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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Vision.“
    Sie schloss ihre Augen und versuchte, sich die Szene ins Gedächtnis zu rufen. „Es ist nicht so sehr eine Vision als vielmehr eine Erinnerung. Jedes Jahr zu Silvester gaben meine Eltern eine große Party mit Motto, aufwendigem Catering und so weiter. In dem Jahr, in dem wir in das Haus gezogen sind, war es ein Kostümball. Kitty verkleidete sich als Marie Antoinette. Ich erinnere mich in allen Einzelheiten an das Kostüm, von dem weit ausladenden Kleid bis zu der turmhohen Perücke. Vier Mann mussten ihr beim Anziehen helfen. Verrückt. Egal, ich hatte mich oben an der Treppe versteckt und beobachtete das Treiben. Es gab da diese kleine Nische, in die ich gerade so hineinpasste, und manchmal saß ich da und schaute den Partys zu.“
    „Wie in ‘Meine Lieder – meine Träume’.“ Baldwin lachte.
    „Was?“ Sie öffnete die Augen. Er sprudelte beinahe über vor Fröhlichkeit.
    “Kennst du das nicht? Meine Lieder – meine Träume? Die Trapp-Kinder, die darin dieses kleine Lied sangen – ‘So long, farewell …’“
    „ Auf Wiedersehen , good night. Ja, ich verstehe. Wobei, da ich ein Einzelkind war, verstehe ich den Bezug eigentlich doch nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Wenn du mich weiterhin unterbrichst, werden wir nie zum Punkt kommen.“ Sie schloss erneut die Augen und überließ sich der Erinnerung.
    „Ich schaute von der Treppe aus zu. Ich erinnere mich, meine Eltern an dem Abend mit einer Gruppe von Freunden im Foyer gesehen zu haben. Mein Vater musste von den Männern ganz schön was einstecken wegen des neuen Hauses, und irgendwas war mit einem von ihnen. Ich kann meinen Finger nicht drauflegen, aber jedes Mal, wenn ich an den Siegelring denke, sehe ich dieses Bild der lachenden und scherzenden Männer vor mir, von denen einer husten muss und sich die Hand vor den Mund hält. Aber das ist alles, an mehr erinnere ich mich nicht.“
    „Du meinst, dass einer der Männer einen Siegelring getragen hat?“
    Sie öffnete die Augen. „Ja, vielleicht. Vor allem im Zusammenhang mit dem, was Martin Kimball gesagt hat: dass er immer dachte, der Mörder wäre ein Klient von Burt Mars gewesen, weil der Brief auf dessen Drucker ausgedruckt worden war. Burt Mars war der Buchhalter meines Vaters.“
    „War er korrupt?“
    „Autsch.“ Was für ein Erbe, einen Vater zu haben, bei dem jeder, wenn sein Name oder der eines seiner Bekannten fiel, sofort an Korruption dachte.
    „Entschuldigung, so war das nicht gemeint.“
    Taylor beließ es dabei. „Ich weiß nicht, ob er korrupt war oder nicht. Aber wenn er mit meinem Vater zusammengearbeitet hat und der Mörder Mars gut genug kannte, um sich Zugang zu seinem Computer zu verschaffen und darauf einen Brief an die Polizei zu schreiben, dann stelle ich mir die Frage, ob es da vielleicht, ganz vielleicht eine Verbindung gibt.“
    „Lass mich das mal kurz rekapitulieren. Du glaubst, dass dein Vater den Schneewittchenmörder zu seiner aktiven Zeit vielleicht gekannt hat?“ Baldwin lehnte sich vor, der Wein und die Witze waren vergessen.
    „Ich sagte doch, dass es verrückt ist. Mein Dad war vieles, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach zusieht, wie solche Dinge geschehen. Nein, wenn er ihn kannte, dann nur oberflächlich, er war ganz bestimmt kein enger Freund von ihm.“
    „Bist du dir da sicher?“
    „Ich bin mir in diesem Fall bei gar nichts sicher. Ich würde allerdings wirklich gerne herausfinden, was mit diesem Siegelring passiert ist. Das könnte Antworten auf ein paar Fragen liefern. Ob es bei der Lösung des Falles helfen würde, weiß ich nicht.“
    „Zu schade, dass dein Dad im Moment nicht greifbar ist, sonst hätten wir ihn fragen können.“
    Ja, zu schade. Taylor schenkte Baldwin ein schwaches Grinsen und trank ihr Weinglas aus.
    „Entschuldigen Sie bitte.“
    Der Mann vom Parkservice trat mit ihren Schlüsseln an den Tisch. Er reichte sie Baldwin. „Meine Schicht endet jetzt. Ich habe Ihr Auto schon vorgefahren, es steht direkt vor der Tür.“
    Taylor schaute auf ihre Uhr. Es war beinahe zwei.
    „Oh, das tut mir so leid. Wir haben gar nicht bemerkt, wie spät es schon ist.“
    Baldwin zog sein Portemonnaie hervor und gab dem jungen Mann einen Zehner. Der nickte dankend und ging dann in Richtung Küche, vermutlich, um sich ein paar Reste einzupacken als zusätzliche Bezahlung für den Abend.
    „Wir sollten dann auch mal los.“ Baldwin stand auf und streckte sich.
    „Ja. Schnappen wir uns ein paar Stunden

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