Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
hier in Interterra festhalten wollen?«, fasste Suzanne schließlich zusammen. Sie musste zugeben, dass Arak und Sufa ihnen bisher durch nichts zu verstehen gegeben hatten, dass eine Rückkehr zu ihrem U-Boot und zur Oberfläche des Ozeans vorgesehen war.
    »So kann man es auch nennen«, entgegnete Donald sar kastisch.
    »Aber warum sollten sie uns hier behalten wollen?«, überlegte Perry laut. Inzwischen war seine Wut verflogen.
    »Das ist doch logisch«, erwiderte Donald. »Diesen Leu ten ist es seit Tausenden von Jahren gelungen, Interterra vor einer Entdeckung zu bewahren. Wieso sollten sie uns bei dem, was wir jetzt wissen, mit gutem Gefühl zur Erd oberfläche zurückkehren lassen?«
    »Oje!«, stöhnte Suzanne.
    »Meinen Sie, Donald hat Recht?«, fragte Perry.
    »Ich fürchte ja«, erwiderte sie. »Warum sollten die Inter terraner sich heute weniger Sorgen um die Verseuchung ih res Lebensraums machen als in der Vergangenheit? Im Ge genteil: Die Weiterentwicklung unserer Technologie dürfte ihnen eher Anlass zu noch größerer Sorge geben. Auch wenn sie sich köstlich über unsere Primitivität amüsieren – ich fürchte, sie haben eine Riesenangst vor der Gewalttätig keit, die bei uns herrscht.«
    »Aber sie bezeichnen uns nach wie vor als Besucher«, wandte Perry ein. »Wir wohnen im so genannten Besucher palast. Und Besucher bleiben nicht für immer. Ich habe eine Familie. Können Sie sich vorstellen, was es mir schon jetzt für Kopfzerbrechen bereitet, dass ich mich noch nicht bei meiner Frau und meiner Tochter gemeldet habe?«
    »Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass ich mit meiner Befürchtung richtig liege«, knurrte Donald. »Sie wis sen jede Menge über uns. Sie wissen, dass wir Familien ha ben. Mit ihrer fortgeschrittenen Technologie hätten sie uns ohne weiteres anbieten können, unsere Verwandten zu in formieren, dass wir nicht tot sind. Dass sie es nicht getan haben, ist der nächste Beweis, dass sie uns hier behalten wollen.«
    »Da ist etwas dran«, seufzte Suzanne. »Vor einer halben Stunde habe ich mir in meinem Zimmer nichts mehr ge wünscht als ein altmodisches Telefon, von dem aus ich mei nen Bruder anrufen könnte. Er ist der einzige Verwandte, den ich habe, und er wird mich bestimmt vermissen.«
    »Sie haben sonst keine Familie?«, fragte Donald.
    »Nein«, erwiderte Suzanne. »Dazu ist es irgendwie noch nicht gekommen, und meine Eltern sind schon vor Jahren gestorben.«
    »Ich habe eine Frau und drei Kinder«, sagte Donald. »Aber in Interterra bedeutet das natürlich nicht viel. Unser Familienkonzept scheint ja hier als urig und altmodisch zu gelten.«
    »Oh, mein Gott!«, stöhnte Perry. »Was sollen wir bloß tun? Wir müssen weg von hier! Irgendeinen Weg muss es doch geben!«
    »He, Leute!«, rief Michael ihnen aus dem Speiseraum zu. »Die Suppe ist auf dem Teller. Kommen Sie!«
    »Leider halten sie alle Karten in der Hand«, entgegnete Donald, ohne auf Michaels Aufforderung zu reagieren. »Fürs Erste können wir nur die Augen offen halten. Sonst fällt mir nichts ein.«
    »Mit anderen Worten – wir nehmen ihre Gastfreund schaft weiterhin an«, stellte Suzanne fest.
    »Aber nur bis zu einem gewissen Grad«, stellte Donald klar. »Ich fraternisiere nicht mit dem Feind, der Typ bin ich noch nie gewesen.«
    »Aber das Verwirrende ist doch, dass sie sich gar nicht wie Feinde verhalten«, wandte Suzanne ein. »Im Gegenteil – sie sind so unglaublich liebenswürdig und friedlich. Man kann sich doch kaum vorstellen, dass sie je im Stande wären, irgendjemandem ein Leid zuzufügen.«
    »Mich gewaltsam von meiner Familie fern zu halten, ist das Gemeinste, was man mir antun kann«, stellte Perry klar.
    »Nicht aus der Perspektive der Interterraner«, entgegnete Donald. »Da die Fortpflanzung hier rein mechanisch ab gewickelt wird und man vierjährigen Neugeborenen das Wesen und die Persönlichkeit von Erwachsenen einpflanzt, gibt es ja in Interterra gar keine Familien. Vermutlich haben sie keine Ahnung, was wir unter Familienzusammenhalt ver stehen.«
    »Was treiben Sie eigentlich da draußen im Dunkeln?«, plärrte Michael. Er hatte sich vom Tisch erhoben und stand in dem offenen Bereich zwischen Speiseraum und Garten. »Die Arbeiterklone warten auf Sie! Wollen Sie denn nichts essen?«
    »Doch«, entschied Suzanne. »Warum eigentlich nicht? Ich habe Hunger.«
    »Mir ist der Appetit vergangen«, stellte Perry fest.
    Sie schlenderten auf die vom Licht angestrahlte Rasenfläche in der

Weitere Kostenlose Bücher