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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Bartholdy mit im Zuschauerraum. 
‚Wahrscheinlich nur aus Sorge um ihren Geliebten’ , dachte Marc wütend. Er nickte ihr nur knapp zu, sie erwiderte diese Geste ebenso sparsam.

Charlie war unglaublich nervös, als sie aufgerufen wurde. Die sonst so flippig-fröhliche Freundin seiner Frau machte einen fahrigen Eindruck, als sie sich setzte.
„Auch die noch!“, stöhnte Klaus Miebach auf, was ihm ein Ordnungsgeld und die Androhung einbrachte, bei der nächsten kleinen Bemerkung den Gerichtssaal verlassen zu müssen. 
„Wie haben Sie von dem Missbrauch erfahren?“, fragte der Richter sie freundlich, offenbar spürte er genauso ihre Aufregung. 
„Es war auf einer Fete einer Mitschülerin. Ein Mädchen erzählte, dass sie die Pille verschrieben bekommen hätte, Abby hat mir dann anvertraut, dass sie selbst sie schon drei Jahre nehmen würde“, begann Charlie stockend zu erzählen.
„Wie alt war Abigail Warnke da?“
„Vierzehn… Ich war natürlich sehr geschockt und habe sie gefragt, wie das denn sein könne – da hat Abigail mir alles erzählt. Von dem Missbrauch und den Misshandlungen durch den Lebensgefährten ihrer Mutter…“
„Die lügt doch!“, schrie Klaus Miebach laut.
„Danke, das genügt!“, nach einem Kopfnicken des Richters wurde er aus dem Verhandlungssaal geführt.
Marc atmete tief durch. Wie gut, dass seine Süße das nicht mitbekommen musste. 
„Warum haben Sie sich nicht an jemanden gewandt? Jugendamt? Polizei? Oder einen Vertrauenslehrer?“, fragte der Staatsanwalt Charlie weiter aus. „Sie wissen, dass man so etwas nicht verschweigen darf?“
„Ja, natürlich. Aber Abby hat mich angefleht, nichts zu verraten. Sie hat ihre Mutter abgöttisch geliebt und solche Angst gehabt, dass man sie von zuhause wegholen würde. Ich… ich hatte es ihr versprochen, ich weiß ja, dass das falsch war. Aber ich war damals dreizehn und ich wusste auch nicht, an wen ich mich hätte wenden sollen. Also hab’ ich geschwiegen“, Charlie senkte den Kopf.
„Hätte man denn an Frau Warnkes Verhalten etwas bemerken können? Also nicht nur Sie, sondern auch andere Personen? Hat sie sich auffällig benommen?“
„Nein. Abby war nur immer sehr ernst. Sie hat fast nie gelacht, überhaupt hat sie wenig Emotionen gezeigt. Aber sie war immer eine sehr gute Schülerin, vielleicht hat deshalb niemand etwas gemerkt“, Charlie zuckte mit den Schultern.

Abbys Freundin wurde entlassen, sie setzte sich an die Seite, um den Prozess weiter zu verfolgen. 
Es wurden noch die Polizisten verhört, die das Taxi in jener Nacht des Überfalls stoppten, dann war die Beweisaufnahme abgeschlossen. 
Der Richter unterbrach die Sitzung für eine Stunde, den Angeklagten wurde erneut nahegelegt, sich zur Sache zu äußern. Doch weder Klaus Miebach noch Markus Schneider machten davon Gebrauch. 

Abby wartete schon gespannt auf Marcs Rückkehr, auch Charlie war mitgekommen, Abby ging mit wackligen Schritten auf ihre Freundin zu. Charlie nahm sie fest in die Arme und streichelte ihr über den Rücken. „Es ist vorbei, Abby. Es ist vorbei“, flüsterte sie nur immer wieder. 

Die Tage bis zur Urteilsverkündung vergingen quälend langsam für Abby und Marc. Sie traf sich jeden Tag mit Melissa Ziegler, es tat Abby gut, mit ihr zu sprechen. 
Überhaupt hatte sie liebevolle Unterstützung – nicht nur von Marc.
Auch seine Eltern kamen oft mit ihrem kleinen Welpen vorbei oder luden Abby und Marc zu sich nach Hause ein. Sie planten schon die Hochzeit, und Abby war froh, an was anderes denken zu können als an den Prozess.

Die Urteilsverkündung war schließlich schnell und schmerzlos. 
Jürgen Horn kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Da er als Einziger gestanden und Reue gezeigt hatte, war das Urteil für Marc in Ordnung. 
Markus Schneider erhielt ebenfalls eine Bewährungsstrafe, die allerdings wesentlich länger bemessen war.
Klaus Miebach wurde wegen sexuellen Missbrauchs und Erpressung zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. 
Für Marc hätte es gerne noch etwas länger sein können, aber jetzt zählte nur, dass dieser Kerl hinter Gittern landete, und das für längere Zeit. 
Es erging noch der Hinweis, dass man auf eine Strafverfolgung bei Eva Bartholdy verzichtete, wenn sie sich bereit erklärte, eine Therapie gegen ihre Alkoholsucht zu machen.

Als Marc aus dem Gerichtsgebäude trat, stürzten sich die Reporter auf ihn. Jetzt konnte er aber befreit in die Kameras lächeln und

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