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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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mit flammendem Blick auf dem Fahrersitz des Sportwagens stand. »Kommen Sie sofort herunter!«, befahl sie mit fester Stimme, ohne zu wissen, was wäre, wenn er es nicht täte.
    Doch er folgte der Aufforderung, sprang aus dem Auto und stellte sich Shay gegenüber. Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet, sein Atem roch nach mindestens einem Cocktail während der Kaffeepause, und durch die Tasche seines kurzärmeligen Hemds drang blaue Flüssigkeit. Offensichtlich lief der Füller aus.
    »Ich wollte doch nur begann er.
    Shay unterbrach ihn: »Kommen Sie mit in mein Büro. Sofort.« Sie drehte sich um und ging zurück zur Treppe. Der junge Verkäufer folgte ihr. Sobald sie sich in ihrem Büro befanden, bekam er wieder Mut und murmelte aufsässig: »Ich lasse mich von keiner Frau zurechtweisen.«
    Shay setzte sich in ihren Stuhl und faltete die Hände im Schoß. Der Mann hieß Ray Metcalf – das stand auf dem Namensschild, das er ans Hemd geheftet trug –, und er brauchte nicht unbedingt zu sehen, dass ihre Hände leicht zitterten. »Diese Frau, Mr Metcalf, weist Sie nicht zurecht, sondern schmeißt Sie hinaus. Wenn Sie noch Provision zu bekommen haben, wird Ihnen das Geld zugeschickt werden.«
    »Sie feuern mich also?« Bestürzt sah er sie an. Er war jung und unsicher, und es war offensichtlich, dass er Probleme hatte. Hatte er vielleicht Familie, die er unterstützen musste?
    »Ja«, erwiderte sie entschlossen.
    »Das können Sie nicht machen!«
    »Ich kann und ich habe bereits. Guten Tag, Mr Metcalf, und mehr Glück für die Zukunft.«
    Metcalfs Gesicht wurde noch röter. Er zögerte, dann schlug er die Augen nieder, machte kehrt und verließ türenknallend Shays Büro. Sie war erleichtert.
    Als wenig später Ivy hereinplatzte, saß Shay schon wieder über einer langen Liste mit Zahlen und rechnete. Sie verglich die Verkaufsziffern der letzten drei Monate.
    Trotz des Altersunterschieds – Ivy war erst zwanzig und Shay immerhin neun Jahre älter – waren beide Frauen gute Freunde. Ivy hatte sich kürzlich mit Todd Simmons verlobt, einem ehrgeizigen, jungen Immobilienhändler. Weihnachten wollten sie heiraten, Shay würde Ehrendame sein.
    »Todd geht mit mir zum Lunch«, sagte Ivy, ihr langes Haar glänzte in der Sonne. »Willst du nicht mitkommen?«
    »Wie romantisch!« Shay verzog ihr Gesicht und sah kaum auf. »Nur wir drei!«
    Ivy ließ sich nicht entmutigen. »Tatsächlich wären wir vier. Du sollst nämlich jemanden kennenlernen.«
    Shay legte energisch ihren Stift zur Seite. »Willst du mich heute wieder verkuppeln, Ivy? Wie oft hab’ ich dir schon gesagt, dass …«
    »Dieser Mann ist etwas ganz anderes.«
    Shay tat so, als schätze sie Ivys Kleidergröße. »Ich überlege gerade, ob du nicht in das Truthahnkostüm hineinpasst, das bei Marvin zu Hause hängt. Mit ein paar kleinen Änderungen würde es sichergehen. Dass ich nicht eher darauf gekommen bin!« Sie machte eine wirkungsvolle Pause. »Wie wäre es, wenn du in vier Werbespots im Fernsehen erschienst?«
    Ivy verdrehte ihre blaugrünen Augen und machte, dass sie hinauskam. Shay lächelte und wendete sich wieder ihrer Arbeit zu.
    Es handelte sich um ein weiträumiges, imponierendes Herrenhaus im Tudorstil, das sich an die Felsklippen schmiegte und einen Blick weit über den Pazifik bot.
    Aber für einen alleinlebenden Mann war es viel zu groß. Im förmlichen Esszimmer hingen zwei blitzende Deckenleuchter aus schimmernden Glasprismen. Hohe französische Fenster ließen einen Ausblick in den Garten zu, wo Rhododendronbüsche in herrlichen Farben blühten. Nobel auch die Bibliothek mit eingebauten Regalen aus poliertem Mahagoni. Alle Kamine im Haus waren so hoch, dass ein Mensch aufrecht darin hätte stehen können.
    Das Hausherrenschlafzimmer lag im ersten Stock. Die Sonne spielte mit dem schachbrettartigen Oberlicht aus buntem Glas, das in die Mitte der Decke eingelassen war. Im anliegenden Bad schmückten handgemalte Kacheln eine riesige, versenkte Badewanne. Alle Türen ließen sich zur Terrasse hin öffnen. Dort blieben die Betrachter stehen. Das ganze Objekt war mit Sicherheit viel zu gewaltig und sehr anspruchsvoll.
    »Ich nehme es«, sagte Mitch Prescott trotzdem und lehnte sich gegen das Geländer aus rotem Holz. An seinem blonden Haar zauste der salzige Seewind. Beruhigender, gleichmäßiger Wellenschlag klang vom Wasser her. Die auflaufende Tide kam zurück.
    Todd Simmons, sein zukünftiger Schwager, konnte seine Freude kaum verbergen. Die

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