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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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hatte. Nun wollte er gehen.
    Einen Herzschlag zu lange blickten sie sich in die Augen. Wie ein Pirat sah er aus – mit dem Ohrring und seinem Bartschatten! Sie fühlte sich unsicher, wusste nicht, was sie sagen sollte, und griff Halt suchend nach dem Türknauf.
    Als Raffa ihre Hand mit seiner bedeckte, atmete sie schneller. Würde er sie jetzt …?
    Gebannt stand sie da, während er ihr mit dem Handrücken über die Wange strich.
    „Sie haben sich heute Nacht tapfer geschlagen, Casey.“
    „Danke …“ Benommen rührte sie sich, ihr wurde heiß … Sie brauchte einen Moment, ehe ihr bewusst wurde, dass Raffa gegangen war.

8. KAPITEL
    Auf einmal war Casey so erschöpft, dass sie ihre Kleidung einfach auf den Boden fallen und sich aufs Bett sinken ließ. Sie musste sofort eingeschlafen sein, wie ihr klar wurde, als der Wecker auf dem Nachttisch klingelte. Offenbar musste Raffa gemerkt haben, wie müde sie war. Hatte er sie deshalb so unvermittelt verlassen? Verträumt berührte sie die Stelle an ihrer Wange, die er liebkost hatte. Wie wäre der Rest der Nacht verlaufen, wenn er sie in den Arm genommen hätte und …?
    Casey verbot sich, den Gedanken weiterzuspinnen, und glitt aus dem Bett. Was sich zwischen Raffa und ihr abspielte, war rein geschäftlich. Nach nur drei Stunden Schlaf stand ihr ein neuer anstrengender Arbeitstag bevor, und Raffa erwartete von ihr vollen Einsatz.
    Das Telefon klingelte, als sie aus dem Bad kam. Rasch nahm sie den Hörer auf und erschauerte, als sie die vertraute Stimme hörte: „Diesmal dürften Sie kaum fertig sein.“
    „Richtig. Geben Sie mir fünf Minuten.“
    „Ich bin unten in der Hotelhalle.“ Die Verbindung war unterbrochen.
    Raffa brachte Casey zum Ballsaal seines neuesten Hotels, in dem die Auktion stattfinden sollte. Dort legte er ihr eine Gästeliste und die Tischordnung vor, um die sie ihn gebeten hatte. Es sei wichtig, rivalisierende Bieter an den verschiedenen Tischen zu kennen, hatte sie ihm erklärt.
    Bis Mittag hatte Casey sich einen guten Überblick verschafft und Raffa überzeugt, dass sie ihr Fach beherrschte. Sie konnte Leute zusammentrommeln und wirksam im Team arbeiten. Nur eine Frage beschäftigte Raffa immer noch: Konnte sie gelangweilte Milliardäre dazu zu bringen, sich gegenseitig auf Teufel komm raus zu überbieten?
    „Mittagessen?“, schlug er ihr schließlich vor.
    „Dafür bleibt mir keine Zeit“, wehrte sie ab, da eine Blumenbotin gerade Körbe mit Blumenschmuck anschleppte.
    Raffa hielt Casey am Arm zurück, als sie die Lieferung übernehmen wollte. „Delegieren Sie“, forderte er sie auf.
    „Aber Raffa …“
    „Können Sie delegieren oder nicht? Wenn nicht, sind Sie für den Posten nicht geeignet.“
    „Natürlich kann ich delegieren.“
    „Dann tun Sie’s.“
    „Lassen Sie die Floristin ihren Job machen. Sie können nicht alles allein tun, Casey.“ Seine Augen funkelten verdächtig. „Nicht einmal ich kann das.“
    Ehe sie sich versah, führte Raffa sie zu seinem Privataufzug, der ausschließlich für ihn reserviert war. Nicht einmal die allgegenwärtigen Leibwächter tauchten hier auf, und es gab auch keine Glaswände. Die Dreihundertmeterreise führte direkt zu Raffas Penthausapartment hinauf, das die gesamte oberste Ebene einnahm.
    Auf halbem Weg nach oben hielt der Aufzug. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Casey beunruhigt.
    „Alles ist bestens.“ Raffas Augen schimmerten dunkel, er stützte sich mit einer Hand so an die Wand, dass Casey gefangen war.
    Hilflos erwiderte sie seinen Blick. „Ich verstehe nicht …“
    „Ich denke schon.“
    „Haben Sie sich versehentlich an die Schalter gelehnt?“
    „Trauen Sie sich selbst nicht, Casey?“
    Ihr Blick wurde unsicher.
    „ Möchten Sie, dass ich sage, ich hätte mich versehentlich an die Schalter gelehnt? Würde Sie das beruhigen?“ Forschend sah er ihr in die Augen. Sie atmete erregt, ihre Lippen waren nur Zentimeter von seinen entfernt. „Ja?“, drängte er, als sie nur schwach die Schulter zuckte und fortblickte. Doch Raffa hob sanft ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Warum trauen Sie sich selbst nicht, Casey?“
    In der Stille war nur ihr heftiges Atmen zu hören. Sie ist noch unberührt, ermahnte er sich. Die weiche Lederbank, der Spiegel, die gepolsterte Wand … er durfte die Situation nicht ausnutzen.
    „Haben Sie Hunger?“, fragte er leise.
    Nun atmete sie auf. „Sehr sogar.“
    „Bei mir oben bekommen Sie etwas zu essen.“ Raffa drückte

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