Tausend Rosen fuer Grace
und ich bin nur ein weiterer Besitz für dich, damit du einen anständigen Eindruck machst.”
Er atmete scharf ein. „Verdammt, Grace, das ist überhaupt nicht wahr!” Sie machte allerdings nicht den Eindruck, als würde sie ihm glauben, dass er sich von seinen Gefühlen hatte leiten lassen. Tiefe Verzweiflung überkam ihn und veranlasste ihn herauszuplatzen: „Ich liebe dich, und ich möchte nicht, dass du gehst!”
Fast wäre sie schwach geworden, doch dann schüttelte sie unmerklich den Kopf. „Ich habe gar keine andere Wahl, als zu gehen, denn ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob du mich wirklich liebst oder meine Gefühle nur ausnutzt, um dein Ziel zu erreichen.”
„Und das wäre?”
„Meine Zustimmung.” Trotzig hob sie das Kinn. „Du möchtest, dass ich dich in deinem Entschluss, die Läden abzureißen, unterstütze, aber das kann ich nicht, Ford. Diese Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und nun ihre Existenzgrundlage verlieren, sind mir wichtig. Du zerstörst mehr als nur die Häuser, Ford. Du zerstörst die Träume dieser Menschen, nur weil du die Geister der Vergangenheit vertreiben willst.” Sie atmete tief durch, und für den Bruchteil einer Sekunde verriet der Ausdruck in ihren Augen Mitleid. „Du kannst das, was dir damals widerfahren ist, nicht ungeschehen machen oder das, was du dir so sehr wünschst, nicht bekommen, indem du die Bar abreißt und ein neues Gebäude baust.”
Das Einzige, was er sich in diesem Moment verzweifelt wünschte, war sie. Doch er wusste nicht, wie er die immer größer werdende Kluft zwischen ihnen überbrücken und die Gefühle abschütteln sollte, die ihn überkamen.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber Grace blinzelte tapfer. „Wenn du in dieser Gemeinde akzeptiert und respektiert werden möchtest, dann musst du auch etwas Ehrenhaftes tun. Und bis dir eine Möglichkeit eingefallen ist, werde ich im Cottage wohnen.”
Ford ballte die Hände zu Fäusten. „Du bist meine Frau, Grace”, sagte er schroff. „Und ich möchte, dass du hier bleibst, wo du hingehörst.”
„Und du bist mein Mann, Ford, und ich muss dir vertrauen können”, flüsterte sie. Dabei lief ihr eine Träne über die Wange. „Und momentan kann ich es nicht.”
Als Grace diesmal an ihm vorbeiging, hielt er sie nicht zurück, weil er wusste, dass er ohnehin nichts mehr sagen konnte, um sie umzustimmen.
Sobald sie die Haustür leise hinter sich geschlossen hatte, wurde ihm bewusst, dass er das einzig Wichtige in seinem Leben verloren hatte.
Seine Frau.
10. KAPITEL
Ford fuhr sich über die Wange, und dabei wurde ihm bewusst, dass er sich seit zwei Tagen nicht mehr rasiert hatte. So lange war es her, dass Grace ihn verlassen hatte. Er hatte sich in sein Büro auf der Rückseite des Hauses zurückgezogen und seine Zeit damit verbracht, Anrufe von seinem Mitarbeiter aus Richmond entgegenzunehmen und über die Pläne nachzudenken, die er für die Ladenzeile entworfen hatte.
Das Land gehörte jetzt ihm. Er hatte geglaubt, er würde sich in gewisser Weise besser fühlen, da für ihn so viele schmerzliche Erinnerungen mit der After Hours Bar verbunden waren. Doch er konnte seinen Triumph nicht auskosten, weil er immer wieder an Grace’ Worte denken musste. Wenn du in dieser Gemeinde akzeptiert und respektiert werden möchtest, dann musst du auch etwas Ehrenhaftes tun.
Ihre Worte verfolgten ihn genauso wie die Vorstellung, dass er Grace für immer verlieren könnte.
Starr blickte Ford auf die Blaupausen, die vor ihm auf seinem Zeichentisch lagen. Vor zwei Monaten war er mit dem Design und der Aufteilung des neuen Gebäudekomplexes, den er in Whitaker Falls errichten wollte, zufrieden gewesen. Er hatte gehofft, bei den meisten Einwohnern Zustimmung zu finden, weil der Komplex seiner Meinung nach eine Bereicherung für die Stadt gewesen wäre und viele neue Arbeitsplätze geschaffen hätte. Jetzt sah er seine Ideen mit Grace’ Augen, und das bedeutete, dass viele gut gehende Geschäfte geschlossen und deren Inhaber ihre Existenzgrundlage verlieren würden.
All die Jahre hatte er nur an sich gedacht und daran, dass er mit diesem Kauf endlich Frieden finden und mit der Vergangenheit abschließen konnte. Es war sowohl eine persönliche als auch eine geschäftliche Entscheidung gewesen, doch nun versuchte er, einen Kompromiss zwischen seinen Interessen und denen der Ladeninhaber zu finden.
Er wollte die After Hour s Bar abreißen, weil seine Mutter sich darin zu
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