Taxi 503 (German Edition)
von ihnen gemacht hatte, und Ingrid Warnke ließ sie auf einer Gala versteigern. Der Erlös war so hoch, dass Abbys Zweifel, ob die Bilder wirklich was für die Öffentlichkeit waren, verflogen.
Marcs Mutter wusste, was sie tat und sie gewann immer mehr Mitstreiterinnen aus ihrem Freundeskreis für ihr Projekt.
Abbys Name wurde zwar hin und wieder erwähnt, doch das Interesse zog Ingrid Warnke auf sich, was Abby nur mehr als recht war.
Jetzt war es also so weit. DER Tag war gekommen – und alle hatten dicht gehalten. Vor der Kirche waren keine Journalisten zu entdecken, was Marc mit einem zufriedenen Grinsen zur Kenntnis nahm.
Sie hatten sich ein Gotteshaus im Umkreis der Großstadt für ihre kirchliche Trauung ausgesucht, die Feier sollte dann tatsächlich im Garten von Marcs Eltern stattfinden. Das Wetter war auf ihrer Seite, die Sonne strahlte vom Himmel und es war sommerlich warm.
Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, sogar Canan und ihre Familie waren gekommen und der türkische Taxifahrer Samet, darüber freute sich Marc ganz besonders.
Eva Bartholdy war auch eingeladen, Abby hatte ihr allerdings nur eine schriftliche Einladung geschickt und sie nicht angerufen. Bisher hatten sie noch nichts von ihr gehört.
Marc wartete mit Uwe zusammen vorm Eingang, die Gäste waren alle schon drin, nervös sah er auf die Uhr.
„Jetzt müsste sie aber bald mal kommen“, knurrte er mürrisch.
„Ihr seid doch schon verheiratet, sie wird dich also nicht versetzen“, grinste Uwe ihn an, doch das beruhigte Marc irgendwie nicht.
Dann bog die Limousine um die Ecke. Marc hatte ein Taxi für sie bestellt, und zwar eines dieser alten schwarzen englischen Gefährte, die viel Platz im Innenraum hatten.
Er hielt den Atem an, als Charlie aus dem Auto sprang und die Türe an Abbys Seite öffnete.
Ihre Freundin zupfte an Abbys Kleid herum, soviel nahm Marc noch am Rande wahr, zu mehr war er nicht mehr in der Lage.
Dass sie schön aussehen würde, darauf war er gefasst gewesen. Aber ihr Anblick überwältigte ihn einfach.
Sie trug ein langes weißes Corsagenkleid, das einen wunderschönen Kontrast zu ihrem Teint bot. Auf dem Oberteil waren kleine Stickereien, die sich noch ein wenig bis zum Rock zogen. Abby hatte eine Kette um, die er als Familienstück wiedererkannte. Die Haare hatte sie hochgesteckt, nur ein paar kleine Perlen blitzten darin auf.
„Hallo Marc“, sie schaute ihn unsicher an. Ob sie ihm gefiel?
Sie wollte kein pompöses Kleid, und dieses hier war ihr sofort ins Auge gesprungen.
War er enttäuscht?
Marc sagte kein Wort, sondern starrte nur sie an.
„Erde an Marc. Deine Braut ist da und der Pfarrer wartet“, stupste ihn Uwe lachend an.
„Du… du bist wunderschön“, stieß Marc heiser hervor, er schluckte heftig gegen einen Kloß im Hals an.
„Du auch“, lächelte Abby ihm verlegen zu.
Charlie und Uwe rollten mit den Augen und fingen an zu kichern.
„Los jetzt. Bringt es hinter euch, ich möchte endlich Kuchen essen“, unterbrach Charlie dann den Augenblick.
Marc musste sich zusammenreißen, um Abby nicht noch weiter nur anzuschauen. An seinem Arm ging das wohl hinreißendste Geschöpf, das er je gesehen hatte, und obwohl sie schon seine Frau war, war das hier doch etwas ganz Besonderes.
Irgendwie nahm er auch noch ein paar Gäste wahr, die links und rechts des Ganges standen und ihnen zulächelten, aber wer da jetzt im einzelnen stand, hätte er beim besten Willen nicht sagen können.
Der Pfarrer ergriff das Wort, Abby tastete nach Marcs Hand, sie war im Gegensatz zu ihrer ganz warm. Immer wieder schaute er zu ihr hinüber, und der Ausdruck in seinen Augen ließ jeden Zweifel, sie könnte ihm nicht gefallen, sich endgültig in Luft auflösen.
Charlie war scheinbar ebenso aufgeregt wie Abby, als sie dann neben sie trat. Sie sah süß aus heute, gar nicht so flippig, mit Abby zusammen hatte sie sich ein Kostüm gekauft. Eigentlich hätte sich Charlie das nicht leisten können, Abby hatte den kritischen Blick von ihrer Freundin auf das Preisschild genau bemerkt und hatte ihr dann das Kostüm geschenkt. Charlie hatte zunächst furchtbar geschimpft, doch Abby konnte die Freude in ihren Augen deutlich erkennen.
Der Pfarrer sprach die Trauungsformel, Marc wurde als Erster gefragt, sein ‚Ja’ kam sehr heiser, aber vor lauter Rührung konnte er einfach nicht lauter reden.
Auch Abby erging es nicht anders. Sie musste sich ein paar Mal
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