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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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behutsam.
    Schließlich blickte er auf. „Besser?“
    „Besser“, versicherte Casey ihm seufzend.
    Raffa richtete sich auf, die Stimmung zwischen ihnen war gelöster. „Darf ich Sie in den Ballsaal zurückbegleiten?“, schlug er ihr freundlich vor. „Aber vorher sollten Sie die wieder anziehen.“ Er reichte ihr den verlorenen Schuh.
    Casey blickte darauf, dann sah sie ihn an. Ein Vergleich mit Cinderella würde ihn teuer zu stehen kommen, erkannte Raffa.
    „Dann sollte ich mich wohl beeilen“, sagte sie, wieder ganz Geschäftsfrau. „Ich habe das Team lange genug warten lassen.“
    Raffa stützte sie, während sie das Riemchen der Sandalette festzog. Er war stolz auf Casey und das Team, das sie geleitet hatte.
    Lächelnd bot er ihr den Arm. „Fertig?“
    „Ja.“
    Am Saaleingang blieb er mit ihr stehen, bis er sicher war, dass aller Augen auf sie gerichtet waren. Selten hatte er sich so gut gefühlt.
    „Ist Ihnen das nicht peinlich, Raffa?“, flüsterte sie ihm zu, als er sie zum Podium führte.
    „Warum sollte es mir peinlich sein, meine Rekordbrecherin zur Bühne zu geleiten, wo sie der wohlverdiente Beifall erwartet?“
    Raffa hielt sich im Hintergrund, während Casey und ihr Team von allen gefeiert wurden. In kürzester Zeit hatten sie eine unfassliche Summe zusammengebracht. Es gefiel ihm, dass Casey etwas zurückwich, um ihren Kollegen den Vortritt zu lassen. Sie war ihm ähnlicher, als er gedacht hatte. Bald musste er sich ganz dem Regieren seines Landes widmen – und die Episode mit Casey würde der Vergangenheit angehören …
    Noch nicht, dachte er, als sie Anstalten machte, die Bühne zu verlassen. Nicht jetzt, wo sie ihm zu vertrauen begann …
    „Vergessen Sie nicht, dass Sie mit mir gehen“, erinnerte er sie und geleitete sie von der Bühne.
    Während er Casey den schicksalhaften Schal zurechtzupfte, erhöhte sich die Spannung zwischen ihnen, es war, als würde ein Stromkreis geschlossen. Sein Atem streifte ihren Hals, und er spürte, dass sie erbebte. „Oder möchten Sie lieber ein Taxi nehmen?“
    „Davon gibt es sicher genug.“ Sie blickte ihm in die Augen. „Raffa, bitte hören Sie auf, mich zu dirigieren. Wenn ich in A’Qaban arbeiten soll, müssen Sie mich selbstständig handeln lassen.“
    „Möchten Sie hier arbeiten, Casey?“
    Nun wurde sie ganz still. Sie hielt ihn für arrogant und konnte ihm nicht verzeihen, dass er sich bei der Auktion zurückgehalten hatte.
    „Das liegt bei Ihnen, Raffa“, sagte sie endlich.
    „Vielleicht werden Sie hier arbeiten. Aber ehe ich Ihnen ein Angebot mache, möchte ich, dass Sie mich begleiten, Casey. Danach können Sie entscheiden, ob Sie es annehmen oder nicht.“
    „Wohin soll ich Sie begleiten?“, fragte sie argwöhnisch.
    „Warten Sie ab“, erwiderte er leise und nahm ihren Arm.
    Raffa winkte die Leibwächter fort, er wollte mit Casey allein sein. Zielstrebig geleitete er sie zu einem langen Korridor, an dessen Ende eine Doppeltür in paradiesisch anmutende Gartenanlagen führte. In dieser unvergleichlichen Umgebung würde Casey ihre Enttäuschung vergessen.
    Wie erwartet, blieb sie gebannt stehen und blickte sich um. „Raffa, das ist märchenhaft …“
    In der Luft lag zarter Erdbeerduft, im Hintergrund plätscherten Springbrunnen. Selbst er, der so oft hier gewesen war, blieb stehen, um die kunstvollen Mosaike und die üppige Pflanzenwelt auf sich wirken zu lassen. Seine Architekten hatten seine kühnsten Visionen übertroffen. Genau wie Casey …
    Spontan nahm er ihre Hände. „Ich möchte dem Beifall meiner Gäste meinen persönlichen Dank hinzufügen – für alles, was Sie heute Abend zuwege gebracht haben. Sie können sich nicht vorstellen, wie vielen Menschen das Geld helfen wird, das Sie zusammengebracht haben.“
    „Das freut mich wirklich.“ Sie dachte an Raffas enttäuschendes Verhalten und senkte den Blick.
    Langsam zog er sie an sich.
    „Raffa …“ Nur halbherzig stemmte sie sich gegen seine Brust. „Ich wünschte …“
    Er ließ sie nicht ausreden. Waren es die Tränen in ihren Augen, ihre bebenden Lippen … er verspürte nur noch das Bedürfnis, Casey zu beruhigen.
    Es war himmlisch, ihre Lippen zu spüren. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was ihm gefehlt hatte. Er küsste sie inniger, Verlangen durchflutete ihn, als sie den Kuss erwiderte. Er küsste sie, bis sie jeden Widerstand vergaß und sehnsüchtig seufzte.
    Dann kehrte die Vernunft zurück. Was tat er hier? Wohin sollte das führen? Er wusste

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