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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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eine ‚stumme‘ Auktion zu veranstalten“, gestand er ihr, als sie sich gegen Ende des Abends zu ihm gesellte. Ihre Wangen waren gerötet, die Augen funkelten siegesgewiss, noch nie war sie ihm so schön erschienen.
    „Danke“, erwiderte Casey atemlos. „Ich denke, wir haben die Rekordsumme erreicht, die Sie erhofft hatten. Aber genau wissen wir es erst, wenn alles ausgezählt ist –, und das dürfte noch eine Weile dauern, weil es so viele Objekte sind.“ Lachend spreizte sie die Hände, sie konnte immer noch nicht recht fassen, dass es so viel Reichtum gab. „Das Team ist weiter vollauf damit beschäftigt“, verriet sie Raffa. „Uns allen schwirrt der Kopf, denn jetzt müssen wir feststellen, wer was ersteigert hat. Manche Scheckbeträge haben so viele Nullen, dass wir alles zwei Mal überprüfen, um ganz sicher zu sein. Einige gewitzte Bieter haben sich sogar dazu verstiegen, mit gemischten Währungen zu steigern, um die Ergebnisauszählungen zu erschweren“, vertraute sie Raffa kopfschüttelnd an.
    „Pack!“ Aufmunternd nahm er ihren Arm. „Aber ich bin sicher, Sie werden auch das meistern.“ „Natürlich“, versicherte sie ihm. „Und jetzt sollte ich wieder zum Team zurückkehren und den anderen helfen.“
    Eindringlich sah er ihr in die Augen. „Noch nicht.“
Ihr schoss das Blut in die Wangen. „Gut, ich bleibe noch –, wenn es Ihrem Beduinenprojekt nützt …“ „Sie haben mehr bewirkt, als Sie ahnen, Casey.“ „Das würde ich nur zu gern glauben“, erwiderte sie leise. „Sie erfahren die Ergebnisse als Erste, das verspreche ich Ih
    nen.“ Nun war er entschlossen, Caseys Wunsch zu erfüllen, sie in die Wüste mitzunehmen. Sie wirkte erfreut, lächelte vertrauensvoll. Das machte ihn glücklicher, als er sich eingestehen durfte. „Sie sollten zu Ihren Gästen zurückkehren“, erinnerte sie ihn ruhig. „Ja“, gab er ihr recht. „Und danach bringe ich Sie nach Hause.“
    Jetzt war sie hellwach.
    „Es sei denn, Sie möchten nicht …?“
    Schweigend blickte sie ihn einen Augenblick lang an, dann sagte sie scheu: „Danke … das wäre schön.“
    „Gehen Sie.“ Sanft berührte er ihren Arm. „Gehen Sie, und genießen Sie Ihren Triumph, Casey Michaels. Dieser Abend gehört Ihnen.“
    Im Arbeitsraum neben dem Ballsaal hatte Casey die Auktionsergebnisse so oft überprüft, dass die Zahlen vor ihren Augen verschwammen. Es gab keinen Fehler. Sie hatten eine Rekordsumme zusammengebracht – eine unglaubliche Menge Geld! Das machte sie stolz, denn dies war ihr Debüt als Auktionatorin.
    Auch sie hatte ein Gebot auf etwas abgegeben, das sie sich leisten konnte –, einen von Beduinen gewebten, überaus zarten Schal. Sie hatte bemerkt, dass er im allgemeinen Bietrausch neben so vielen kostbaren Objekten übersehen worden war.
    Spontan legte sie sich das feine Alpakagewebe um die Schultern. Seine himmelblauen und honiggoldenen Farbtöne hatten es ihr angetan.
    Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass der Einzige, der sich alles auf der Auktion hätte leisten können, kein einziges Gebot abgegeben hatte. Dabei schätzte sie Raffa eigentlich völlig anders ein …
    Casey verbannte ihre Gedanken, da die Teammitglieder sich um sie scharten, um ihr Fotos der neuesten transportablen Krankenstationen zu zeigen. Lächelnd freute sie sich mit den Leuten, ließ sich nicht anmerken, wie enttäuscht sie von Raffa war. Nicht einen Cent hatte er für das Wohltätigkeitsprojekt gespendet, das ihm doch angeblich so am Herzen lag.
    Sie hatte sich in ihm geirrt. Raffa war nicht der Mann, als den sie ihn sehen wollte. Ihr Wunschbild von ihm hielt der Wirklichkeit nicht stand.
    Am meisten störte Casey, dass Raffa ihre Rolle bei der Auktion so hochgespielt hatte. Sie wollte kein Lob, hätte sich nur gewünscht, dass auch er sich engagierte und einen Beitrag leistete. Mit seinem unermesslichen Reichtum konnte er sie nicht beeindrucken. Für ihn, den übersättigten Reichen, war die Auktion offenbar nur eine unterhaltsame Abwechslung gewesen.
    Hatte sie wirklich geglaubt, in ihn verliebt zu sein?
    Einen so zynisch denkenden Mann konnte sie nicht lieben.
    „Seine Majestät wartet. Sind Sie bereit?“, machte ein Leibwächter sich hinter ihr bemerkbar.
    Langsam drehte Casey sich zu ihm um. In ihrer Enttäuschung hatte sie vergessen, dass Raffa sie ins Hotel bringen wollte. Damit war sie einverstanden gewesen … ehe sie erkannte, dass er sich arrogant zurückgehalten hatte, während er seine Gäste dazu

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