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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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da war, als daran, was passiert ist. Ich war mit meinem eigenen Unfug zugange.«
    »Was glaubst du, was mit ihr passiert ist?«
    »Sie ist jedenfalls nicht einfach reingefallen. Auf keinen Fall. Sie ist vielleicht gesprungen, aber sie hätte niemals da reinfallen können. Selbst reinspringen kommt mir lächerlich vor. Direkt hinter Morales führt der Ash-Kanal vorbei, ein Riesenkanal. Wenn sie sich umbringen wollte, warum dann dein Badewasser versauen? Ich schätze, jemand hat sie reingeworfen.«
    »Aber wer würde so was tun?«
    »Irgendein Arschloch. Wer weiß? Könnte jeder sein. Gehört nicht viel dazu. Jeder ist fähig zu töten.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Du vielleicht nicht, aber du bist ein Waschlappen.« Bobby lachte. »Die meisten? Ja, die meisten wären dazu fähig. Warum nicht? Du bist doch nicht etwa einer von denen, die glauben, die Menschen seien im Grunde gut?«
    Ich biss in meinen Burrito. Das kalte Fleisch war köstlich. Ich hatte keine Lust auf eine philosophische Debatte mit Bobby über die Natur des Menschen, deshalb änderte ich das Thema. »Ihre Familie muss verständigt werden. Sie müssen erfahren, dass sie tot ist … und was passiert ist.«
    »Griselda kennt ihren Namen. Zumindest ihren Vornamen. Das ist wahrscheinlich mehr, als sie über die meisten wissen, die sie finden. Die County leistet in der Beziehung ziemlich gute Arbeit. Jedenfalls für die Umstände. In der I.V. Press gab’s einen langen Artikel darüber, wie die mit Mexiko zusammenarbeiten, um Leute zu identifizieren. Zahnarztunterlagen, DNA und der ganze Kram.«
    »Ich rufe Tomás an. Er oder dieser Alejandro, einer kennt vielleicht ihren vollen Namen ... oder kann ihn rausfinden. Die kennen vielleicht ihre Familie … oder können mir sagen, wie ich sie finde.«
    »Dir sagen? Du meinst, sie können es Griselda sagen, oder? Du hast damit nichts zu tun, Jimmy.«
    »Sie ist auf meinem Grundstück tot aufgefunden worden. Sie war wegen Pop hier. Es ist vielleicht nicht meine Schuld, aber ich habe etwas damit zu tun, wie sie umgekommen ist.«
    »Brauchst du etwa ein Hobby? Du hast jetzt eine Farm, um die du dich kümmern musst. Griselda versteht sich auf ihren Job. Jetzt spiel bloß nicht Detektiv Rockford !«
    »Ich habe mir nur gedacht, ich helfe, wo ich kann.« Ich aß die letzten Bissen meines Burritos. Das Fleisch kam gut und füllte die Leere in meinem Magen, die ich nicht bemerkt hatte.
    »Irgendwann musst du es mir ja erzählen. Also wie kommt’s, dass Deputy Sheriff Villarreal und du so dicke seid?« Ich grinste Bobby breit an.
    Bobby lachte. »Sie hat mich hochgenommen. Überrascht dich sicher nicht. Ich war auf einer meiner offiziellen Bobby-Maves-Eskapaden. Ich hatte es verdient, das gebe ich sofort zu. Sie ist aber ziemlich gelassen geblieben. Die Geschichte ist zu lang, um sie von Anfang an zu erzählen, aber eine Reihe unglücklicher Umstände und sich überschlagender Ereignisse führten dazu, dass Griselda in ihrem Streifenwagen neben mir hielt. Ich war untenherum splitternackt und wurde von einem dreibeinigen Schäferhund durch ein Zuckerrübenfeld gejagt. Sie lachte sich kaputt und machte sich über mein Gehänge lustig.«
    »Wenn ich nicht selbst ab und zu dabei gewesen wäre, würde ich denken, all deine Geschichten sind erstunken und erlogen.«
    »Frag sie doch! Sie hat mich gerettet. Auch wenn er nur drei Beine hatte, der Köter hatte es auf meinen Pimmel abgesehen. Der dachte bestimmt, das wäre eine Riesenbockwurst.«
    »Oder ein Cocktailwürstchen.«
    »Sie lieh mir eine Sträflingshose und ließ mich meinen Rausch in der Ausnüchterungszelle ausschlafen. Sie hat keine Anklage erhoben. Das fand ich ziemlich cool, deshalb habe ich sie zum Essen eingeladen.«
    »Aber was um Himmels willen sieht sie in dir? Sie macht einen intelligenten, ehrgeizigen und ernsthaften Eindruck. Außerdem ist sie bei der Polizei.«
    »Was soll ich sagen? Gegensätze ziehen sich an. Zumindest fürs Erste.«
    »Ist der besondere Reiz, was mit einem Cop zu haben, verflogen?«
    »Nein, mich stört nicht mal, dass niemand was davon erfahren soll. Das verstehe ich total. Guck mich doch an!«
    »Also was ist es dann?«
    »Es liegt an ihr«, sagte Bobby und betrachtete die Fotos seiner Töchter an der Wand. »Mann, du hältst mich vielleicht für einen Alkoholiker, der in der Pubertät stecken geblieben ist – und das stimmt auch fast –, aber ich bin ziemlich erwachsen. Ich arbeite. Ich bezahle meine Rechnungen.

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