Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Augen blickten kühl. Jane konnte sehen, was in ihr vorging. Konkurrenz? Nein. Ohne einen zweiten Blick wurde Jane als uninteressant verworfen. Sehr gut.
Aber sie waren laut und angetrunken, und Jane konnte nicht umhin, ihre Unterhaltung mitzubekommen.
Die mittlere Frau, die zukünftige Braut, wie es schien, war betrunkener als ihre Freundinnen. Als Jerry ihre Bestellung aufnehmen wollte, lehnte sie sich über die Bar, wobei die falsche Tiara aus ihren erdbeerblonden Locken rutschte, und lallte: „Hey, bist du nicht einer von Gilligans Insel ?“
Ihre Freundinnen lachten sich tot, und Jerry, der Bob Denver ein klitzekleines bisschen ähnlich sah, verdrehte gutmütig die Augen.
„Was kann ich den Damen denn bringen?“
Die Brautjunger zur Linken, eine dürre Blondgefärbte, bei der die Ansätze zu sehen waren, verkündete, dass sie alle Cosmopolitans wollten.
Dann drehten sie sich alle zu der nahezu leeren Bar um, und die Braunhaarige stellte sie alle mit großer Geste vor.
„Juhu, ihr alle. Ich bin Coco, die Rothaarige dahinten ist Barbie, und diese wunderschöne, zauberhafte Kreatur in der Mitte ist Sierra. Sierra wird bald heiraten, wisst ihr. Also spendiert uns einen Drink.“ Für sich genommen waren die Namen alle ungewöhnlich und hübsch, aber im Zusammenhang mit dieser Gruppe wirkten sie wie Varieté-Pseudonyme, eine Zusammenstellung von „Finde deinen Pornonamen heraus“ – eine Kombination aus dem Vornamen deines ersten Haustiers mit dem Mädchennamen deiner Mutter. Jane fragte sich, ob die drei wohl ganz normale Nachnamen hatten oder welche, die ähnlich exotisch waren.
Jerry machte sich daran, die gewünschten Cocktails zu mixen, und die Frauen drehten sich wieder um, wobei sie ihren Blick auf der Suche nach einem verfügbaren Mann durch den Raum schweifen ließen. Jane schaute über ihre Schulter und sah, dass die Bar nur zwei weitere Gäste hatte. Einen einsamen älteren Mann, der seit einer guten Stunde in sein Bierglas starrte, und einen gut aussehenden, militärisch wirkenden Typen mit Ehering. Jane lächelte. Er schien ein netter Kerl zu sein. Sie nahm an, dass seine Freunde sich alle nebenan befanden und er seiner Frau treu sein wollte.
Eine etwas blutleere Auswahl für die Junggesellinnen. Vielleicht würde das dafür sorgen, dass sie schneller wieder verschwanden.
Aber nein. Vollkommen ungerührt vom Mangel an männlicher Begleitung wurden die Mädels immer lauter. Jerry brachte ihnen die Drinks, die sie herunterkippten wie die Profis, um sofort eine neue Runde zu bestellen. Coco, Barbie und Sierra schien es nicht zu kümmern, dass es hier keine wirklichen Zielpersonen für ihr Verhalten gab; sie wandten sich einfach einander zu und kamen sich dabei näher, als normale Freundinnen sich kommen sollten. Die Brünette holte eine Packung wie Penisse geformte Zigaretten hervor, was die anderen beiden in einen hysterischen Lachanfall trieb. Wie die Wasserbüffel keuchend, saugten kurz darauf alle drei an den eklig stinkenden Zigaretten. Laute, rauchende Betrunkene. Nicht gerade das, was Jane sich für heute Abend vorgestellt hatte.
Sie wurde es leid, neben den Frauen zu sitzen, und rutschte näher zu dem Soldaten. Er schien sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, vielleicht ließ er sie ja auch in Ruhe.
Aber sobald sie sich setzte, breitete sich ein konspiratives Lächeln auf seinem Gesicht aus.
„Ich wusste gar nicht, dass man, wenn man lange genug im Stripclub arbeitet, den Dienstagabend freibekommt.“
„Autsch“, erwiderte Jane. „Das war böse.“
Der Mann errötete, und Jane fühlte sich schlecht. „Böse, aber lustig. Das ist schon ein Trio … Ich hoffe, dass ich mich niemals so peinlich in der Öffentlichkeit benehmen werden, sollte ich mal heiraten.“
Der Mann strahlte förmlich. „Du bist nicht verheiratet?“
„Nein, Süßer, aber du.“ Sie sah demonstrativ auf seinen Ehering.
„Ja, na ja, stimmt. Irgendwie. Sie hat mich verlassen. Ich bin gerade erst nach Hause gekommen und habe es erfahren.“
„Nach Hause? Von wo?“
„Oh, weißt du, da kann ich nicht drüber reden. Er wurde wieder rot. “Sorry, ist eines dieser Dinge.“
„Natürlich, ich verstehe.“
Jane beendete die Unterhaltung, indem sie ihre Nase wieder in ihr Buch steckte. Vielleicht würde er gehen. Er war süß, aber sie brauchte nicht noch eine männliche Katastrophe in ihrem Leben. Sie hatte bereits Skip, der ihr hinterherhechelte und es nicht kapierte. Keine Karriere als
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