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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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Eingangstor öffnete sich ein riesiges Farmgelände, bebaut mit Olivenbäumen, Johannisbrot- und unzähligen Mandelbäumen. Wieder nahm ich mir vor, die Insel unbedingt im nächsten Jahr zur Mandelblüte zu besuchen. Der Boden zwischen den Bäumen war sorgfältig umgepflügt, und an einer der zahlreichen Steinmauern, die das Gelände unterteilten, sammelten sich Schafe. Ein Stück weiter standen Ziegen zusammen. Der Weg führte leicht bergan. Nach etwa zwanzig Minuten Fußmarsch tauchte noch etwas entfernt die Finca in der Größe eines Landschlosses auf. Beim Näherkommen erkannten wir die kunstvoll verzierte Fassade, und die kleine Kapelle aus gelblich verwittertem Sandstein mit einem Glockenturm daneben schob sich vollends ins Bild. Unter großen Bäumen in der Nähe des Hauses entdeckten wir neben einer Quelle ein nicht mehr benutztes artesisches Becken, das über die Ausmaße eines Swimmingpools verfügte. Wir fühlten uns in ein anderes Jahrhundert versetzt. „Na, hat sich die Mühe des Weges gelohnt?“ Alle nickten zufrieden.
    „Der Weg vom Zaun aus bis hierher war ja eher ein Spazierweg“, moserte ein drahtiger Wanderer.
    „Sie bekommen Ihre Herausforderung, wir wandern noch, keine Angst“, wiegelte Gundolf ab, als wir einen großen Rundbogen passierten und den Hof der Finca betraten. Eine liebevoll restaurierte Ölmühle war in einem der Gebäude wiederaufgebaut worden und konnte besichtigt werden. Außerdem befanden sich im Innenhof moderne Toiletten für die menschlichen Bedürfnisse. Die Picknicktische vor dem Herrenhaus hatte bereits eine Schulklasse vor uns entdeckt. Begeistert tobten die Kinder in der weitläufigen Anlage umher. Natürlich waren auch noch Ställe mit Eseln und Schweinen vorhanden, für die sich der Nachwuchs interessierte.
    „Im Mittelalter war die Finca ein Landgut, das vor allem die Bevölkerung in Es Capdellá mit Lebensmitteln versorgte“, erzählte uns Gundolf.
    „Ist das der Galatzó?“ Eine Wanderteilnehmerin zeigte auf den majestätischen Berg im Hintergrund. Gundolf nickte. „Dort der Galatzó mit 1026 Metern und dort der s’Esclop mit 925 Metern.“ Wir waren beeindruckt und genossen den grandiosen Rundblick.
    „So, Herrschaften. Wir wandern auf dem Weg 2 von Ses Cases nach Ses Sínies. Eine Wanderung von etwa 9,5 Kilometer mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad immer am Graben des Sturzbaches Galatzó entlang. Wenn wir zurückkommen, gibt es Brotzeit. Auf geht’s.“
    Sonne und Wolken meinten es gut mit uns, sie wechselten sich in ihrer Pflicht ab, und wir kamen nicht ins Schwitzen.
    Wenn Sie noch nicht genug haben, schließen Sie sich auch dem letzten Ausflug an. Kommen Sie mit zur
Cala Mondrago
    „Porto Petro ist für mich der schönste Ort in Mallorca“, schwärmte Sigrid, eine meiner Urlaubsbekanntschaften beim Abendessen. „Ein süßer, kleiner Hafenort, überall Lokale, in denen man direkt am Wasser bei den Booten sitzen kann. Vor etlichen Jahren war ich mit meinem Mann dort. Abends bei Mondschein, eine fangfrische Dorade auf dem Teller und einen guten Wein dazu, für mich das Paradies pur. Überhaupt, die Gegend dort an der Ostküste ist nicht annähernd so überlaufen wie hier dieser Teil im Westen.“
    „Ich war vor etlichen Jahren mal in Santanyi und in Cala Figuera. Stimmt, die Orte sind ursprünglich, eher ländlich. Die Landschaft erlaubt mehr Landwirtschaft, und die kleinen versteckten Buchten sind nicht immer einfach zu finden“, pflichtete ich bei.
    „Dann lass uns doch morgen mal dorthinfahren und schauen“, schlug Ingrid, die Dritte an unserem Tisch, vor, „schließlich steht mein Mietauto vor dem Hotel, da können wir es auch benutzen.“
    Am nächsten Tag rollten wir am Hafen von Palma vorbei auf die Autobahn, die auch zum Flughafen führt. Die riesigen Bettenburgen von Arenal, dem Ballermann, konnten wir nur erahnen. Bald dahinter wurden die Straßen ruhiger und leerer. Obwohl in meiner am Flughafen neu erstanden Karte die Autobahn früher endete, führte sie schon weiter bis Luc Major. Dann entließ sie uns auf eine Landstraße, die endlos in die Ferne führte und nicht durch Erhebungen und Kurven behindert wurde, wie im Westen von Mallorca. Ein paar alte Ölmühlen, die früher noch zahlreicher das Bild prägten, gaben allem einen idyllischen Anstrich, ebenso wie einige restliche Wasserräder, die nicht dem Fortschritt zum Opfer gefallen waren. Endlose Felder, eingerahmt von Steinmauern, in denen sich Olivenbäume und Mandelbäume

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