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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Schlaf und fangen morgen mit frischem Kopf neu an.“
    Sie suchten ihre Sachen zusammen, stiegen ins Auto und fuhren in gedankenverlorenem Schweigen nach Hause.

15. KAPITEL
    Die Lichter machten sie verrückt. Nach einem produktiven Abend in der Bar und einem nicht ganz so produktiven Stelldichein in einem fremden Hotelzimmer hatte Charlotte sich in ihre Suite zurückgezogen. Männer. Ihr Egoismus verwunderte sie immer wieder. Wie schwer konnte es denn wohl sein, eine Frau zum Orgasmus zu bringen, Herrgott noch mal? Heute Nacht hatte sie wirklich schlecht gewählt; der Idiot war zu betrunken, um sich Gedanken um ihr Vergnügen zu machen. Direkt nachdem er sich Erleichterung verschafft hatte, war er eingeschlafen, und sie war aus dem Zimmer geschlichen wie eine Hure. Wenn er ihr nur wenigstens auch das entsprechende Geld auf den Nachttisch gelegt hätte.
    Nachdem sie sich ein Schaumbad gegönnt hatte, war sie zwischen die frisch gestärkten Laken gekrabbelt und hatte versucht, ein wenig Schlaf zu finden. Aber die Lichter der Stadt blitzten durch die zu dünnen Vorhänge und hielten sie wach.
    Sie stand auf und durchwühlte die Minibar. Als sie drei Minifläschen Johnny Walker Red Lable in ein Kristallglas leerte, verschüttete sie etwas Scotch auf dem Boden. Mit dem Whiskyglas in der Hand setzte sie sich in den Sessel am Fenster und nippte langsam. Wenn sie schon nicht schlafen konnte, konnte sie genauso gut die Welt betrachten.
    Erstaunlich, was um zwei Uhr morgens noch auf den Straßen los war. Das Nashville, das sie aus ihrer Jugend erinnerte, war nach Einbruch der Dunkelheit ein ruhiger, schläfriger Ort gewesen. Zumindest in den Gegenden, in denen sie sich aufhalten durfte. Kirche, vielleicht ein Restaurant oder zwei. Mit ihrem Peter-Pan-Kragen und dem gebügelten Rock, den Mary Janes und samtenen Haarbändern, immer an der Hand des aktuellen Kindermädchens, hatte sie sich keinen sonderlich guten Eindruck von der Stadt machen können. Und sobald sie alt genug war, alleine zu laufen, war sie auch schon auf ein Internat geschickt worden.
    Erst viel später, als sie aus dem Internat geworfen worden war und wieder zu Hause lebte, entdeckte sie das brodelnde Nachtleben, die Clubs, die auch nach der Sperrstunde noch geöffnet hatten, den von Ecstasy angetriebenen Technopunk, der durch ihre Adern pulsierte. Hm. Ein kleines bisschen E war gar keine so schlechte Idee. Sie stand auf und wühlte in ihrer Tasche, bis sie das Fläschchen fand, das seinen Inhalt als verschreibungspflichtiges Medikament auswies. Die kleinen Ecstasy-Pillen sahen genauso aus wie das legale Medikament – gleiche Farbe, gleiche Form. Ein Ungeübter würde lange schauen müssen, um einen Unterschied zu erkennen. Sie nahm eine Tablette und spülte sie mit einem Schluck Whisky hinunter, genoss das leichte Brennen im Hals und die beinahe sofort spürbare Wirkung. So war es schon besser.
    Eine der Freuden am Reisen in Privatjets war es, dass sie in ihrem Handgepäck mitnehmen konnte, was sie wollte, ohne sich um irgendwelche Sicherheitschecks Gedanken machen zu müssen. Öffentlich zu reisen war so schrecklich ermüdend. Da musste man auf ganz andere Sachen achten als darauf, ein paar Pillen zwischen echten Tabletten zu verstecken.
    Sie legte sich aufs Bett und dachte über Baldwin nach. Und diese Schlampe, Taylor Jackson. Wie diese Vogelscheuche von Landei einen Kerl wie Baldwin auf sich aufmerksam machen konnte, überstieg ihr Vorstellungsvermögen. Baldwins starke Arme, die dichten, ungezähmten schwarzen Haare, diese grünen Augen … Charlotte fing an zu bedauern, dass sie eine E eingeworfen hatte. Sie hätte es besser wissen müssen; es machte sie jedes Mal höllisch scharf.
    Nun, morgen war ein neuer Tag. Sie trank den Whisky aus und legte sich auf ihre rechte Seite, das Gesicht dem Fenster abgewandt. Gerade, als sie anfing, wegzudämmern, klingelte ihr Handy.
    Sie streckte den Arm zum Nachttisch aus und nahm das Telefon auf.
    Eine schroffe Stimme grüßte sie. „Hi.“
    „Wie geht’s, alter Mann?“, fragte sie.
    „Genau so. Alt. Gebeugt, unleidlich und seinen alten Ruhm vermissend. Genau wie du gesagt hast.“
    „Ich würde dich ja auch nicht anlügen. Du kannst mir vertrauen, das weißt du. Bist du nicht froh, dass du das getan hast? Du hast doch gerade eine Menge Spaß, oder nicht?“
    „Mmm“, murmelte er. „Ich vermisse dich.“
    Charlotte drehte sich auf den Rücken und glitt mit der freien Hand in ihren Slip. „Wie

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