Tausend Rosen fuer Grace
ihm die Chance geben, zu beweisen, dass er sich ändern konnte, dass sich hinter der Fassade des Rebellen Qualitäten verbargen, die nur erkannt und gefördert werden mussten.
Er hatte versucht, sein aufsässiges Verhalten und seine schlechten Gewohnheiten abzulegen, um für Grace Holbrook anständig genug zu sein. Doch eine schicksalhafte Nacht hatte all seine Hoffnungen und Träume zerstört und ihn gezwungen, der Verurteilung seiner Mitbürger zu entgehen. Er hoffte nur, dass elf Jahre genug waren, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen.
„Es tut mir Leid”, sagte er, obwohl er wusste, dass es kein Trost für das war, was er Grace angetan hatte.
Grace ging nicht darauf ein, doch falls er erwartet hatte, einen netten Abend mit ihr zu verbringen, belehrte sie ihn jetzt eines Besseren. Sie ging um den Tisch herum, so dass dieser sich zwischen ihnen befand. „Warum hast du dich heute Nachmittag nicht zu erkennen gegeben? Du hast dich benommen, als würden wir uns nicht kennen.”
Da er fand, dass sie beide ein Glas Champagner gebrauchen konnten, nahm er die Flasche aus dem Eiskühler auf dem Servierwagen und entkorkte sie. „Ich war überrumpelt und noch nicht bereit, mich zu erkennen zu geben.” Er schenkte zwei Gläser ein und stellte sie auf den Tisch.
Dann zog er einen der gepolsterten Stühle hervor und bedeutete ihr, Platz zu nehmen.
Grace setzte sich hin und kniff die Augen zusammen. Im Kerzenlicht schimmerten sie golden.
„Du hast so getan, als wärst du ein Fremder!”
Ford nahm ihr gegenüber Platz und lächelte, denn er wusste, dass sie nicht wütend war, sondern vielmehr frustriert. „Vielleicht, aber ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass du wunderschön bist.”
Das nahm ihr den Wind aus den Segeln, und sie lehnte sich zurück. Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge und schien selbst erschrocken über diese herausfordernde Geste. „Ich bin nicht schön”, entgegnete sie spröde. „Hübsch vielleicht, aber nicht schön.”
Beinah hätte er gelacht, weil sie immer noch so arglos war, was ihr Äußeres betraf. „Mit achtzehn warst du hübsch, aber jetzt bist du schön.” Er sah ihr an, dass sie an seinen Worten zweifelte, und konnte kaum glauben, dass bisher kein anderer Mann ihren Wert erkannt hatte.
„Und du hast immer noch den sinnlichsten Mund, den ich je gesehen habe, mit vollen, weichen Lippen, die zum Küssen einladen.”
„Ford …”
„Ich konnte nicht genug von deinem Mund bekommen, von deinen Küssen”, fuhr er fort, damit Grace sich daran erinnerte, was sie gemeinsam erlebt hatten und wie schön es gewesen war. „Es ist kaum zu gla uben, dass ich der erste Junge war, der dir beigebracht hat, wie man sich richtig küsst, aber ich muss sagen, dass du eine sehr gute Schülerin warst.” An jenem Frühlingsnachmittag hätte er fast den Verstand verloren, doch er hatte auch erfahren, was es bedeutete, sich auf etwas noch viel Schöneres zu freuen. „Erinnerst du dich noch an den Tag, Grace?”
Grace errötete tief. „Ja”, erwiderte sie leise und nahm ihr Glas, um einen Schluck Champagner zu trinken.
„Ich habe diesen Tag, diese Küsse seitdem Tausende von Malen in Gedanken noch einmal durchlebt.” Ford strich über den Stiel seines Glases und sah ihr dabei in die Augen. „Du warst so süß. Süßer als alles andere in meinem Leben, und zwar davor und auch danach.”
Er beobachtete, wie sie schluckte, und versuchte, die Fassung zu wahren. „Das ist lange her, Ford.”
„Und trotzdem kommt es mir so vor, als wäre es gestern gewesen”, sagte er und machte eine Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann drückte er auf den Knopf der Sprechanlage auf dem Tisch, um dem Ober zu signalisieren, dass er das Essen auftragen sollte.
Sie trank noch einen Schluck Champagner und betrachtete ihn über den Rand ihres Glases hinweg. „Und warum hast du dich nun hier mit mir getroffen?”
„Ich wollte dich sehen und mit dir reden, ohne dass uns alle beobachten und unsere Unterhaltung mithören”, meinte er lächelnd. „Kannst du es mir verdenken, dass ich mit dir allein sein möchte?”
Grace schien darüber nachzudenken und neigte schließlich verlegen den Kopf. „Ich gebe zu, dass ich mich nicht besonders wohl fühlen würde, wenn wir jetzt im Speisesaal wären.”
„Stimmt. Es hätte keinen Sinn, unnötig Ärger zu machen.”
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Weiß sonst noch jemand, dass du in der Stadt bist?”
Ford sah die
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