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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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und das leicht beschwipste Gefühl von dem kalten Bier und versuchte, den Lärm zu ignorieren. Die Klientel war außerdem perfekt für den Roman, den sie in Gedanken schrieb. Sie brauchte Inspiration, und hier gab es davon mehr als genug.
    Das Control bot ihr außerdem den Vorteil der Anonymität. Hier lief sie kaum Gefahr, auf Leute von der Arbeit oder aus ihrem Wohnhaus zu treffen. Es war gut zu wissen, dass sie alleine sein konnte. Auch wenn Jerry ihren Vornamen kannte, wechselte das Publikum an einem Abend so häufig, dass kaum jemand den ganzen Abend über blieb. Die Leute schauten kurz rein, wenn sie aus dem VIBE kamen, um zu sehen, ob hier was los wäre, aber nur wenige von ihnen fanden, dass es wert war, ein Weilchen zu bleiben. Sie hätte sich einen netten Coffeeshop suchen sollen, in dem sie abhängen konnte. Bestimmt gab es irgendwo in der Nähe einen Starbucks, aber da würde Skip sie finden. In die Nähe dieser Bar würde er sich jedoch in einer Million Jahren nicht verirren, lag sie doch im gleichen Haus wie die Sündenfabrik.
    Skip Barber. Was für ein armer Tropf. Ein sich abquälender Songwriter, der Jane durch ganz Nashville folgte und dachte, sie würde groß rauskommen. Als sie ihren Wunsch äußerte, lediglich zur Arbeit zu gehen und keinen Plattenvertrag landen zu wollen, dachte Skip, sie würde Witze machen.
    Er hatte sie in einem schwachen Moment erwischt, im Tootsie’s in der Innenstadt. Dort hatte sie leicht angetrunken Karaoke gesungen, als wenn ihr Leben davon abhinge. Janes Stimme war süß und klar, perfekt fürs Singen am Mikrofon. Seit sie nach Nashville gekommen war, hatte man ihr schon öfter gesagt, dass sie das nutzen sollte, um die neue Julie Roberts oder Faith Hill zu werden. Jane hatte immer nur gelächelt und genickt. Sie hatte kein Verlangen danach, auf der Bühne zu stehen. Stattdessen war sie mehr als zufrieden, ihre Wörter auf Papier gedruckt zu finden, auf dass sie von anderen gelesen wurden. Eine Sängerin? Oh nein. Schreiben war ihre Berufung. Sie wollte einen Pulitzerpreis gewinnen. Einen George Polk. Sie wollte die Welt mit ihren Gedanken und Einsichten auf den Kopf stellen.
    Es machte ihr nichts aus, dass das geschriebene Wort totgesagt wurde. Dass das Internet angeblich den traditionellen Journalismus zerstörte und die Menschen für die neuesten Nachrichten zu ihrem Laptop statt zu einer Zeitung griffen. Das war egal. Sie würde immer einen Weg finden, ihre Story der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Aus diesem Grund hatte sie auch den Job beim Tennessean angenommen. Er war eine der letzten Bastionen puren investigativen Journalismus. Die Tennessean -Reporter Nat Caldwell und Gene Graham hatten für die Aufdeckung der Machenschaften bei den United Mine Workers den Pulitzerpreis gewonnen. David Halberstram und Tom Wicker hatten dort gearbeitet. John Seigenthaler war lange Jahre der Herausgeber gewesen. Sie alle waren großartige Männer, die es nachzuahmen lohnte.
    Nur Skip wollte, dass sie andere Ziele verfolgte, Sängerin wurde und eine Platte herausbrachte. Einen Teufel würde sie tun. Sie hatte ihn gebeten, nach Hause zu gehen, sie mit seinen Träumen für sie in Ruhe zu lassen, aber er war immer noch überzeugt, dass er sie umstimmen könnte. Er wollte die Worte schreiben, die sie singen sollte. Gemeinsam würden sie reich und berühmt werden. Ja, klar.
    Ihr Handy klingelte, und sie warf einen Blick auf das Display. Großer Gott, es war Skip. Würde er die Fingerzeige denn niemals verstehen? Sie ignorierte den Anruf. Im Moment war sie einfach nicht in der Stimmung, sich mit diesem Mann zu beschäftigen. Sie wollte einfach nur ein paar Stunden in Ruhe lesen.
    Sie hatte sich gerade in ihr Buch vertieft, als eine Gruppe Frauen lachend und kichernd in die Bar einfiel. Ein Junggesellinnenabschied von nebenan, dachte Jane. An einem Dienstagabend. Wann war es eigentlich auch für Frauen Usus geworden, an ihrem Junggesellinnenabschied in einen Stripclub zu gehen? Mit gezieltem Blick erspähte die Anführerin der Gruppe drei leere Stühle direkt neben Jane. Mist.
    Die drei angeheiterten Feiernden kamen auf leicht unsicheren Beinen herüber. Offensichtlich war das hier nicht ihr erster Zwischenhalt an diesem Abend. Kreischend und lachend kletterten sie auf die Hocker, als wären sie noch nie vor der Tür gewesen. Die Anführerin rief nach Jerry.
    „Tschuldigung, Barkeeper? Hier werden ein paar Drinks benötigt.“
    Sie drehte sich um und musterte Jane. Ihre dunklen

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