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Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stück Seidenzeug, worüber sie sich freute. Sie legten das Gold zu dem Gold, und das Seidenzeug zu dem, das sie schon hatten, setzten sich nieder und waren fröhlicher Dinge.
    Sobald Abul Hasan vom Kalifen weggegangen war, um Rushat Alfuad auszustatten, hob der Kalif in seiner Bestürzung den Divan auf und ging, gestützt auf Masrur, den Scharfrichter der Rache, um die Frau Subeida wegen ihrer Sklavin zu trösten; da fand er sie weinend und die Ankunft des Kalifen erwartend, um ihn wegen Abul Hasan zu trösten. Der Kalif sagte: »Mögest du lange leben für deine Sklavin Rushat Alfuad.« Sie antwortete: »Herr! Gott erhalte meine Sklavin! und mögest du leben für deinen Gesellschafter Abul Hasan, denn er ist tot.« Der Kalif lächelte und sagte zu seinem Diener: »O Masrur! wahrlich, die Frauen haben wenig Vernunft; ich beschwöre dich bei Gott, war nicht eben Abul Hasan bei mir?« Da sagte die Frau Subeida und lachte mitten im Schmerze: »Laß doch deinen Scherz! Ist es nicht genug, daß Abul Hasan tot ist, soll auch noch meine Sklavin tot sein? so daß jedes von uns etwas verliere; und du sagst noch, ich habe wenig Vernunft?« Der Kalif erwiderte: »Gewiß, Rushat Alfuad ist tot!« Aber die Frau Subeida sagte: »Abul Hasan war gewiß nicht bei dir und du hast ihn nicht gesehen: hingegen war Rushat Alfuad eben bei mir, traurig, weinend, mit zerrissenen Kleidern; ich habe sie getröstet und ihr hundert Dinare und ein Stück Seidenzeug reichen lassen, und ich erwartete dich, um dich wegen deines Gesellschafters Abul Hasan zu trösten; ich wollte eben nach dir schicken.« Der Kalif lachte und sagte: »Es ist niemand anders als Rushat Alfuad gestorben.« Aber die Frau Subeida sagte: »Es ist niemand anders als Abul Hasan gestorben.« Der Kalif wurde so zornig, daß ihm die Haschimitische 3 Ader zwischen den Augen anschwoll. Er sagte zu Masrur: »Geh in das Haus Abul Hasans und sieh, wer dort gestorben ist!« Masrur lief fort, und der Kalif sagte zur Frau Subeida: »Willst du wetten?« Sie sagte. »Ja, ich wette, daß Abul Hasan tot ist!« und der Kalif: »Und ich wette, daß Rushat Alfuad tot ist! Ich setze den Lustgarten zum Preis gegen dein Schloß und den Bildersaal.« Sie blieben nun beisammen, um die Rückkehr Masrurs zu erwarten, der eilig fortgelaufen war, bis er in Abul Hasans Quartier kam.
    Abul Hasan saß an ein Fenster gelehnt und bemerkte, wie Masrur gegen seine Wohnung kam; da sprach er zu Rushat Alfuad: »Mir ist, als hätte der Kalif, nachdem ich ihn verlassen, den Divan aufgehoben und wäre zu Frau Subeida gegangen, um sie über deinen Verlust zu trösten, während sie ein gleiches mit ihm tun wollte, und zu ihm sagte: Gott vermehre deinen Lohn für den Tod Abul Hasans! und als habe der Kalif ihr dann geantwortet: Niemand anders, als Rushat Alfuad ist gestorben, möge dich Gott für sie leben lassen! Sie wird dann wieder erwidert haben: Nein, dein Gesellschafter Abul Hasan ist gestorben, und er wird behauptet haben. Nein, Rushat Alfuad ist tot! Sie werden dann so lange gestritten haben, bis der Kalif zornig wurde und sie miteinander wetteten und Masrur abschickten, um zu sehen, wer der Gestorbene ist. Das Beste ist nun, du legst dich hin, damit Masrur dich tot sieht, es dem Kalifen berichtet und meine Worte bestätigt.« Rushat Alfuad streckte sich hin und Abul Hasan deckte sie mit ihrem Tuche zu, und setzte sich ihr zur Seite und weinte. Da kam Masrur ins Zimmer und grüßte Abul Hasan; er sah Rushat Alfuad ausgestreckt, deckte ihr Gesicht auf und sagte: »Es gibt keinen Gott, außer Gott! Unsere Schwester Alfuad ist tot; wie schnell raffte sie die Bestimmung weg! Gott erbarme sich deiner und befreie dich von jeder Schuld!« Er kehrte dann zurück und erzählte dem Kalifen und der Frau Subeida, was vorgefallen, und lachte dabei. Der Kalif sagte. »Das ist keine Zeit zum Lachen, du Verruchter! Erzähle uns, wer gestorben.« Masrur sagte dem Kalifen: »Bei Gott, Herr! Abul Hasan ist wohl, und nur Rushat Alfuad ist tot.« Der Kalif sagte zu Subeida: »Du hast dein Schloß bei der Wette verloren,« und lachte sie aus und sagte: »Masrur! erzähle was du gesehen!« Der sagte: »In Wahrheit, meine Gebieterin! ich bin in einem fort gelaufen, bis ich in Abul Hasans Wohnung kam, da sah ich Rushat Alfuad tot ausgestreckt, und Abul Hasan saß ihr zur Seite und weinte; ich grüßte, tröstete ihn und setzte mich neben ihn; drauf entblößte ich Rushat Alfuads Gesicht und sah, daß sie tot war; denn ihr Gesicht

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