässt ihr Zeit. Ihre Augen beginnen zu flackern. Sie wiegt den Oberkörper hin und her. Sie spürt das Netz. Instinktiv. Er gibt ihr noch einen Versuch, dann wird er ihr erzählen, wie es war. Unbarmherzig.
    Sie schaut ihn an. Es scheint, sie kann Gedanken lesen. „Okay“, sagt sie ruhig, ihr Gesicht wirkt jetzt offen, jung, verletzlich. „Es gab ein Problem. Gwen liebte sich nicht, und so konnte ich sie nicht lieben. Nein, ich liebte sie, auch ohne dass sie es wusste. Aber ich verzehrte mich. Konnte nicht mit ansehen, wie sie sich quälte. Ihren Busen abschnürte, sich Schmerzen zufügte. Mein Herz blutete. Ich floh, wenn ich es nicht mehr aushielt. Tauchte in mein altes Leben ein, wurde wieder zur Domina. Das Ehepaar, Sie wissen schon, fand es aufregend, dass ich darüber hinaus jetzt noch über andere Kenntnisse verfügte, um geheime Mittel wusste, die ihre Fantasie noch weiter anregen konnten und ihre Spiele noch ausgefallener und gefährlicher machten. Ich war gefragt, auch weil ich nur selten zur Verfügung stand. So war es leicht für mich. Ich brauchte nur mit dem Finger zu schnippen. Sie kamen mit dem Boot von Andratx aus in die kleine Bucht. Ich habe nichts gemacht, nur Befehle erteilt, er hat es vollbracht.“
    Di Flavio gießt Rebekka ein weiteres Glas Wasser ein, als er merkt, dass ihre Stimme rissig wird. Sie greift dankbar danach.
    „Ich wollte nicht, dass Gwen unter Verdacht gerät. Wissen Sie, wie stark eine verletzte Frauenbrust blutet? Wie schwer es ist, diese Blutung zu stillen?“ Di Flavio sah die Leiche vor sich, das Blut, das die Tote angetrocknet, wie ein Mantel einhüllte. Er dachte daran, dass im Magen der Toten größere Rückstände von Belladonna gefunden wurden und dass das Pflanzengift den Tod der Frau verursachte. Unterstützt durch den Blutverlust hat das Mittel rasch zum Tod geführt. Auch der Mann hatte dieses Gift zu sich genommen, allerdings in wesentlich geringerer Konzentration. All dies könnte er ihr erzählen, aber das wäre nicht neu für sie.
    „Sie hat zu viel davon genommen, und dann war sie tot, und er hielt es für ein Spielchen, und ich war wütend, dass alles so außer Kontrolle geriet, ich wollte zu Gwen zurück, sie trösten, denn sie war so traurig, dass diese vollbusige Frau, Ulla, vom Meister so bevorzugt behandelt wurde, und da habe ich zu dem Mann gesagt: Schneid ihr die Brüste ab . Nie hätte ich gedacht, dass er es wirklich tut, aber er war folgsam wie ein Schoßhündchen, und dann dekorierte er sie auch noch mit den Zweigen, es nahm gar kein Ende. Er konnte gar nicht genug bekommen. Ich wollte weg, die Séance begann doch bald, und ich musste mich noch umziehen. Ich verfrachtete ihn auf das Segelboot und befahl ihm zu warten bis ich wiederkommen würde, was er auch machte. Dann bin ich nach der Séance zu ihm zurückgekehrt, jetzt jammerte er die ganze Zeit etwas von Schuld, und dann schluckte er irgendwas, was er auf dem Boot hatte. Ich kümmerte mich nicht darum, ich lenkte das Boot aus der Bucht, und als es im offenen Wasser dümpelte, sprang ich über Bord und schwamm zurück.“
    Nach ihrem Geständnis sackt Rebekka zusammen und fängt an zu wimmern. Di Flavio verzichtet darauf, ihr den Fall in Sizilien vor Augen zu führen. Dazu ist später noch Zeit. „Okay, ich werde Sie abführen lassen.“
    „Ja, führen Sie mich endlich ab, worauf warten Sie noch. Ich will meine Ruhe haben, weg von allem. Aber bitte, geben Sie mir die Chance, mit Gwen zu sprechen, bitte, zehn Minuten, bitte, allein“, fleht sie mit gebrochener Stimme. Leise fügt sie hinzu: „Ich liebe sie so. Sie muss es wissen, ich muss es ihr sagen. Auch wenn ich ihre Liebe verliere ...“
    Er nickt, steht auf und ruft die Wachbeamtin, die vor der Tür steht, herein. „Bitte lassen Sie Frau Gwen Hübner hierher bringen.“ Und zu Rebekka gewandt: „Tut mir leid, ich kann Sie beide nicht allein lassen. Ich werde im Zimmer bleiben.

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