Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko
Fuß auf seinen Rücken und Bobby trat ihm auf eine Hand. Alejandro jaulte, schlug wild um sich und bäumte sich auf.
Buck Buck musste man nicht großartig sagen, was zu tun war. Schnell rannte er die Stufen zum Bürocontainer hoch.
Alejandro schrie laut. Bobby trat ihm gegen den Kopf und ich stieß ihm mein Knie ins Rückgrat. Er krümmte sich und stöhnte und schien keine Luft mehr zu bekommen. Er keuchte hektisch.
Buck Buck kam mit Juan im Arm aus dem Büro. Er fasste ihn aber nicht übermäßig sanft an. Er war es offensichtlich nicht gewohnt, Kinder im Arm zu halten. Glücklicherweise war Juan ganz ruhig. Er hatte die Augen riesig weit aufgerissen. Aber nach dem kürzlichen Abenteuer mit Alejandro schien er sich einfach in alles zu fügen.
»Schafft ihn hier raus«, sagte ich. »Nehmt ein Quad und ein Motorrad. Wartet nicht auf uns. Bringt den Jungen so weit weg wie möglich. Bringt ihn zu Angie. Erzählt ihr aber kein Wort. Sagt einfach, sie soll sich um ihn kümmern. Los!«
»Was ist denn mit dem da? Und mit euch?«
»Ich mach das schon. Haut ab«, sagte ich.
Buck Buck und Snout rannten zu dem Loch im Zaun. Juan sah verwirrt aus, blieb aber ganz still. Buck Buck machte Furzgeräusche in Juans Ohr, bis der anfing zu lachen. In weniger als einer Minute waren sie außer Sichtweite.
»Du solltest auch abhauen«, sagte ich zu Bobby.
»Du kannst mich mal«, sagte er, womit die Diskussion beendet war.
Bobby legte Alejandro die Hände auf den Rücken und fesselte ihm mit einem Kabelbinder die Handgelenke. Ich zog meinen Stiefel aus, dann meine verschwitzte Socke und stopfte sie Alejandro in den Mund.
Als wir Alejandro schließlich wieder auf die Füße gehievt hatten, konnte ich in der Ferne das Quad hören. Alejandro wehrte sich und schlug mit den Ellbogen um sich, aber drei kurze Faustschläge in die Rippen brachten ihn zur Ruhe.
In einiger Entfernung waren Stimmen zu hören. Ich schloss die Tür des Bürocontainers. Bobby und ich zerrten Alejandro hinter den Container, wo er nicht zu sehen war. Wir warfen Alejandro auf den Boden. Ich setzte mich auf seine Oberschenkel und drückte seine Fußgelenke mit beiden Händen nach unten. Bobby setzte sich von mir abgewandt auf Alejandros unteren Rücken und drückte sein Gesicht mit einer Hand auf die Erde, während er mit der anderen brutal seine Arme hochzog. Die Stimmen der Wachleute wurden immer lauter, als sie näher kamen.
»Ich wusste, dass so was passieren würde. Das habe ich Bub schon immer gesagt. Wenn wir Kolumbianer da haben, müssen wir sie getrennt halten. Die Scheißkerle sind wie durchgedrehte Killer«, sagte ein Wachmann. »Einen klaren Gewinner gibt’s wohl nicht. Was für ein Chaos. Ich frage mich, wie um Himmels willen das angefangen hat.«
»Hörst du auch Motorengeräusche? So was wie Motorräder oder Quads? Da drüben.«
»Wen schert’s? Solange die nicht hier reinkommen, sollen die ruhig ihren Spaß haben. Tagsüber ist es zu heiß, um rumzudüsen. Sicher nur ein paar Trottel, die sich zugedröhnt haben.«
»Die haben vielleicht die Schüsse gehört.«
»Bist du schon mal Quad gefahren? Der Motor ist so laut, dass man überhaupt nichts hören kann.«
»Was zum Henker machen wir jetzt?«
»Wir holen Mopps und Eimer, wie Bub gesagt hat.«
Als die Bürotür geöffnet wurde, stieß mir Bobby einen Ellbogen in den Rücken. Nach kurzer Zeit kamen die Stimmen wieder.
»Nimm du die Mopps und das Putzzeug. Ich muss unbedingt Gummihandschuhe finden. Mit dem Blut will ich nicht in Berührung kommen. Wer weiß, was für Krankheiten die Mistkerle haben?«
»Wo ist der Mexikaner mit dem Jungen wohl abgeblieben? Die waren doch vorhin noch hier.«
»Ist doch scheißegal. Der hat im Voraus bezahlt.«
Alejandro versuchte zu treten, aber ich hatte ihn fest im Griff. Bobby drückte sein Gesicht fester auf den steinigen Boden. Dann hörte er auf zu strampeln.
»Ich habe sie gefunden«, rief der eine Wachmann. Dann hörten wir zu, wie sie irgendeinen Mist erzählten, während ihre Stimmen immer leiser wurden und sie zurück zur Halle gingen.
Bobby und ich standen auf. Alejandro zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Ich spähte um die Ecke des Bürocontainers. Die Wachmänner waren weg.
Jeweils einen Fuß in der Hand zerrten wir Alejandro mit dem Gesicht nach unten über Asphalt und Lehmboden bis zu dem Loch im Zaun.
Bobby schlüpfte durch den Maschendraht, packte dann Alejandro bei den Fersen und zog ihn brutal durch das Loch. Ich
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