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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ismael und Mary Black an, die die ganze Zeit still dagesessen hatten. »Wären Sie so freundlich, uns Ihre Geschichte zu erzählen? Stimmt es, dass Sie aus unserer Welt stammen?«
    »Ja«, erwiderte Ismael.
    »Und woher?«, fragte Perry.
    »Aus Gloucester, Massachusetts«, antwortete Mary.
    »Das gibt’s doch gar nicht!«, rief Michael und richtete sich auf. »Ich bin auch aus Massachusetts. Genauer gesagt aus Chelsea. Kennen Sie das?«
    »Ich habe davon gehört.« Ismael nickte. »Aber ich bin nie dort gewesen.«
    »Jeder, der an der Nordküste lebt, ist schon in Chelsea gewesen«, beharrte Michael lachend. »Dort steht nämlich einer der Pfeiler der Tobin-Brücke.«
    »Ich habe noch nie von der Tobin-Brücke gehört«, gab Ismael zu.
    Michael runzelte ungläubig die Stirn.
    »Wie sind Sie denn hier in Interterra gelandet?«, wollte Richard nun wissen.
    »Wir haben ein Riesenglück gehabt«, antwortete Mary. »Genau wie Sie.«
    »Haben Sie auch getaucht?«, fragte Perry.
    »Nein«, erklärte Ismael. »Wir sind auf dem Weg von den Azoren nach Amerika in einen furchtbaren Sturm geraten. Um ein Haar wären wir genau wie die anderen Passagiere unseres Schiffs ertrunken. Aber wie Mary bereits sagte, hat ten wir ein Riesenglück. Wir wurden versehentlich von ei nem interplanetaren Vehikel aus Interterra gerettet und in den gleichen Ausreisehafen hineingesogen wie Sie. Dort ha ben uns die Interterraner dann wiederbelebt.«
    »Wie hieß das Schiff, mit dem sie unterwegs waren?«, fragte Donald.
    »Wir waren an Bord der Tempest «, erzählte Ismael. »Ein treffender Name, wenn man bedenkt, welchem Schicksal das Schiff zum Opfer fiel. Es war ein Schoner mit Heimat hafen Gloucester.«
    »Ein Schoner?«, hakte Donald ungläubig nach. »In wel chem Jahr sind Sie denn in diesen Sturm geraten?«
    »Warten Sie«, überlegte Mary. »Ich war damals sech zehn. Also war es achtzehnhundertundeins.«
    »Ach, du lieber Himmel!«, entfuhr es Donald. Er schloss die Augen und fuhr sich mit der Hand über seinen kahlen Schädel; er hatte sich am Morgen rasiert. »So viel zu meiner offenbar nicht ganz unberechtigten Skepsis.«
    »Aber, Mary«, ergriff Suzanne das Wort, »das sind doch zweihundert Jahre her.«
    »Ich weiß«, entgegnete sie. »Es ist kaum zu glauben, aber ist es nicht wunderbar? Sehen Sie nur, wie jung wir geblieben sind!«
    »Sie wollen uns weismachen, dass Sie über zweihundert Jahre alt sind?«, fragte Perry.
    »Sie brauchen noch viel Zeit, bis Sie die Welt hier unten begreifen«, entgegnete Mary. »Ich kann Ihnen nur raten, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, bevor Sie mehr von die ser Welt gehört und gesehen haben. Wir erinnern uns noch gut, wie wir uns damals bei den ersten Vorträgen gefühlt ha ben. Für uns war das alles noch viel unbegreiflicher als für Sie. Immerhin hat Ihre Technologie in den vergangenen zweihundert Jahren rasante Fortschritte gemacht.«
    »Ich kann mich Marys Rat nur anschließen«, fügte Isma el hinzu. »Vergessen Sie nicht, was Arak zu Beginn seines Vortrags gesagt hat: Zeit bedeutet in Interterra etwas ande res als in Ihrer Welt. Anders als die Bewohner der Erdober fläche sterben Interterraner auch nicht.«
    »Das weiß ich aber besser«, flüsterte Michael.
    »Halt’s Maul!«, zischte Richard ihm mit zusammenge bissenen Zähnen zu.
     

K APITEL 13
    Für Perry und die anderen sah das Lufttaxi genauso aus wie das vom Vortag. Doch Arak erklärte ihnen, dass es sich um ein neueres und wesentlich besseres Modell handel te. Das Hovercraft brachte die Gruppe wieder mühelos und leise vom Gelände des Besucherpalasts in die geschäftige Stadt.
    »Normalerweise verbringen unsere Immigranten eine ganze Woche im Konferenzraum, bevor sie sich in die Stadt wagen«, erklärte Sufa. »Hoffentlich überfordern wir Sie nicht. Die vielen neuen Eindrücke überanstrengen womög lich Ihr Gehirn und Ihre Gefühle.«
    »Was meinen Sie?«, fragte Arak. »Wir sind für jeden Vor schlag offen.«
    Die fünf sahen sich an. Jeder hoffte, dass einer der ande ren etwas erwiderte. Sufa hatte Recht, im Grunde konnten sie gar nicht fassen, wie ihnen geschah. Um sie herum schwirrten Lufttaxis in alle erdenkliche Richtungen. Dass sie nicht zusammenstießen, grenzte an ein Wunder.
    »Hat keiner eine Meinung?«, hakte Arak nach.
    »Es ist alles so überwältigend, dass einem die Worte feh len«, fasste Perry schließlich zusammen. »Aber ich glaube, für mich ist es das Beste, gleich so viel wie möglich zu sehen. Allein

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