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Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Omar Attartis, Abu Nawas, Abu Ishak und Abul Hasan; man erzählte von jedem eine Geschichte, die in einem anderen Buch erwähnt werden.
    Abul Hasan stand dem Kalifen so nahe und wurde so sehr vor allen anderen vorgezogen, daß er neben ihm und seiner Gattin Subeida, Kasems Tochter, zu sitzen pflegte, und ihre Schatzmeisterin heiratete, welche Nushat Alfuad (Herzenslust) hieß. Mit dieser führte er ein so üppiges und freudenreiches Leben, bis alles, was sie besaßen, verschwelgt war. Als sie nichts mehr hatten, sagte Abul Hasan zu seiner Gattin Nushat Alfuad: »Ich möchte gerne gegen den Kalifen eine List gebrauchen, und wünsche, daß du ein gleiches mit der Frau Subeida tust, um zweihundert Dinare und zwei Stücke Seidenzeug von ihnen zu bekommen.« Seine Frau sagte: »Tue, was du willst!«
    Nushat Alfuad fragte dann Abul Hasan: »Was willst du denn tun?« Da antwortete er: »Wir wollen uns tot stellen; wenn ich mich wie ein Toter ausstrecke, so breite ein seidenes Tuch über mich aus, löse meinen Turban auf, binde die Zehen meiner Füße zusammen, lege ein Messer und ein wenig Salz auf mein Herz, dann laß deine Haare flattern und geh zu deiner Herrin Subeida, zerreiße dein Kleid, schlage dir ins Gesicht und schreie. Sie wird dich dann fragen, was dir widerfahren? Du antwortest ihr: Mögest du lange leben! Abul Hasan ist tot! Sie wird dann über mich trauern und weinen und ihrer Schatzmeisterin befehlen, dir hundert Dinare und ein Stück Seidenzeug zu geben, zu dir aber sagen: Gehe und besorge das Nötige zu seiner Beerdigung, und laß ihn fortbringen. Du nimmst die hundert Dinare und das Stück Seidenstoff und kommst wieder zu mir. Ich stehe dann auf und du legst dich an meinen Platz; darauf gehe ich zum Kalifen und sage ihm: Mögest du leben für Rushat Alfuad! Ich zerreiße meine Kleider und zerraufe meinen Bart. Er wird dann über dich trauern, seinem Schatzmeister befehlen, mir hundert Dinare und ein Stück Seidenstoff zu geben, und mir sagen: Geh, mache die Anstalten zu ihrer Beerdigung und laß sie fortbringen! und alsbald komme ich wieder zu dir.« Rushat Alfuad freute sich über den Vorschlag und sagte: »Es ist wahr, diese List ist vortrefflich.« Sie drückte ihm dann die Augen zu, band ihm die Füße zusammen, bedeckte ihn mit einem Tuch, und tat, wie ihr Herr ihr gesagt hatte. Sie zerriß ihr Kleid, entblößte ihr Haupt, ließ die Haare aufgelöst flattern und ging zur Frau Subeida, wo sie schrie und weinte. Als die Frau Subeida sie in diesem Zustand sah, fragte sie: »Was bedeutet dein Weinen? Was ist dir geschehen?« Sie antwortete weinend und klagend: »Mögest du lange für Abul Hasan leben, Herrin; denn er ist tot.« Die Frau Subeida war sehr betrübt darüber und sagte: »Der arme Abul Hasan!« und weinte ihm eine Träne. Dann befahl sie ihrer Schatzmeisterin, an Rushat Alfuad hundert Dinare auszuzahlen und ihr ein Stück Seidenstoff zu geben; und sagte zu Rushat Alfuad: »Geh’, statte ihn aus und laß ihn beerdigen!« Rushat Alfuad nahm die hundert Dinare und das Stück Seidenzeug und ging freudig nach Hause zu Abul Hasan, um ihm zu erzählen, wie es ihr ergangen. Er stand ebenso freudig auf, umgürtete sich und tanzte; die hundert Dinare und das Stück Seidenzeug aber bewahrte er auf.
    Abul Hasan streckte dann Rushat Alfuad auf dem Boden aus und tat mit ihr, wie sie vorhin mit ihm getan hatte; dann zerriß er sein Kleid, raufte sich seinen Bart aus, löste sich seinen Turban auf und lief zum Kalifen, der im Richtersaale saß und schlug sich auf die Brust vor ihm. Der Kalif fragte ihn: »Was ist dir, Abul Hasan?« Der weinte und sprach. »O wäre doch dein Gesellschafter nie gewesen und seine Stunde nie gekommen.« Der Kalif fragte: »So spreche doch!« Abul Hasan sagte endlich: »Mögest du leben, Herr! für Rushat Alfuad; sie ist tot!« Der Kalif rief aus: »Es gibt keinen Gott außer Gott!« und schlug die Hände übereinander. Er tröstete dann Abul Hasan und sagte zu ihm: »Sei nicht betrübt, du sollst eine andere Frau haben!« Dann befahl er dem Schatzmeister, er solle Abul Hasan ein Stück Seidenzeug und hundert Dinare geben. Dieser gab ihm, was der Kalif befohlen; dann sagte der Kalif: »Geh’, statte sie aus und laß sie auf eine anständige Weise beerdigen!« Abul Hasan nahm, was ihm geschenkt worden, ging freudig nach Hause zu Rushat Alfuad und sagte ihr: »Steh’ auf! denn schon haben wir unsere Absicht erreicht.« Sie stand auf; er übergab ihr die hundert Dinare und das

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