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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Casey sich in die Knöchel ihrer Hand. Endlich folgte eine Atempause. Wie nach jedem Tor, wechselten die Mannschaften die Spielrichtung.
    Raffa hielt ein Handicap von zehn –, die höchste Spielklasse. Irgendwo hatte Casey gelesen, dass nur ein einziger anderer Mann auf der Welt die gleiche Leistungsstärke aufweisen konnte. Dennoch beschlich Casey ein ungutes Gefühl. Sie wusste, dass Raffa sich nie geschlagen geben würde, ganz gleich, wie erbittert der Kampf wurde.
    Erleichtert ließ Casey sich im Sessel zurücksinken, als die Halbzeit ohne Zwischenfall erreicht war. Nun stürzten alle Gäste aus dem Zelt und eilten wie auf Kommando zur Koppel hinaus, wo die Polospieler sich versammelten – oder auf dem Spielfeld den Rasen niedertrampelten. Casey entschied sich für Letzteres und schlenderte zu einer ruhigen Stelle, um sich zu beruhigen.
    Hufgeklapper auf den Pflastersteinen verriet, dass die Stallburschen frische Ponys herbeiführten. Kurz darauf signalisierte lautes Klingeln den Reitern, dass es Zeit wurde, wieder aufzusitzen –, den anderen, das Feld zu räumen. Während Casey die Vorbereitungen der Teams verfolgte, konnte sie nur hoffen, dass Raffa auch die zweite Halbzeit unbeschadet überstand. Geschmeidig schwang er sich in den Sattel, ignorierte den Versuch eines Mädchens, ihm die Zügel zu halten, und kümmerte sich selbst um seine Ausrüstung.
    Und Ausrüstung gab es genug, wie Casey feststellte.
    Als spürte Raffa, was in ihr vorging, blickte er kurz zu ihr herüber.
    Als Raffa gleich darauf unter donnerndem Hufgetrappel aus Caseys Blickfeld verschwand, war sie zu nervös, um auch die zweite Spielhälfte von ihrem Platz im Schatten zu verfolgen. Sie schlenderte zum Spielfeldrand und zuckte zusammen, als Raffa an ihr vorbeigaloppierte, um den Ball zu schlagen.
    Angespannt stand Casey am Zaun, als sie einen lauten Warnruf hörte. Sie wandte sich um und sah Raffa direkt auf sich zustürmen. Alarmiert wurde ihr bewusst, dass er ihr zuschrie, aus dem Weg zu gehen.
    Fast auf dem Rücken des Pferdes liegend, trieb er das Tier zur Höchstgeschwindigkeit an – direkt auf sie zu. Doch obwohl die Hufe einen tödlichen Trommelwirbel schlugen, blieb Casey schockiert stehen und verfolgte, wie er versuchte, einen anderen Reiter aus dem Feld zu drängen.
    Nein, das Pferd des anderen Polospielers ging durch! Raffa bemühte sich, das Tier abzudrängen, weil es schnaubend direkt auf sie zuraste.
    Schulter an Schulter, Knie an Knie brausten Raffa und der Reiter heran. Entsetzt erkannte Casey, dass die beiden sie über den Haufen reiten würden –, als Raffa in letzter Sekunde abschwenkte und so vermied, den Zaun zu rammen. Der andere Spieler war weniger geschickt. Casey wollte schreien, brachte jedoch keinen Ton hervor, während Ross, Reiter und Zaun auf sie zuschossen.

12. KAPITEL
    Was als Nächstes geschah, nahm Casey nur bruchstückhaft wahr. Eben noch sah sie die Katastrophe buchstäblich auf sich zukommen, stand vor Schreck wie gelähmt da, im nächsten Moment befand sie sich über dem Boden sicher in Raffas Armen.
    „Sie haben mir das Leben gerettet“, brachte sie schwach hervor, als er sie vor sich auf den Sattel setzte.
    Grimmig schwieg er und hielt sie fester umfangen.
    Casey ließ sich matt an ihn sinken. „Ist das andere Pferd gerettet?“
    „Auch sein Reiter“, erwiderte er heiser. „Der Zaun hat verloren.“
    Vorsichtig drehte Casey sich zu Raffa um. Beim Anblick des entschlossenen Ausdrucks in seinen Augen liefen die letzten Sekunden des Fastdramas wie in Zeitlupe vor ihr ab: Raffas entsetzter Aufschrei, das Funkeln in seinen Augen, während er sie der tödlichen Gefahr entriss.
    „Danke …“
    „Bitte versuchen Sie stillzusitzen, bis wir sicher sein können, dass Sie unverletzt sind.“ Raffa lenkte sein Polopony zum Erste-Hilfe-Zelt. „Dummerchen“, brummelte er rau. „Warum haben Sie sich dieser Gefahr ausgesetzt?“
    Weil ich Ihnen zusehen wollte und mich um Sie gesorgt habe … weil ich Sie liebe …
    Casey wusste, dass Raffa keine Antwort von ihr erwartete. Erleichtert schmiegte sie sich einfach nur an ihn.
    „Ich hole Sie aus der Sonne, und Sie gehen prompt in den Clinch mit einem Zaun“, murrte er. „Kann ich Sie keine Minute allein lassen?“
    Wieder war keine Antwort nötig. Wie zufällig streifte Raffas Wange ihr Gesicht. Er schien sich für den Zwischenfall verantwortlich zu fühlen, und Casey wollte ihn beruhigen. „Sie konnten nichts dafür. Ich war

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