Taumel der Gefuehle - Roman
weißt nicht, wie sehr ich gewünscht hätte, dir wäre dies alles heute Abend erspart geblieben«, flüsterte er. »Wenn es einen anderen Weg gegeben hätte...«
»Ich weiß.« Ihre Lippen berührten ihn zaghaft. »Vor ihm hatte ich keine Angst. Nur davor, du könntest ihm glauben.« Sie musterte seine Gesichtszüge nach einem Anzeichen, dass dem tatsächlich so war. »Sogar ich hätte ihm die Geschichte beinahe abgenommen.«
»Er war äußerst überzeugend.« North berührte mit der Stirn die ihre. »Ebenso wie du.« Er grinste, da er Elizabeths Verwirrung bemerkte. »Du warst großartig.« Dann lehnte er sich zurück und ergriff eine ihrer behandschuhten Hände. »Du bist großartig.«
Schamesröte stieg Elizabeth ins Gesicht, und sie versuchte, seinen verdunkelten Blick abzuwehren. »Wir wissen noch nicht, ob wir Erfolg hatten.«
North unterdrückte ein Lächeln. »Das werden wir sehr bald herausfinden. Ich nehme an, du hast keine Unterlagen zwischen den Juwelen gefunden.«
»Nein. Bist du sicher, dass sie dort waren?«
»Der Oberst hatte West damit beauftragt, und er hat Blackwood noch nie enttäuscht. Der Schmuck lag genau dort, wo er es uns versprochen hat.«
Nachdenklich nickte sie. »Wie hat West es vollbracht, die Hilfe des Botschafters für uns zu gewinnen?«
»Ich denke, der Oberst hat ein wenig Druck ausgeübt. Der Botschafter hat allen Grund, kooperativ zu sein. West sorgte dafür, dass kein Detail dem Zufall überlassen wurde. Da du nichts außer den Juwelen vorfandest, können wir davon ausgehen, dass Battenburn die Papiere vor deinem Eintreffen stahl.«
»Er war nicht in der Bibliothek, als ich kam, North, aber er war bereits dort, als du erschienst. Ich habe niemanden eintreten hören. Wie also ist er in die Bibliothek gekommen?«
»Ich denke, er betrat den Raum vor dir, stahl die Dokumente und wartete in der Privatbibliothek des Botschafters, bis du ihn hinausließt.«
»Ich soll ihn hinausgelassen haben? Aber ich|...« Sie hielt inne, da sie plötzlich alles verstand. »Oh. Wie raffiniert von ihm. Als ich den Mechanismus auf meiner Seite öffnete, ist er auf der anderen Seite der Regale hinausgeschlüpft.« Sie seufzte. »Wie ärgerlich. Und dann stand er die ganze Zeit mit all den gestohlenen Papieren vor uns.«
North zuckte die Achseln. Er hatte sich in der Bibliothek ähnliche Gedanken gemacht. »Es wäre ein Risiko gewesen, ihn direkt zu konfrontieren. Battenburn hätte sie schon wieder versteckt haben können. Es ist besser abzuwarten, was er mit den Informationen anstellt. Wir werden wohl nicht lange warten müssen.«
Elizabeths Erleichterung war deutlich spürbar. »Darüber bin ich froh. Ich glaube nicht, dass ich es lange aushalten könnte, North.«
Jetzt, da die Falle gestellt war, wurde auch Northams Geduld auf die Probe gestellt. »Eines habe ich in der Armee gelernt: Es hilft immer, sich zu beschäftigen.«
In Elizabeths Augen waren begründete Zweifel zu lesen, doch ihre Antwort war von spielerischer Leichtigkeit. »Ich habe eine neue Stickerei begonnen.«
»Wie überaus fleißig du bist. Aber im Moment sollten wir etwas finden, das uns beide beschäftigt.«
»Wie wäre es mit einem Kartenspiel?«
Amüsiert schüttelte Northam den Kopf. »Du kannst doch nicht derart begriffsstutzig sein!«
»Ich versichere dir, das kann ich, auch wenn es schmerzt, dies zuzugeben.«
Er beugte sich zu ihr, sodass seine Lippen sanft ihr Ohr berührten. Als sein warmer Atem die seidigen Löckchen an ihrer Schläfe streifte, kostete es Elizabeth große Überwindung, ungerührt zu wirken. Dann flüsterte ihr Northam seinen Vorschlag ins Ohr.
Elizabeths Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde. »Das kannst du machen?«
»Wenn du mir dabei hilfst.«
Sie schaute ihn ungläubig an, musste sich allerdings zwingen, nicht zu lächeln. »Bist du sicher, dass du nicht lieber Karten spielen möchtest?«
Als Antwort zog er sie einfach in die Arme. »Es macht dir Spaß, mich zu ärgern, nicht wahr? Aber jetzt möchte ich nichts mehr hören. Küss mich, Elizabeth.«
Und das tat sie. Ihre Arme glitten um seinen Nacken, sie drückte ihren Mund auf den seinen und öffnete seine Lippen mit ihrer süßen Zungenspitze. Sie schluckte das tiefe Stöhnen, das er nicht mehr zurückhalten konnte. Ihre Finger zerwühlten sein sonnengeküsstes Haar, und sie spürte, wie er in ihrer Umarmung vor Erregung erzitterte. »War das etwa ein Schauder?«, flüsterte sie leise.
North wich zurück und
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