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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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eine sorgfältige Durchsuchung durchführen kann. Einschließlich des Wasserrohrs,
in dem sie sich befand. Es sieht aus, als ließe es sich nicht trockenlegen, aber wir können den Grund absuchen. Ich habe unterwegs beim Coroner angerufen. Der schickt jemanden vorbei, der die Leiche abholt. Irgendwann.«
    Sie ging zu ihrem Auto. Ich folgte ihr.
    »Was ist Ihrer Meinung nach passiert?«, fragte ich.
    Griselda öffnete ihren Kofferraum, nahm eine Digitalkamera aus einem Gehäuse und fummelte an ein paar Knöpfen herum. »Kann ich noch nicht sagen. Sie hat ein großes Loch im Hinterkopf. Ich würde sagen, das ist die Todesursache. Aber schwer zu sagen, ob es von ihrem Fall herrührt oder ob sie es schon vorher hatte. Der Brunnenrand ist nicht sehr niedrig. Da würde man nicht so leicht aus Versehen reinfallen. Gibt es eine Abdeckung?«
    »Ja, normalerweise schon, aber die Plane war heute Morgen nicht drauf.«
    »Der Coroner wird eine Obduktion zur Feststellung der Todesursache veranlassen, aber viel erfahre ich dadurch auch nicht. Nur ob sie an der Kopfverletzung gestorben oder ertrunken ist, viel mehr auch nicht. Es sieht nicht nach einem Kampf aus, aber ihre Fingernägel werden auch untersucht. Für mich sieht das ziemlich verdächtig aus. Als hätte jemand versucht, sie zu verstecken.«
    »Sie hieß Yolanda.«
    Griselda blickte von ihrer Kamera auf und sah mich an. »Sie kannten sie? Yolanda und weiter?«
    »Ihren Nachnamen kenne ich nicht. Ich könnte ihn vielleicht herausfinden. Sie war Mexikanerin. Aus Mexiko. Sie war … Gegenüber haben sie manchmal Frauen.« Ich zeigte auf die Morales Bar. »An manchen Abenden kommen mexikanische Mädchen über die Grenze, um sich ein paar Dollar zu verdienen.«
    »Ja, ja, ich weiß, was eine Nutte ist.«
    »Ich kenne Mr. Morales seit meiner Geburt. Ich will nicht, dass er Ärger bekommt.«
    »Ich werde ihm nur ein paar Fragen stellen. Seine Nebeneinkünfte interessieren mich nicht. Standen Sie in irgendeiner Beziehung zu dieser Yolanda?«
    »Beziehung wäre zu viel gesagt«, sagte ich. »Ich kannte sie.«
    »Bob und Sie waren gestern Abend die ganze Zeit da drüben, richtig? Bob hat mich eingeladen, aber ich hatte Dienst. Eine Art spontane Totenwache?«
    Ich nickte.
    »War Yolanda auch da?«
    »Das ist es ja, ich weiß es nicht. Sie war bei der offiziellen Feier, deshalb nehme ich an, dass sie mitgekommen ist«, sagte ich.
    »Sie müssen mir alles von letzter Nacht erzählen, woran sie sich noch erinnern können.«
    Ich seufzte laut. »An gar nichts. Ich hatte schon zu viel getrunken, als ich in der Bar ankam. Ich erinnere mich nur noch, wie ich hineingegangen bin und wie ich auf einer Grabenböschung aufgewacht bin. Sonst kann ich ihnen auch nichts sagen. Ich habe einen Filmriss.«
    Sie nickte. »Nur gut, dass Bob immer trinkt wie ein Fisch. Wie ich den kenne, kann er sich an jede Einzelheit erinnern. Ich muss das Gelände sichern, Fotos machen und was sonst noch so zu meinem Job gehört. Anschließend möchte ich mich mit Ihnen und Bob zusammensetzen und einen Zeitablauf erstellen. Und herausfinden, wer gestern Abend da war.«
    Ich nickte und sah in die Sonne, die noch sehr niedrig stand. Es war noch keine neun Uhr.
    »Der Laden war gerammelt voll. Jäger, Einheimische, die Leute von Big Jacks Beerdigung … Fast das ganze Valley war bei Morales. Geht vielleicht schneller aufzuzählen, wer nicht da war.«
    Bobby hatte schon eine Weile geredet und versucht, ein bisschen Ordnung in seine Erinnerungen zu bringen und den Ablauf des Abends zusammenzubekommen. Er schloss die Augen und beschrieb mit einer langsamen Handbewegung von links nach rechts einen Bogen.
    »Nicht alle, die bei der Beerdigung waren, sind mit zu Morales gekommen. Außerdem waren in der Bar massenweise Leute, die nichts mit Big Jack zu tun hatten. Also, an wen erinnere ich mich? Jimmy und ich waren da. Mr. Morales war natürlich hinter der
Theke. Sein Enkel Tomás Morales war auch da. Der hatte diesen Brocken von einem Mexikaner bei sich. Weiß nicht, wie der heißt. Viel Glück, wenn du mit denen reden willst, aber die haben Yolanda mitgebracht. Mike Egger war mit ein paar von seinen Männern da. Daniel Quihuis, Israel Ramos, Tony Villalobos und ein paar andere, die ich mit Vornamen oder Spitznamen kenne, aber du musst Mike fragen, wenn du ihre vollständigen Namen wissen willst. Dann waren da noch ein paar Jugendliche, vier Jungs und zwei Mädchen. Die waren nicht aus Holtville, sonst würde ich sie

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