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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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es nur zu gut …
    Aber er durfte die Situation nicht ausnutzen. Casey war erschöpft und aufgewühlt und sehr verletzlich …
    Noch einen letzten zarten Kuss auf den Mund, dann löste Raffa sich von ihr. Er nahm sein Handy heraus, bestellte seine Limousine, nahm Casey bei der Hand und kehrte mit ihr ins Haus zurück.
    Die Limousine wartete am Straßenrand. „Mein Fahrer bringt Sie nach Hause“, erklärte er sanft.
    Ihr war, als erwachte sie aus einem Traum. Benommen sah sie ihn an.
    Es war nur ein Kuss, wurde ihr bewusst. Nicht mehr.
    „Gute Nacht, Casey“, sagte er leise und half ihr auf den Rücksitz des Wagens.
    Stumm blickte sie ihn durch das Wagenfenster an. Es hätte ihn nicht überrascht, wenn er in ihrem Blick Verärgerung, Ernüchterung gelesen hätte. Er zog sich zurück, obwohl er am liebsten mit ihr geschlafen hätte. Doch wie bei der Auktion hatte er für sein Verhalten seine Gründe, die nur ihn etwas angingen.
    Nachdem der Zimmerservice ihr Frühstück auf den Tisch gestellt hatte, kehrte Casey ins Bett zurück und zog sich das Kissen über den Kopf. Sie hatte eine schreckliche Nacht hinter sich. Nach einer Weile schleuderte sie das Kissen auf den Boden und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. Verträumt berührte sie ihre Lippen, glaubte Raffas Kuss noch immer zu spüren.
    Sein Kuss …
    Verklärt schloss sie die Augen und durchlebte die Augenblicke erneut. Sie kannte sich selbst nicht mehr. Es machte ihr Angst, wie stark sie für Raffa empfand. Obwohl sie sich vor körperlicher Intimität scheute, begehrte sie ihn, wünschte sich mehr …
    Casey sprang aus dem Bett und legte schützend die Arme um sich. Sie musste sich ihre Träume aus dem Kopf schlagen! Raffa war nicht der Richtige für sie. Er lebte in einer Welt, in der Geld die Antwort auf alles war. Dennoch …
    Sie verbot sich, den Gedanken zu Ende zu denken.
    Wenn sie den Tag überstehen wollte, musste sie etwas zu sich nehmen. Unschlüssig betrachtete sie das leckere Essen, die Säfte auf dem Tisch. Ein vernünftiges Frühstück würde ihr guttun.
    Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie die traumhafte Aussicht auf den Jachthafen und das türkis schimmernde Meer nicht wahrnahm. Nachdem sie sich eine Tasse Pfefferminztee eingeschenkt hatte, faltete sie die Morgenausgabe der A’Qaban Times auseinander – und kam nur bis zur Titelschlagzeile.
    Schlussgebot: Landesherr verdoppelt Auktionserlös aus Pri
vatschatulle
    Aufstöhnend legte Casey die Zeitung nieder, schob den Teller beiseite und stand auf.
Sie hatte keinen Appetit mehr.
    Raffa sei auf dem Poloplatz, erfuhr Casey, als sie sein Büro anrief.
    Zwar besaß sie keine Poloausstattung, aber nach ihrem Einkaufsbummel besaß sie nun genug Garderobe. Sie entschied sich für den bescheidenen Rock und die Jacke, die sie sich für die Arbeit gekauft hatte, dazu flache Laufschuhe, verzichtete auf Make-up und band sich das Haar zurück. Vor ihr lag kein Ausflug, sondern ein Bußgang –, vielleicht sogar die letzte Begegnung mit Raffa überhaupt. Sträflich voreilig hatte sie Schlüsse gezogen, die er ihr möglicherweise nicht verzieh. Statt Gebote abzugeben, hatte er den Auktionserlös einfach verdoppelt …
    Während der Fahrt zur Poloanlage legte Casey sich zurecht, was sie vorbringen wollte. Wenn sie sich entschuldigt hatte, würden sie einander nichts mehr zu sagen haben. Was Raffa tat, ging sie nichts an. Dennoch hatte sie gehofft, ihn zu begleiten –, an einen Ort, wo Juwelen und Designerkleidung unwichtig waren.
    Jetzt musste sie erkennen, dass ihr Traum ausgeträumt war.

11. KAPITEL
    Casey war sich nicht sicher, was sie tun würde, wenn sie am Polofeld ankam. Da die Leibwächter den Hotelchauffeur gleich erkannten, beschloss sie, sich einfach so weit fahren zu lassen, wie Raffas Sicherheitsleute es zuließen.
    Sie bedankte sich beim Fahrer, stieg aus und schlenderte zum Zaun, der das Spielfeld umgab. Dort blieb sie stehen und beugte sich neugierig über das Geländer.
    Das Spiel war in vollem Gang, und sie entdeckte Raffa sofort. In heller Reithose, dunklem Hemd und Gesichtsschutz wirkte er kämpferisch, fast bedrohlich. Irgendwo hatte Casey gelesen, ein Poloball könnte Geschwindigkeiten bis zu hundertfünfzig Stundenkilometer erreichen –, daher wohl auch die Gesichtsmaske und die dicken ledernen Knieschoner.
    Raffa ritt eine schwitzende, feurig schnaubende Stute, die er mühelos beherrschte. Fasziniert beobachtete Casey ihn. Raffa im gestreckten Galopp, den

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