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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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völlig aus der Fassung bringt. Vielleicht werden wir zur Strafe auch recycelt, wie dieser Reesta.«
    »He, jetzt reg dich doch nicht so auf!«, versuchte Richard ihn zu beruhigen.
    »Wie soll ich wohl ruhig bleiben, wenn in meinem Kühlschrank eine Leiche liegt?«, brüllte Michael.
    »Halt deine verdammte Klappe!«, schrie Richard zurück und fuhr mit etwas gedämpfterer Stimme fort: »Die ganze Nachbarschaft kann dich hören. Jetzt reiß dich endlich zu sammen! Die Hauptsache ist, dass wir so schnell wie möglich von hier wegkommen. Solange Sarts Leiche im Kühl schrank liegt, kann sie wenigstens nicht das Zimmer verpesten. Und falls tatsächlich irgendwann jemand herumschnüffeln oder dumme Fragen stellen sollte, können wir sie immer noch woandershin schaffen. Okay?«
    »Wie du meinst«, gab Michael sich wenig begeistert ge schlagen.
     

K APITEL 14
    Wie am Abend zuvor verdunkelte sich allmählich die himmelartige Decke der unterirdischen Höhle und vermittelte den Bewohnern Interterras den Eindruck einer normalen Abenddämmerung. Suzanne und Perry waren aufs Neue überwältigt, wie sehr das gewölbte Dach dem richtigen Himmel ähnelte. Ehrfürchtig sahen sie zu, wie im purpurnen Zwielicht die falschen Sterne zu funkeln began nen. Donald, der wie immer schlecht gelaunt war, starrte mürrisch auf die zusehends dunkler werdenden Schatten hinter den Farnbüschen. Die drei standen etwa zehn Meter vom offenen Durchbruch des Speisesaals entfernt auf dem Rasen. Drinnen waren zwei Arbeiterklone eifrig dabei, das Abendessen aufzutragen. Richard und Michael saßen bereits am Tisch und warteten darauf, mit dem Essen anfangen zu können.
    »Ist es nicht absolut unglaublich?«, staunte Suzanne. Sie verrenkte sich beinahe den Hals, um nichts zu verpassen.
    »Meinen Sie die leuchtenden Sterne?«, fragte Perry.
    »Alles«, erwiderte Suzanne. »Die Sterne natürlich auch.« Sie war eben erst aus ihrem Bungalow herübergekommen, wo sie ein paar Runden geschwommen war und versucht hatte, ein Nickerchen zu halten. Doch ihr spukten so viele Dinge im Kopf herum, dass sie unmöglich hatte einschlafen können.
    »Einiges versetzt einen hier wirklich in Staunen«, gestand Donald.
    »Mir verschlägt fast alles die Sprache«, entgegnete Su zanne und ließ ihren Blick zu dem sich in der Dunkelheit er hebenden Pavillon schweifen, in dem sie am Vorabend so ausgiebig gefeiert hatten. »Angefangen damit, dass sich dieses riesige Paradies ausgerechnet in den Tiefen der Erde un ter dem Ozean befindet. Ist es nicht kurios, dass ich zu Begi nn unseres Tauchgangs über Die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne gesprochen habe? Und jetzt sind wir tatsächlich dort!«
    Perry lachte. »Man könnte es fast hellseherisch nennen.«
    »Ja«, entgegnete Suzanne. »Aber gleichzeitig macht es einen auch verrückt. Erst recht, da es ja nun so aussieht, als ob alles, was Arak und Sufa uns erzählt haben, tatsächlich der Wahrheit entspricht – so verrückt und unmöglich es uns auch erscheinen mag.«
    »Stimmt«, bestätigte Perry. »Die Technologie, die man uns präsentiert hat, scheint tatsächlich zu funktionieren – etwa das biomechanische Verfahren, mit dem die Arbeiter klone erzeugt werden, oder auch diese geheimnisvollen Lufttaxis. Wenn wir uns nur eines dieser Phänomene paten tieren lassen könnten, wären wir alle Milliardäre. Und stel len Sie sich mal vor, man würde diesen Ort touristisch er schließen! Was meinen Sie; wie viele Leute hier runter reisen würden? Die Nachfrage wäre gigantisch, daran besteht kein Zweifel.« Er lachte vergnügt in sich hinein. »Soll ich Ihnen etwas verraten? Benthic Marine ist auf bestem Wege, in die Fußstapfen von Microsoft zu treten und der Senkrechtstar ter des neuen Jahrhunderts zu werden.«
    »Was Arak uns da erzählt, ist in der Tat ungewöhnlich und atemberaubend«, räumte Donald widerwillig ein. »Aber in seinen Darlegungen gibt es ein paar entscheidende Lücken, die Sie vollkommen zu übersehen scheinen, weil Sie sich der art blenden lassen.«
    »Worauf spielen Sie an?«, fragte Perry.
    »Sie sehen alles durch eine rosa Brille«, entgegnete Do nald. »Das bringt uns aber nicht weiter. Wenn Sie mich fra gen, hat bisher keiner die alles entscheidende Frage ge stellt, nämlich die, was wir hier unten eigentlich zu suchen haben. Schließlich wurden wir nicht wie die Blacks von ei nem sinkenden Schoner vor dem Ertrinken gerettet – wir wurden zielstrebig und mit voller Absicht in einen dieser so

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