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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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öffnete sich und der junge Mann setzte sich hinters Lenkrad. Ein langer Zopf lugte am Hinterkopf unter einem Basecap hervor.
    ‚Das ist eine Frau’ , schoss es Marc durch den Kopf. Sie hatte ein zierliches Profil und volle Lippen. Und endlos lange Wimpern, das konnte kein Mann sein.
    Aber warum trug sie dieses Basecap? Und warum um alles in der Welt hatte sie dieses grässliche Holzfällerhemd an und diese alte Jeans?
    Wie konnte man sich nur freiwillig so hässlich machen?
    Aber gut – was ging es ihn an? Solange sie den Weg zu seiner Wohnung fand und ihn nicht mit blöden Fragen belästigte, konnte ihm das alles egal sein.
     
    „Wo möchten Sie hin?“, fragte die Frau ihn dann. Sie drehte sich nicht zu ihm herum, sondern verstellte den Rückspiegel so, dass sie ihn dadurch ansehen konnte, tiefdunkle Augen musterten Marc neugierig.
    „Königsstraße 101“, antwortete er knapp.
     
    Abby drehte den Zündschlüssel, gab der Zentrale ihr Fahrtziel durch und setzte den Blinker.
    ‚Königsstraße’ .
    In Gedanken überlegte sie sich den schnellsten Weg dorthin. Kurz war sie versucht, das Navi einzuschalten, nicht viele Leute wollten in diese Gegend der Stadt gefahren werden. Es war ein nobles Viertel, Abby war ein bisschen verwundert, der Kerl sah nicht gerade so aus, als wäre er vermögend.
    Aber dann schalt sie sich für diese Gedanken. Wie oft täuschte man sich, wenn man nur vom äußeren Erscheinungsbild ausging?
     
     
    Marc sah aus dem Fenster. Die Sonne kitzelte an seiner Nase, es war ein schöner Tag. Er überlegte, ob er nicht doch noch eine Runde joggen und damit gegen seinen inneren Schweinehund und die Müdigkeit ankämpfen sollte, das Wetter war zumindest sehr verlockend.
     
     
    „ Verdammter Idiot !“
    Abby stieg auf die Bremse und betätigte wütend die Hupe.
    Marc zuckte richtig zusammen. Seine Fahrerin machte ein paar unschöne Gesten in die Richtung eines anderen Autofahrers.
    „Blödmann!“, rief sie ihm noch aufgebracht zu, doch Marc hatte Zweifel, ob der Angesprochene sie durch die geschlossenen Autofensterscheiben auch gehört hatte.
    „Sie fahren wohl noch nicht solange Taxi, oder?“, stichelte er.
    „Geht es Sie was an?“, Abby funkelte ihm durch den Spiegel zu. „Ich kenne den Weg zu der genannten Adresse. Das ist doch alles, was Sie interessieren dürfte, oder?“, legte sie noch einmal nach.
    Sie hasste es, wenn sie so überhebliche Fahrgäste in ihrem Wagen hatte, die meinten, nur weil sie Männer waren, wäre ihnen das Autofahren quasi in die Wiege gelegt worden. Wie oft hatte sie sich schon dämliche Sprüche anhören müssen, und wie oft hätte sie am liebsten diese Typen aus dem Wagen geschmissen?
    Aber das ging natürlich nicht, das würde großen Ärger mit der Zentrale bedeuten, und das konnte Abby sich nicht leisten.
    „Sind Sie immer so patzig zu Ihren Fahrgästen?“, schnaubte Marc und strich ihr innerlich schon das Trinkgeld.
    Abby biss sich auf die Unterlippe. ‚Sag’ lieber nichts mehr’ , beschwor sie sich.
    Sie schaute kurz in den Rückspiegel, der Typ hatte die Kapuze abgezogen und schaute sie sehr arrogant an.
    Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Das Gesicht hatte sie schon einmal gesehen, doch sie konnte nicht einsortieren, wo das gewesen sein könnte.
     
    Die junge Frau antwortete nicht mehr, schien ihn ab jetzt ignorieren zu wollen.
    ‚Auch gut. Das wolltest du doch eh!’
    Marc rutschte ein wenig tiefer in die Polster der Rückbank. Die Häuserzeilen rauschten an ihm vorbei, immerhin war das der richtige Weg zu seinem Wohnviertel.
     
    Seine Fahrerin fuhr recht rasant, wie er immer wieder feststellen musste. Er war kein ängstlicher Typ, doch manche Manöver kamen ihm arg gewagt vor.
    „Ich nehme an, Sie haben schon viele Knöllchen eingesammelt, was?“, grinste Marc in ihre Richtung.
    Abby spürte, wie ihre Halsschlagader pochte. Sie durfte nichts sagen, nein, sie durfte nicht!
    „Die meisten wegen Körperverletzung“, kam es ihr dann über die Lippen.
    ‚ABBY!’ , schimpfte sie sofort mit sich.
    Marc lachte leise auf. Die Kleine war nicht ohne. Bestimmt war sie eine Studentin, die sich Geld nebenbei verdiente, auf den Mund gefallen war sie jedenfalls nicht.
    „Glaube ich sofort“, gluckste er vergnügt.
     
    ‚Er macht sich lustig über dich. Was für ein Blödmann!’
    Abby trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Wie gerne würde sie ihm jetzt mal gehörig die Meinung geigen!
    „Was studieren Sie?“, fragte Marc weiter.

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