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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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knickste sie und ließ sich nicht anmerken, wie angespannt sie war. Kostümspiele mit einem König waren noch sehr viel aufregender, als sie sich vorgestellt hatte.
    Es gefiel Raffa, wie selbstbewusst Casey auftrat, obwohl der Saal voller Menschen war. Er wusste, dass sie sein Interesse an ihr spürte, fand es erregend, dass sie ihn so offen, entschlossen, fast herausfordernd ansah. Wie eine Königin bewegte sie sich an seiner Seite, und es erfüllte ihn mit Stolz, sie mit den Anwesenden bekannt zu machen.
    Unauffällig betrachtete Casey Raffas bodenlanges dunkelblaues Gewand, während er sie durch den Ballsaal führte und den Gästen vorstellte. Besonders die Damen waren von seinem glanzvollen Auftreten, seinen goldbesetzten Gewändern beeindruckt, zu denen er einen prächtigen Kopfschmuck trug –, und einen gefährlich wirkenden Dolch an der Taille.
    Neugierig beugte Casey sich leicht zu Raffa hinüber, um den Duft besser wahrnehmen zu können, den die Quaste an seinem Hals verströmte.
    „Mögen Sie den Geruch von Vanille und Sandelholz, Casey?“, fragte er leise.
    Ertappt wich sie zurück. „Sehr …“ Wie konnte sie den Duft dieses attraktiven, sexy Mannes nicht mögen?
    „Sie haben richtig vermutet“, klärte er sie auf. „Die Quaste enthält erlesene Duftstoffe. Sie gehört zum traditionellen Ornat –, wie auch der khanjar , mein Degen.“
    „Ihr Degen?“
    „Der Knauf des königlichen khanjar ist kleiner als bei anderen Dolchen.“
    „Ach …“
    „Dafür ist die Klinge schwerer und zweischneidig“, fuhr Raffa lächelnd fort. „Der königliche khanjar ist um vieles wirksamer als andere Messer dieser Art.“
    Casey dachte kurz nach. „Aber sollte ein Königskhanjar nicht eher größer sein als normale?“
    „Vielleicht besitze ich einen, den ich nicht allen zeige“, bemerkte er bedeutsam.
    Die Anspielung ließ sie erröten. „Ich verstehe …“
    Ehe sie weitersprechen konnte, erschien ein anderer Gast an Raffas Seite.
    „Herr Botschafter, darf ich Ihnen Ms Michaels vorstellen? Sie hat die heutige Auktion für mich organisiert und beabsichtigt, alle Rekorde zu brechen.“
    „Dann darf ich Ihnen viel Erfolg wünschen, Ms Michaels.“ Höflich deutete der Mann einen Handkuss an.
    Die Geste überraschte sie … allerdings nicht so sehr wie der Ausdruck in Raffas Augen. Missfiel ihm, dass der Botschafter sie berührte?
    Raffa begehrte sie!, wurde ihr in diesem Moment bewusst. Die Entdeckung beflügelte sie und machte sie glücklich. Es war wunderbar, begehrt zu werden … vor allem, wenn der Mann sie begehrte, in den sie sich verliebt hatte!
    Aber … wünschte sie sich mehr? Forschend sah sie Raffa an. Wollte sie mit ihm schlafen?
    O ja! Sie sehnte sich danach, in seinen Armen zu liegen.
    Die Art und Weise, wie Casey die Auktion gestaltete, überraschte alle – außer Raffa und sein Team. Statt auf einem Podium zu stehen und lautstark Gebote anzufordern, veranstaltete sie eine „stumme“ Auktion, bei der die anwesenden Milliardäre nur raten konnten, was die Konkurrenz bot. Keiner sollte mit seinem Reichtum protzen, die Gebote wurden in Umschlägen abgegeben. Geheim.
    Erwartungsvolles Raunen erfüllte den Ballsaal. Welcher Prinz oder Botschafter würde die übrigen Mitbietenden ausstechen? Taxierende Blicke flogen durch den Raum. Wie hoch sollte man gehen, um das begehrte Objekt zu ersteigern? Laufend wurden versiegelte Umschläge mit Geboten in die große Trommel neben Casey geworfen.
    Casey hat recht, dachte Raffa. Die Scheichs würden unerhört hohe Summen einsetzen, um sich vor Niederrangigeren nicht zu blamieren.
    Der Abend entwickelte sich so stürmisch, dass eine weitere Trommel aufgestellt werden musste. Und selbst sie war bald voll. Während der ganzen Zeit blieb Casey bescheiden und charmant. Für Raffa war sie die Schönste im Saal. Geschäftig eilte sie hin und her, kümmerte sich um alles und engagierte sich noch persönlicher als das übrige Team. Sie hatte sich selbst übertroffen und wirklich an alles gedacht, unter anderem auch an goldene Füllfederhalter zum Ausschreiben der Schecks für Männer, die sonst alles ihren Angestellten überließen, und an mit Diamantsplittern besetzte Stifte für die Scharen verwöhnter Prinzessinnen.
    Fasziniert beobachtete er Casey. Sie besaß etwas weit Wertvolleres als Geld: die Fähigkeit, Dinge zu bewegen, Neues zu wagen. Mit Mut und Tatkraft hatte sie etwas ihr völlig Fremdes zu einem Triumph gemacht.
    „Es war eine geniale Idee,

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