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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Er warf sich ein Handtuch über die Schulter und eilte zu den beruhigenden Fluten des Sees. Casey hatte sich die Zutaten zurechtgelegt und wusste, was sie kochen würde, als Raffa zurückkehrte. „Alles menschleer in der Oase“, rief er ihr von draußen zu. „Sie können also unbeobachtet schwimmen, während ich Brennholz für unser Lagerfeuer suche.“
    Bis Raffa gegangen war, wartete Casey, dann spähte sie aus dem Zelt, um sich zu vergewissern, dass niemand da war. Befreit rannte sie zum See hinunter. Am Ufer blieb sie stehen und betrachtete die Wüste. Der Mond schien nur für sie, die Sterne funkelten verheißungsvoll auf sie herab …
    Raffas Warnung vor Skorpionen fiel ihr ein. Kritisch blickte sie sich um, ehe sie sich auszog und ihre Kleidung auf einen Felsbrocken legte. Hier war sie mutterseelenallein und konnte unbedenklich nackt baden.
    Vorsichtig watete sie ins Wasser. Raffa hatte nicht zu viel versprochen. Der Boden des Sees war fest und steinlos. Die Wüstensonne hatte das Wasser auf Körpertemperatur erhitzt, Casey aalte sich einen Moment in den seidigen Fluten, dann kraulte sie los.
    Etwas später fiel Casey ein, dass sie Raffa helfen sollte, das Abendessen zuzubereiten. Schweren Herzens beschloss sie, das paradiesische Oasengewässer zu verlassen.
    Als sie den Kopf hob und sich aufrichtete, entdeckte sie auf dem Dünenkamm eine große Gestalt im schwarzen Bademantel. Casey schwamm zum Ufer, während Raffa seinen Beobachterposten verließ und ihr entgegenkam. Erst als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, fiel ihr ein, dass sie nackt war. Schnell kauerte sich ins flache Wasser. Raffas Züge waren überschattet, und im Sternenlicht schienen seine Augen zu glühen.
    Er lächelte. „Haben Sie nicht etwas vergessen?“, fragte er leise.
    In ihrer Begeisterung war sie ohne Handtuch zum Wasser gerannt. „Haben Sie mir eins mitgebracht?“
    Statt zu antworten, breitete Raffa einfach die Arme aus.
    Würde Casey ihm so weit trauen, dass sie das Wasser unbekleidet verließ?
    Geduldig wartete er am Ufer, bis sie, einer Nymphe gleich, den Fluten entstieg und auf ihn zukam. Verlangen durchströmte ihn, als er sie an sich zog und in seinen schützenden Bademantel aufnahm.
    „Sie haben mir zugesehen“, flüsterte sie anklagend.
    „Dachten Sie, ich würde Sie in der Dunkelheit allein schwimmen lassen? Ihnen hätte etwas zustoßen können.“
    „Ich bin eine gute Schwimmerin.“
    „Auch gute Schwimmer können einen Krampf bekommen.“
    In seinen Bademantel gehüllt, standen sie da, nur hier und da hatte sich etwas Stoff zwischen ihre nackten Körper geschoben. Raffa hielt Casey umfangen, bis sie den Kopf vertrauensvoll an seine Brust legte. Einen Moment lang genoss er ihre Nähe, dann bewegte er sich, und der Bann war gebrochen.
    „Kommen Sie. Wir haben beide Hunger.“ Er reichte ihr die Hand.
    Zuversichtlich ergriff Casey sie. „Ich bin so weit, Raffa.“
    Er zog ihre Finger an die Lippen. „Ich weiß.“
    „Nochmals … danke, Raffa.“ Caseys Ton sagte ihm, dass sie sich nicht von ihren Gefühlen hinreißen lassen wollte. „Hoffentlich ist dies das letzte Mal, dass Sie mich retten mussten.“
    „Keine Sorge. Auf mich können Sie sich verlassen.“ Während sie zum Pavillon zurückkehrten, hielt er sie weiter in seinen Bademantel gehüllt.
    Casey versuchte, nicht zu viel in das hineinzulesen, was zwischen ihnen geschehen war, doch er war glücklich darüber. Er sprach erst wieder, als er die Zeltlasche hob, um Casey eintreten zu lassen.
    „In der Truhe sind Bademäntel“, erinnerte er sie. „Bedienen Sie sich.“
    Tief einatmend ließ er die Lasche zufallen. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. Am liebsten wäre er Casey nachgegangen, um sie die ganze Nacht zu lieben.
    Die Spannung ist das Schönste, sagte er sich und schlenderte lächelnd davon.
    Casey lauschte, bis sie Raffa fortgehen hörte. Sie hatte gehofft, er würde ins Zelt zurückkehren –, aber offenbar wollte er sie warten lassen. Oder begehrte er sie doch nicht?
    Sie hob den Deckel der Truhe und suchte sich den einfachsten Bademantel in der kleinsten Größe aus. Auch er war ihr zu groß, aber er würde seinen Zweck erfüllen.
    Rasch zupfte Casey sich den Mantel zurecht, band ihre feuchten Haare zu einem Pferdeschwanz und ging ins Freie.
    Dort war Raffa damit beschäftigt, das Feuer zu schüren. „Der Mantel steht Ihnen“, bemerkte er. „Haben Sie Sandalen gefunden, die Ihnen passen?“
    „Nein. Aber ich glaube

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