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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wollten. Unter leisem Murren und Stöhnen stemmte Perry Michael hoch, bis dieser das Fensterbrett zu fassen bekam. Er hievte sich hoch, bugsierte sich ins Innere des Gebäudes und lehn te sich umgehend hinaus, um auch Perry hinaufzuziehen. Ein paar Sekunden später verschwanden sie im Inneren des Museums.
    Donald nahm erneut das U-Boot ins Visier.
    »Worauf warten wir noch?«, fragte Richard.
    »Okay los!«, erteilte Donald das Startsignal.
    Sie sprinteten, die Oberkörper nach vorne gebeugt, auf das Mini-U-Boot zu. An ihrem Ziel angelangt, klopfte Do nald liebevoll gegen den Rumpf aus HY-140-Stahl. In der Dunkelheit wirkte das Boot eher glanzlos grau als knallrot, doch der weiße Schriftzug auf dem Kommandoturm stach deutlich hervor. Donald checkte die Oceanus zunächst gründlich von außen; Richard blieb ihm dicht auf den Fer sen. Die Interterraner hatten anständige Arbeit geleistet: Die Außenbeleuchtung und die Schwenkarme, die während ihres Absturzes in die unergründlichen Tiefen zerstört wor den waren, machten einen intakten Eindruck.
    »Sieht aus, als wäre alles in bester Ordnung.« Donald winkte zufrieden. »Jetzt müssen wir das gute Stück nur noch irgendwie ins Meer befördern, und wir sind so gut wie zu Hause.«
    »Das wird auch langsam Zeit«, grummelte Richard.
    Donald öffnete einen in die Außenwand eingelassenen Werkzeugkasten, nahm verschiedene Schraubenschlüssel her aus und reichte sie an Richard weiter. »Beginnen Sie mit der Kamera auf der Steuerbordseite«, befahl er. »Lösen Sie sie ein fach aus dem Gehäuse. Ich gehe währenddessen rein ins Schiff und prüfe den Ladezustand der Batterien. Wenn der Strom nicht reicht, können wir alles vergessen.«
    »Roger«, entgegnete Richard.
    Donald stieg leichtfüßig die vertrauten Sprossen zur Ein stiegsluke hinauf und war überrascht, sie unverschlossen vor zufinden. Er umklammerte mit beiden Händen den Deckel und hob ihn an. Dann vergewisserte er sich ein letztes Mal, ob die Luft auch wirklich rein war, und hangelte sich durch die schmale Öffnung hinunter in die absolute Dunkelheit.
    Unten angekommen, bewegte er sich tastend weiter. Er kannte das U-Boot so gut, dass er die meisten Aufgaben buchstäblich im Schlaf hätte verrichten können. Zumindest dachte er das, bis er über die beiden Bücher stolperte, die Suzanne für Perry mit an Bord gebracht hatte. Er fluchte laut vor sich hin, wobei er sich weniger über das Stolpern är gerte als darüber, dass er sich bei seinem Versuch, das Gleichgewicht zu halten, an der Rückenlehne eines der Pas sagiersitze die Hand gestoßen hatte. Wenigstens war er nicht gefallen, was in dem engen Boot leicht hätte tödlich ausgehen können.
    Er rieb sich die Hand, um den Schmerz ein wenig zu lindern, und tastete sich vorsichtig weiter voran. In der unmit telbaren Umgebung der Kommandostation fielen ein paar schwache Lichtstrahlen durch die vier Bullaugen und er leichterten ihm das Vorankommen. Er achtete gewissenhaft darauf, sich an den vorstehenden Instrumenten nicht den Kopf zu stoßen, und ließ sich langsam auf dem Kommandantenplatz nieder. Draußen hörte er Richard mit dem Schraubenschlüssel hantieren.
    Als Erstes schaltete er die Instrumentenbeleuchtung an. Dann ließ er seinen Blick in ängstlicher Erwartung zum Batteriestandanzeiger schweifen und seufzte erleichtert auf. Die Batterien waren ausreichend geladen. Als er gerade den Druck in den Presslufttanks prüfen wollte, erstarrte er. Hin ter sich hatte er ein Geräusch gehört. Offenbar war er nicht allein im U-Boot.
    Er hielt die Luft an und lauschte. Auf der Stirn brach ihm kalter Schweiß aus. Es vergingen ein paar Sekunden, die ihm wie Stunden erschienen und in denen nichts passierte. Das Geräusch wiederholte sich nicht. Als er sich schließlich frag te, ob er sich vielleicht doch geirrt und Richard das Ge räusch beim Abmontieren der Kamera verursacht hatte, meldete sich eine Stimme aus der Dunkelheit. »Sind Sie es, Mr Fuller?«
    Donald drehte sich panisch um und versuchte den Unbe kannten in der Finsternis auszumachen, doch vergebens. »Ja«, erwiderte er unsicher. »Und wer sind Sie?«
    »Harv Goldfarb. Wir haben uns in der zentralen Informationsstelle kennen gelernt.«
    Donald entspannte sich und holte tief Luft. »Mein Gott, haben Sie mir einen Schreck eingejagt. Was, zum Teufel, ha ben Sie hier zu suchen?«
    Harvey kam ein Stück vor. Das schwache Licht der Instru mentenbeleuchtung fiel jetzt direkt auf sein tief zerfurchtes

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