Tauchstation
dadurch, dass wir Ihre fortgeschrittene Technologie kennen lernen, wie zum Beispiel dieses Lufttaxi, erscheint mir das, was Sie uns vorgetragen haben, schon viel glaubwürdiger.«
»Was wollen Sie uns denn zeigen?«, fragte Suzanne.
»Das war eine schwere Entscheidung«, entgegnete Arak. »Wir haben hin und her überlegt, wo wir am besten anfan gen. Deshalb haben Sufa und ich vorhin so lange gebraucht.«
Arak hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als das Hovercraft abrupt stoppte und wie ein Fahrstuhl senkrecht hinabglitt. Kurz darauf öffnete sich an einer Stelle, an der zuvor nicht einmal eine winzige Naht zu sehen gewesen war, die Ausstiegsluke.
»Wie kann sich dort eine Tür öffnen?« Perry kratzte sich verblüfft am Kopf.
»Durch eine molekulare Transformation des Verbund materials«, erklärte Arak und bedeutete ihnen auszusteigen.
Perry erhob sich und flüsterte Suzanne zu: »Als ob das eine Erklärung wäre.«
Das Lufttaxi hatte sie vor einem relativ niedrigen, fenster losen Gebäude abgesetzt, das wie die meisten anderen aus schwarzem Basalt konstruiert war. Die Seitenmauern des Gebäudes waren etwa dreißig Meter lang, sechs Meter hoch und standen in einem schrägen Winkel von sechzig Grad, sodass sie eine kompakte, abgeflachte Pyramide bildeten. Bei ihrer Landung liefen nur wenige Fußgänger umher, doch als sie ausstiegen, wurden sie im Nu von einer Schar Schaulustiger umringt, die die Menschen der zweiten Gene ration bestaunten.
»Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass Sie wie Stars bewundert werden«, sagte Arak. »Aber Sie haben ja gestern Abend schon einen Vorgeschmack davon bekommen. Ihr Erscheinen hat ganz Saranta aus dem Häuschen gebracht.«
Die zusammengeströmten Neugierigen waren ausgelas sen und höflich. Diejenigen, die den Besuchern von der Erdoberfläche am nächsten standen, streckten ihre Arme aus, um zur Begrüßung ihre Handflächen gegen die der Neuankömmlinge zu drücken. Richard und Michael erwi derten die Geste gern, vor allem wenn sie von Frauen kam. Arak musste seine Gruppe wie ein Bodyguard zur Tür gelei ten; insbesondere für Richard und Michael gab es kein Durchkommen. Als sie das Gebäude betraten, blieb die Menge der Schaulustigen respektvoll draußen.
»Mir gefällt es hier immer besser!«, rief Richard.
»Das freut mich«, lächelte Arak.
»Die Menschen sind alle so freundlich und heiter«, stellte Suzanne fest.
»Selbstverständlich«, nickte Sufa. »Das liegt in unserer Natur. Außerdem sind Sie sehr unterhaltsam.«
Suzanne musterte Donald, um zu sehen, wie er auf die tumultartige Szene reagierte. Das Einzige, was er zu Stande brachte, war ein beinahe unmerkliches Kopfschütteln. Er schien sich in seinem Argwohn bestätigt zu fühlen.
Sie betraten einen großen quadratischen Raum, der im Gegensatz zu dem allerorts üblichen Weiß ganz in Schwarz gehalten war. Der Raum war auffallend nackt; er verfügte weder über irgendwelche Dekoration noch über Möbel. Vom Eingang abgesehen gab es keine weiteren Türen. Vor den kahlen Wänden standen einige Interterraner. Als sie sahen, wer gerade eingetroffen war, wuselten sie aufgeregt durcheinander.
Arak drängte seine Schützlinge durch die Verehrerschar zu einer leeren Wand und murmelte ein paar Worte in seinen Armbanduhrkommunikator. Zum Erstaunen der Neuan kömmlinge öffnete sich im nächsten Moment in der Wand eine Tür. Wie die Hülle des Lufttaxis war auch die Wand voll kommen naht- und fugenlos. Arak geleitete die Gruppe in ei nen kleinen, hinter der Wand liegenden Raum.
»Irgendwann müssen Sie mir unbedingt erklären, wie dieser Öffnungs- und Schließmechanismus funktioniert«, wandte sich Perry an Arak und betastete eine der Wände, die auch hier absolut kahl waren. Die Beschaffenheit des Materi als und seine Wärmeleitfähigkeit ließen darauf schließen, dass es sich um etwas Ähnliches wie Fiberglas handeln musste.
»Gern«, versprach Arak. Er war kurzfristig unkonzentriert, weil er gleichzeitig in seinen Kommunikator sprach. Ein paar Sekunden später verschloss sich die Tür, und der Raum sank hinab.
Die Neuankömmlinge klammerten sich vor Schreck instinktiv an den nächstbesten Nachbarn. Sie fühlten sich plötzlich schwerelos.
»Oh, mein Gott!«, platzte Michael heraus. »Der Raum sackt ab.«
»Wir sind in einem Fahrstuhl«, beruhigte ihn Arak.
Die fünf mussten über ihre Schreckhaftigkeit lachen.
»Wie soll man das ahnen?«, beklagte sich Michael. Er dachte, die anderen lachten ihn
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