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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Gesicht. »Sie haben mich heute ziemlich ins Grübeln ge bracht. Seitdem ich hier bin, habe ich dank Ihrer Bekannt schaft zum ersten Mal Hoffnung geschöpft, hier wegzukom men. Ich hatte Angst, dass Sie mich vielleicht vergessen würden, und habe deshalb vorsichtshalber mein Nachtlager hier aufgeschlagen.«
    »Wie sollten wir Sie vergessen?«, entgegnete Donald. »Wir brauchen Sie doch! Haben Sie die Außenkameras schon gecheckt?«
    »Ja«, erwiderte Harvey. »Ich glaube, sie dürften keine Probleme bereiten. Was wollen Sie denn eigentlich senden?«
    »Das wissen wir noch nicht genau«, räumte Donald ein. »Vielleicht Sie oder uns oder uns alle, keine Ahnung.«
    »Mich?«, fragte Harvey verdattert.
    »Im Grunde geht es nur darum, sendefähig zu sein«, erklärte Donald. »Das ist das Wichtigste, denn damit wollen wir den Interterranern drohen.«
    »Allmählich verstehe ich, was Sie vorhaben«, entgegnete Harvey. »Sie setzen darauf, dass die Interterraner Sie raus lassen, damit sie nicht durch die Sendesignale verraten werden.«
    »So etwas in der Richtung«, bestätigte Donald.
    »Das können Sie vergessen«, erklärte Harvey lapidar.
    »Warum?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens drehen sie mir den Strom ab, bevor sie Sie rauslassen, und zweitens können Sie bei dieser Nummer nicht mit mir rechnen.«
    »Aber Sie haben doch versprochen, uns zu helfen.«
    »Ja. Aber Sie haben mir versprochen, mich mitzunehmen und mich nach New York zu bringen.«
    »Stimmt«, bestätigte Donald. »Aber Sie dürfen nicht da von ausgehen, dass wir unsere Aktion schon bis ins Detail durchgeplant haben.«
    »Und das soll ich Ihnen abnehmen?« Harvey lachte zwei felnd. »Passen Sie auf! Ich lebe hier seit vielen Jahren. Ich kann Ihnen sagen, wie wir hier rauskommen. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie viele Nächte ich davon geträumt habe, diesen monotonen, immer gleich schönen Tagen endlich zu entrinnen.«
    »Wir sind für jede Anregung offen«, versicherte Donald.
    »Bevor ich den Mund aufmache, muss ich ganz sicher sein, dass Sie mich mitnehmen«, entgegnete Harvey.
    »Natürlich nehmen wir Sie mit«, versprach Donald. »Gern sogar. Jetzt schießen Sie schon los!«
    »Funktioniert das U-Boot noch?«, begann Harvey.
    »Das habe ich gerade geprüft«, erwiderte Donald. »Die Batterien sind noch ausreichend geladen. Wenn wir es also ins Wasser bekommen, sehe ich keine Probleme.«
    »Okay«, sagte Harvey. »Jetzt passen Sie gut auf! Hat man Ihnen während Ihres Orientierungskurses schon erzählt, dass die Interterraner ewig leben? Natürlich nicht im selben Körper, sondern in vielen verschiedenen?«
    »Ja«, erwiderte Donald. »Wir haben gemeinsam das To descenter besichtigt und waren dabei, als jemand sein Wesen abberufen ließ.«
    »Ich bin beeindruckt«, staunte Harvey. »Man lässt Sie al so von Anfang an unters Volk. Dann wissen Sie ja, dass das Verfahren nur dann funktioniert, wenn man einem Menschen sein Wesen entzieht und es abspeichert, bevor er tot ist. Mit anderen Worten – das Ganze muss geplant sein. Können Sie mir folgen?«
    »Ich bin nicht ganz sicher«, gestand Donald.
    »Ein Interterraner kann sein Wesen oder sein Gehirn nur dann abrufen und speichern lassen, wenn er noch lebt«, er klärte Harvey. »Man könnte auch sagen, das Hirn muss noch normal arbeiten. Wenn ein Interterraner durch einen Unfall stirbt, ist alles aus und vorbei. Aus genau diesem Grund haben sie ja so einen Horror vor Gewalt und haben jegliche Form von Brutalität vor Millionen von Jahren abgeschafft. Sie selber sind absolut unfähig, einem anderen Menschen Gewalt anzutun. Falls es nicht anders geht, müs sen sie den Job delegieren.«
    »Das heißt, wir könnten ihnen drohen, Gewalt anzuwen den«, entgegnete Donald. »Daran haben wir auch schon gedacht.«
    »Ich denke an etwas Konkreteres«, erklärte Harvey. »Sie drohen ihnen nicht nur mit Gewalt, Sie drohen damit, einen oder mehrere Interterraner umzubringen – es sei denn, sie gehen auf Ihre Forderungen ein. Und zwar ohne den ganzen Zirkus mit Wesensspeicherung und so weiter und so fort.«
    »Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinauswollen!«, rief Do nald. »Sie meinen, wir sollten Geiseln nehmen.«
    »Genau«, bestätigte Harvey. »Zwei oder vier, so viele, wie Sie bekommen können. Aber es dürfen keine Klone sein, die zählen nicht. Vor den Klonen sollten Sie sich übri gens in Acht nehmen: Sie schrecken nicht vor Gewalt zurück. Sie tun, was man ihnen befiehlt.«
    »Das ist ja

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